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Schichtarbeiter mit höherem MS-Risiko?

Wer bereits vor dem 20. Lebensjahr im Schichtdienst arbeitet, hat ein doppelt so hohes Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken, ermittelten schwedische Forscher.

Umweltfaktoren haben Einfluss auf das MS-Risiko. Daher widmete sich ein schwedisches Forscherteam um Anna Karin Hedström der Frage, wie das mit Schichtarbeiten aussieht, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der "Annals of Neurology".

Dazu analysierten sie die Daten zweier Kohortenstudien mit einmal 1.343 MS-Fällen und 2.900 Kontrollfällen ohne MS, einmal 5.129 MS-Fällen und 4.509 Kontrollfällen. Sie sortierten die Gruppen danach, ob und in welchem Alter sie Schichtarbeit geleistet hatten.

In beiden Studien kam heruas, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und einer späteren Erkrankung gab: Wer vor dem 20. Lebensjahr 3 Jahre oder länger Schichtdienst geleistet hatte, erkrankte doppelt so häufig an Multipler Sklerose.

Zu ermitteln gilt es nun noch, ob das erhöhte MS-Risiko tatsächlich mit Schlafmangel als Folge der Schichtarbeit zu tun hat, oder ob andere Faktoren, denen Schichtarbeiter eventuell häufiger ausgesetzt sind, eine Rolle spielen, etwa Chemikalien, wie sie in Krankenhäusern und Fabriken vorkommen.

Die Forscher unterstreichen jedenfalls den Zusammnhang, weil er in 2 Studien gleich ausfiel. Sie vermuten Schlafmangel und Schlafstörungen als Ursache. Eine gstörte Melatoninausschüttung könne nämlich wiederum entzündliche Reaktionen hervorrufen. Auch Multiple Sklerose geht mit Entzündungen einher.

Quelle: Annals of Neurology, 17.10.2011

Redaktion: AMSEL e.V., 19.10.2011