"Superhelden-Anzug" und "das Gefühl, dass wieder alles möglich ist" - vollmundige Aussagen wie diese finden sich zu dem Elektro-Implus-Anzug in den Medien. Einzelne (MS-) Patienten werden gezeigt, wie sie mit und ohne Anzug gehen: vorher/ nachher. Nur im Kleingedruckten steht, dass diese für ihre Auftritte auch bezahlt wurden. Wer würde noch irgendeiner Studie zu Immuntherapeutika glauben, wenn die MS-betroffenen Probanden Geld dafür bekämen?
Ganz klar: Wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnt man anders. Für den Exopulse Mollii Suit stehen diese noch aus, weswegen die Kassen ihn auch nicht als Hilfsmittel bezahlen. Aber der geneigte (oft auch verzweifelt nach Lösungen suchende) chronisch Erkrankte kann ihn ja aus eigener Tasche bezahlen oder in den sozialen Medien um Spenden dafür bitten. Rund 10.000 Euro muss man aufbringen, wenn man einen solchen Anzug nicht nur erwerben, sondern auch individuell einstellen lassen möchte.
Prof. Mathias Mäurer erklärt auf MS-Docblog genauer, was der Mollii Suit ist und wie Tests aussehen sollten, die seine Wirkweise objektiv untermauern könnten. Ob es dazu kommen wird, ist derzeit fraglich. Genauso fraglich, wie der Nutzen eines "Exopulse Mollii Suits".
Quellen: MS-Docblog.de, 20.11.2023; Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation, DMSG Bundesverband, 17.11.2023.
Redaktion: AMSEL e.V., 20.11.2023