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Pflegende Angehörige haben einen Vollzeitjob

22.11.05 – Der Zeitaufwand beträgt nach einem Bericht des UKE etwa 39 Stunden pro Woche.

Interviews mit rund 6.000 pflegenden Angehörigen aus sechs Ländern sowie Hintergrundberichte aus 23 Ländern zeigen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in der Situation pflegender Angehöriger in Europa auf. Mit ihrer Situation beschäftigte sich das von der Europäischen Union geförderte Projekt "EUROFAMCARE", das vom Institut für Medizin-Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) koordiniert wird.

Auf der Abschlusskonferenz am Freitag, 18.11.05 im UKE präsentierten und diskutierten rund 100 Teilnehmer aus Forschung, Praxis und Politik die ersten Ergebnisse. Insgesamt beklagen die Experten eine mangelnde gesellschaftliche Anerkennung familiärer Pflege. 55 Prozent der Angehörigen bemängeln, dass Informationen zu Entlastungsmöglichkeiten nicht angeboten werden.

Der Zeitaufwand wird von den deutschen Betreuern mit durchschnittlich 39 Stunden (von den Betreuern insgesamt mit 45,6 Stunden) pro Woche angegeben. Von den berufstätigen Angehörigen mussten 15 Prozent ihre Berufstätigkeit einschränken und finanzielle Einbußen hinnehmen. Die Pflegebereitschaft ist dennoch sehr hoch. So sind knapp 80 Prozent der Ansicht, die Verantwortlichkeit für die Betreuung hilfsbedürftiger Senioren liege in erster Linie bei der Familie. - Lesen Sie mehr dazu in der Pressemitteilung des UKE.

Quelle: Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Redaktion: AMSEL e.V., 22.11.2005