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Neues zum Placebo-Effekt

26.08.05 - Forscher haben die körperliche Wirkung von Blindpräparaten nachgewiesen.

Der Glaube versetzt Berge, heißt es so schön. Und genau diesen rein psychischen Effekt schrieb man auch Placebos bislang zu. Nun weiß man hingegen, dass der Placebo-Effekt sehr wohl physischer Natur ist.

Placebos sind Medikamente ohne eigentlichen, aktiven Wirkstoff. Ihren positiven Effekt kennt und nützt man schon lange. Der Patient bekommt etwa Tabletten verschrieben, in einer unauffälligen Schachtel mit allem Drum und Dran, ohne zu wissen, dass gar kein aktiver Wirkstoff darin enthalten ist. Dennoch, oh Wunder, wirkt das „Medikament“ bei bestimmten Symptomen und Erkrankungen, zum Beispiel bei Schmerzen. Auch in Doppelblindstudien wirken Placebos, man spricht auch von „Blindpräparaten“, mitunter sehr zum Ärger der Forscher.

Die Erklärung liegt jedoch weniger in der Einbildung der Patienten als vielmehr in klaren körperlichen Abläufen. Die Einnahme eines Placebos erhöht die Freisetzung von Endorphinen. Der Gegentest: Wird ein Blindpräparat heimlich mit einem Medikament versetzt, das Endorphine blockiert, fällt der Placeboeffekt aus. Damit ist nachgewiesen, dass die Endorphine als natürliche schmerzstillende Mittel des Körpers bei der normalen Reaktion auf Placebos eine Rolle spielen, wie The Journal of Neuroscience berichtet, das die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlichte.

Quellen:The Jounal of Neuroscience
University of Michigan
Pressetext Deutschland

Redaktion: AMSEL e.V., 26.08.2005