Ehrlich gesagt scheinst Du genau zu wissen, wie du in deiner persönlichen Situation vorangehen solltest.
Es gibt viele MSler, die noch Jahrzehnte nach der Diagnose in Bürojobs weitermachen wollten und auch konnten. Am Ende kommt es darauf an, daß du persönlich dich den Anforderungen deiner neuen Stelle gewachsen fühlst und bereit bist dich zukünftig an den entsprechenden objektiven Vorgaben dafür messen zu lassen.
In dem Augenblick wird dein „Gehumpele“ für die andere Seite eher ein „Umstand“ den du persönlich angehen wirst und kein potentielles „KO Kriterium“ für die Zukunft. M. W. dürfen AG in ihren Personalentscheidungen nur offensichtliche Einschränkungen berücksichtigen und auch nur in Hinsicht auf die Arbeitsplatzsicherheit von dir und deinen Kollegen.
Wenn Du dich also z. B. auf einen Job als Gabelstaplerfahrerin bewerben würdest, wäre das also ggf. ein Problem. Bei einem Bürojob mit Tisch und Stuhl weniger.
Erfahrungen aus ReHa Kliniken geben den Eindruck, dass viele MSler in Bürojobs nach einer gewissen Zeit eher für sich selbst entschieden, dass sie den Anforderungen kognitiv und von der Belastung her nicht mehr gewachsen sind, als dass sie vom AG rausgedrängt worden wären.
Du wirst im Vorstellungsgespräch also wahrscheinlich schon selber wissen, dass es wenig Sinn machen wird, von selbst deinen Gesprächspartnern eine Einführung in chronische neurodegenerative Erkrankungen zu geben. Das wäre eine irrelevante Verschwendung eurer Zeit und würde wohl nur zu haltlosen Spekulationen führen.
Und wenn die ihrerseits aus irgendeinem Grund tatsächlich auf sowas abbiegen, konterst Du kurz mit etwas wie: „Die Malu Dreyer hat das doch auch und der geht’s ja augenscheinlich prächtig. Warum sollte es bei mir anders sein“ und zirkelst das Gespräch zurück auf die inhaltlichen Themen…
Alles Gute