Orkney und Shetland gelten schon einige Zeit als Orte mit dem größten Aufkommen an MS-Erkrankungen. Vor allem auf den Orkey Islands scheint sich dies noch verstärkt zu haben.
Geografische Verbreitung der Multiplen Sklerose
Sind die Gene schuld oder doch die Umweltbedingungen ? Vielleicht sogar nur verbesserte Diagnosemöglichkeiten ? Dr. Jim Wilson vom University of Edinburgh's Centre for Population Health Sciences ist der Überzeugung, dass der genetische Faktor im Fall der hohen MS-Dichte auf den schottischen Orkney Inseln zumindest eine der Ursachen darstellt.
Die zugrundeliegende Studie untersuchte das Auftreten der Multiplen Sklerose weltweit. Auf den Orkney Inseln nahm die Zahl der Neudiagnostizierten seit den 70er-Jahren deutlich zu. Und dort herrscht derzeit die weltweit größte Dichte an MS-Erkrankten. Eine von 170 Frauen auf den Orkneys leidet an Multipler Sklerose. Heute gibt es dort 402 MS-Fälle auf 100.000 Einwohner im Vergleich zu 309 je 100.000 1974. Im Verglichen mit Baden-Württemberg: Hier erkranken 150-160 Menschen je 100.000 Einwohner an MS.
Inseln eignen sich besonders gut, um Erbfaktoren zu erkennen, denn hier ist die Durchmischung der Bevölkerung mit anderen Landes- oder Erdteilen geringer als auf den Kontinenten oder gar in großen Städten. HLA-DRB1*1501, eine der genetischen Hauptvarianten, welche ihre Träger begünstigt, im Laufe des Lebens eine MS zu entwicken, untersuchen die Forscher besonders. Auf weitere Ergebnisse aus der Studie darf man gespannt sein.
Quellen:
- Website der University of Edinborough
- Medical News Today, 13.12.2012
Redaktion: AMSEL e.V., 17.12.2012