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Wenn ein Elternteil Multiple Sklerose hat...

Die neue AMSEL-Broschüre "Papa hat MS" hilft Kindern, mit dem "Nervendingsbums" ihrer Eltern klarzukommen. Phil Hubbes Cartoons machen, dass auch Leseanfänger was zu schauen haben.

Kinder gehen mit Krankheiten anders um als Erwachsene, sei es mit eigenen Krankheiten oder denen von anderen. Wenn zum Beispiel der eigene Papa Multiple Sklerose hat. Sie sind direkt. Sie sagen beispielsweise "Ich finde MS doof!", wie Phil Hubbe, selbst an MS erkrankter Vater und Zeichner, das den Ben in seinem Cartoon so treffend formulieren lässt.

Stimmt. Bäh ! Multiple Sklerose ist doof, kann man da eigentlich nur zustimmen. Für den 10-jährigen Ben und die 6-jährige Lisa, die beiden Hauptfiguren der Broschüre "Papa hat MS", ist Multiple Sklerose vor allem erst mal eines: ganz neu. Sie haben 1.000 Fragen und ungefähr nochmal so viele Ängste. Und sie stellen die Fragen und formulieren ihre Ängste, um damit umgehen zu können. Damit die Bens und Lisas im ichtigen Leben es etwas leichter haben mit der wirklichen MS ihrer realen Eltern.

Kinder brauchen eine andere Ansprache als nur die von Ärzten und (mit-) betroffenen Familienangehörigen. Die Kinderbroschüre "Papa hat MS" erklärt 6- bis 10-Jährigen die Multiple Sklerose kindgerecht. Und nicht nur die MS wird hier erklärt. Es geht auch darum, Kindern anschaulich zu zeigen, was dahinter steckt, wenn Papa nicht mit kicken gehen kann und vor allem, wie sie damit klarkommen, dass ihr Alltag ein bisschen anders aussieht als der der meisten Freunde.

Keiner hat Schuld an der MS

Ganz wichtig ist dabei auch die Schuldfrage, denn Kinder, so klein und aus Erwachsenensicht vielleicht "noch nicht ganz fertig" sie auch sein mögen: Sie machen sich gern selbst verantwortlich für das Schicksal ihrer Familie. Und damit gehört natürlich gründlich aufgeräumt, denn niemand, wirklich gar niemand hat Schuld daran, dass ein Familienmitglied MS hat.

Darum ist reden so wichtig, auch das betont die Broschüre. Und auch mal Dampf ablassen muss sein, danach geht's einem meist besser. Oder wie wäre es damit, die Wut gemeinsam wegzukuscheln ?

Eines ist nämlich sicher: Im Unterschied zu Mumps, Masern, Schnupfen und Kopfläusen, ist die Multiple Sklerose NICHT ansteckend. Also, nichts wie aufs Sofa und kuscheln !

"Papa hat MS" kann im AMSEL-Onlineshop unter www.amsel.de/shop bestellt werden. Für Mitglieder ist die Broschüre kostenfrei.

Mit der neuen Publikation starten AMSEL und DMSG-Bundesverband eine neue Broschüren-Reihe "Empowerment für Angehörige", die sich an Angehörige MS-Erkrankter richtet und ihnen Unterstützung geben soll, als Familie mit MS umzugehen.

Quelle: Mit der Publikation "Papa hat MS" startet der DMSG-Bundesverband eine neue Broschüren-Reihe "Empowerment für Angehörige", die sich an Angehörige MS-Erkrankter richtet und ihnen Unterstützung geben soll, als Familie mit MS umzugehen.

"Papa hat MS" klärt 6- bis 10-Jährige adäquat auf

Papa hat MS hat die AMSEL, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg, gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft entwickelt und herausgegeben.

Wir danken Dr. Miriam Haagen für die fachliche und beratende Begleitung, dem Karikaturisten Phil Hubbe für die Illustrierung und der AOK Baden-Württemberg, die im Rahmen der Projektförderung der Krankenkassen Layout- und Druckkosten für die Broschüre übernommen hat.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.12.2015