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Verbesserte Therapien bei Inkontinenz?

09.08.05 - Mögliche Lösungen für das tabuisierte Problem der Inkontinenz.

Über vier Millionen Menschen -überwiegend Frauen- leiden an Harninkontinenz. Meist heimlich, denn Inkontinenz ist immer noch ein großes Tabu. Dabei sind die Möglichkeiten gut, betroffenen Frauen zu helfen.

Bei MS-Kranken hat Inkontinenz meist keine hormonellen Gründe und ist auch keine Schwangerschaftsspätfolge, sondern auf neurologische Ursachen zurückzuführen.

Gegen Belastungsinkontinenz (z.B. Urintröpfchen beim Niesen oder beim Lachen), hilft oft Beckenbodentraining, vorausgesetzt es liegt keine Spastik vor. Diese könnte dann unter Umständen schlimmer werden. Abgeklärt werden sollte dies vor jeder Therapie unbedingt in einer urodynamischen (=die Vorgänge beim Wasserlassen betreffend) Untersuchung bei spezialisierten Urologen.

Wer gegen die Belastungsinkontinenz zusätzlich medikamentös vorgehen möchte: Es gibt den Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin (Yentreve®); dieses erhöht den Tonus (=Spannungszustand) der Sphinktermuskulatur (=Schließmuskel) der Harnröhre und kann bei mittelschwerer bis schwerer Inkontinenz angewendet werden.

Die besten Ergebnisse werden freilich erzielt, wenn Beckenbodentraining mit dem Wirkstoff kombiniert wird. Das A und O einer gelungenen Behandlung bei Inkontinenz ist aber in jedem Fall oben erwähnte urodynamische Untersuchung.

Mehr Infos und weiterführende Literatur sind erhältlich bei: Deutsche Kontinenz Gesellschaft. Seit einiger Zeit gibt es auch eine Hotline, die erste Fragen beantwortet: 01805-233440 (12 Cent/Minute).

Redaktion: AMSEL e.V., 08.08.2005