Genau genommen kamen die kleinen Sauger erst gar nicht zur Ruhe, dazu war der vergangene Winter zu mild. Die Gefahr ist jetzt dennoch größer, denn mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es eben auch Kinder, Hobbygärtner und Bräunungswütige auf Wiesen, Feldwege und in die Parks.
Professor Peter Kimmig vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart warnt, dass mittlerweile nicht mehr nur einzelne Landkreise, sondern ganz Baden-Württemberg und Bayern als FSME-Risiko-Gebiet einzuschätzen seien. Anscheinend breiten sich die Biester immer weiter in Richtung Norden aus. In Finnland sei sogar bis 200 Kilometer südlich des Polarkreises die durch Zecken übertragene FSME nachgewiesen worden.
Doch während an der virenverursachten Frühsommermenengitis vergangenes Jahr lediglich 541 Menschen in Deutschland erkrankten, schlug die bakterielle Lyme-Borreliose mit ca. 60.000 Neuerkrankungen zu Buche. Und sie ist leicht mit Multipler Sklerose zu verwechseln. Erst die Differentialdiagnostik bringt Gewissheit – auf die leichte Schulter nehmen sollte man eine Borreliose nicht: Sie gehört wie die Multiple Sklerose frühzeitig behandelt. – Hier erfahren Sie mehr zu Diagnose und Therapie der Borreliose sowie zu FSME und hier geht's zur Homepage einer Borreliose-Selbsthilfegruppe.
Übrigens: Die FSME-Impfung wird von den Kassen getragen. Prof. Kimmig empfiehlt jedem, der in Risikogebieten wohnt oder dorthin reist und dabei gepflasterten Boden verlässt, sich gegen FSME impfen zu lassen.
Quelle: Ärzte Zeitung
Redaktion: AMSEL e.V., 26.03.2007