Trinken Sie genug?

29.06.06 - Gerade bei warmen Sommertemperaturen steigt der Durst. Und dem sollte man ruhig nachgeben, auch bei Angst vor Inkontinenz.

Blasenfunktionsstörungen treten häufig unter MS-Erkrankten auf, bei manchen sogar als erstes Symptom. So lästig sie allein schon sind, ziehen sie häufig weitere Folgen nach sich.

Blasenentzündungen entstehen öfter, die vielen Toilettengänge nachts stören den Schlaf, können müde und gereizt machen. Längere Ausflüge werden vermieden, manchmal gar jede Form von Gesellschaft, aus Furcht vor peinlichen Szenen. Vereinsamung kann folgen.

Mit das Schlechteste, was man seinem Körper nun antun kann, ist weniger zu trinken. 2 bis 2,5 Liter pro Tag sind bei Herz- und Nierengesunden normal. Dem Durst sollte man unbedingt nachgeben, denn gerade jetzt, wo es so warm ist, braucht der Körper noch mehr Flüssigkeit, um zu funktionieren. Kleiner Trost dabei: Einen Großteil davon scheiden wir über die Haut wieder aus.

Blasenfunktionsstörungen sollten jedoch unbedingt beachtet und behandelt werden. Regelmäßig trinken und regelmäßige Toilettenbesuche - damit haben Sie schon etwas gewonnen. Darüberhinaus können einfaches Blasen- und Toilettentraining helfen, die Blase fit zu halten und verlorene Funktionen wiederzugewinnen. Medikamente kommen zum Beispiel nachts zum Einsatz, um einen ungestörten Schlaf zu gewähren. Physiotherapeuten und Urologen klären Sie gerne über die Möglichkeiten auf und geben praktische Hilfen.

Redaktion: AMSEL e.V., 07.07.2006