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Grenzgänger zwischen den Disziplinen

19.12.05 - Zwei Preisträger und drei Nachwuchspreisträgerinnen erhielten dieses Jahr die europaweit höchstdotierte Auszeichnung, den Sobek-Preis.

„Die Naturwissenschaft gibt den besten Maßstab für die Fortschritte der Menschheit ab: nur soweit sie die Natur kennt, kennt sie sich selbst.“ Mit C.F. Hebbel umschrieb Professor Goller, Kuratoriumsvorsitzender der Sobek-Stiftung in seiner Begrüßung die Zielsetzung des Sobek-Forschungspreises. Mit dem international ausgerichteten Preis werden Wissenschaftler unterstützt, die Natur der Erkrankung zu enträtseln und sie eines Tages in ihren Ursachen zu erkennen.

Ursula Späth, Schirmherrin der AMSEL, verband mit ihrem Dank an die Preisträger Professor Dr. Jens Frahm, Göttingen, Professor David Miller, London und an die Nachwuchspreisträgerinnen Dr. Ricarda Diem, Jun.-Prof. Dr. Christine Stadelmann-Nessler, beide Göttingen und Dr. Sabine Cepok, Düsseldorf, die Bitte: „Fahren Sie in Ihren Forschungen so engagiert fort wie Sie bisher gearbeitet haben. Der Fortschritt der vergangenen Jahre zeigt: Es lohnt sich.“

Die beiden Hauptpreis-räger, der Physiker Professor Jens Frahm und der Neurologe Professor David Miller, beide „Grenzgänger zwischen den Disziplinen“, nannte sie Laudator Prof. Dr. Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, stellten ihre Forschungsergebnisse auf den Gebieten der Magnetresonanztomographie und –spektroskopie vor. Die Methode, die in den 70er Jahren noch belächelt wurde, so Frahm, ermöglicht heute Funktionsuntersuchungen der grauen und weißen Hirnsubstanz. Beide Preisträger verdeutlichten, dass dank der neuesten technischen Entwicklungen und der Versuchsmöglichkeiten neue Ansätze zur Erforschung der MS möglich seien.

Auch die drei ausgezeich-neten Nachwuchs-forscherinnen, die der Vorsitzende der Sobek-Stiftung, Prof. Dr.med. Klaus V. Toyka, auszeichnete, entwickelten brillante Ansätze zur Erforschung der MS. Dabei richteten sie ihren Fokus auf ganz verschiedene Aspekte: In ihrer Arbeit befasst sich Dr. Sabine Cepok mit der Fragestellung der erhöhten Antikörperfreisetzung im Liquor von MS-Patienten.
Jun.-Prof. Christine Stadelmann-Nessler forscht auf dem Gebiet der Histopathologie. Sie untersuchte den Mechanismus des Untergangs der schützenden Myelinscheiden bei der Balo’schen konzentrischen Sklerose, einer Sonderform der MS.
Die dritte Preisträgerin Dr. Ricarda Diem, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Neurodegeneration und -regeneration bei der MS und der Entwicklung neuer Therapiekonzepte. Sie erhält den Preis für die erfolgreiche Erprobung einer neuen Kombinationstherapie gegen MS im Tiermodell.

Musikalisch umrahmt wurden die feierliche Preisverleihung im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart von Prof.med. Klaus V. Toyka an der Violine und Fumiko Shiraga am Klavier.

Redaktion: AMSEL e.V., 19.12.2005