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Den Schmerz einfach abschalten

15.12.05 - Biofeedback könnte dies möglich machen.

Schmerzen rauben vielen Menschen ein gutes Stück ihrer Lebensqualität. Auch Multiple Sklerose-Patienten zählen zu den Betroffenen. Seit längerem sind Forscher damit beschäftigt, lästige Empfindungen über Bio-Feedback einzugrenzen. In einer neu veröffentlichten Studie (PNAS, 13. Dezember 2005) haben US-Wissenschaftler um R. Christopher deCharms gezeigt, dass es möglich ist, das eigene Schmerzempfinden mittels MRI-Bildern zu beeinflussen.

Zunächst haben schmerzfreie Probanden den Effekt von Hitzereizen auf ihr Gehirn im Echtzeit-MRI beobachtet. Durch Konzentration auf den Schmerz und dessen Ignorieren lernten die meisten Probanden nach drei kurzen Trainingsrunden, die Schmerzsignale zu unterdrücken. Auch chronischen Schmerzpatienten gelang es mit dieser Methode, ihren Schmerz zu unterdrücken.

Die Tests bezogen sich auf den rostralen anterioren cingulären Cortex, ein Hirnareal, das an der Schmerzkontrolle beteiligt ist. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit dem entsprechenden Training bestimmte Hirmregionen selbst beeinflussen können. Die Methode mag nicht bei allen Schmerzpatienten funktionieren, habe aber klinisches Potenzial und übertrifft nach Angabe der Autoren dieser Studie die herkömmliche Bio-Feedback-Methode. Ob zu den potenziellen Anwendern auch MS-Erkrankte zählen, wird die Zukunft zeigen.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.12.2005