Nichts von MS sagen, die Leute werden panisch.

Bei uns in CH ist es bei Bewerbungen in öffentlichen Verwaltungen bereits so, dass Männer bei “welchem Geschlecht fühlen sie sie zugehörig” weiblich ankreuzen, da Männer bis die Frauenquoten erreich sind keine Chance haben.

Ein Mann mit MS hat Null Chance!

Im Amt…
Wen interessiert denn sowas? :wink:

Wie gesagt, hängt alles von Arbeitsplatz und Position ab.

Ein 0815 Job ist natürlich problematisch.

Ich war von Anfang an offen gegenüber meinem AG, aktuell scheint nur meine Chefin etwas panisch zu sein. Dabei war ich vor den zwei Wochen in diesem Jahr nie krank, wirklich maximal 1-2 Tage im Jahr. Ich kann verstehen, dass sie jetzt gerade am Anfang etwas panisch ist, weil ich auch sehr viele neue und große Kunden betreue und wir zu wenig Personal haben, bis Oktober, da kommen dann zwei neue. Ich denke, wenn die Therapie greift und es überschaubar ist, dass ich eben nicht ständig ausfallen werde, dann wird sie sich auch wieder beruhigen. Momentan scheint sie mich bisschen bevormunden zu wollen und, obwohl ich den „Hut“ bei einem unserer zurzeit wichtigsten Partner auf habe, meint sie mir auf einmal Entscheidungen absprechen zu wollen, ob ich kleines neu Geschäft betreuen könnte, was kommen könnte in den nächsten Monaten oder dass ich beurteilen kann, dass meine Team Mitglieder momentan eben auch keine Kapazität mehr haben.

Wie auch immer, bei mir wird es sich mit den nächsten Monaten sicherlich wieder geben.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es für andere AG durchaus ein Problem ist, eben auch weil die Krankheit gerne auch mal unberechenbar ist und nichts abschätzbar ist.

Klar ist MS unberechenbar.
Aber das gilt für viele Krankheiten und überhaupt für das Leben an sich.
Was mich wirklich stört ist, dass man ein Label verpasst bekommt, nach dem Motto: Die ist ja demnächst ein Totalausfall. Ich finde wir Mädels sind sowieso schon im Nachteil, weil wir in jungen Jahren schon alle das Label „kriegt noch Kinder und fällt dann aus“ verpasst bekommen. Dazu noch ne MS, dann kannst Du quasi einpacken …
Frustrierend war für mich auch, dass ich über viele Jahre dem Arbeitgeber gute Dienste geleistet habe, meine Krankheitstage im Schnitt deutlich unter denen der „nicht-chronisch-Kranken“ waren und ich sowieso ziemlich belastbar war.
All das zählt dann plötzlich nichts mehr, wenn eine MS-Diagnose bekannt ist.

Aus meiner heutigen Sicht würde ich dem Arbeitgeber wahrscheinlich, so lange es geht, nichts sagen.
Ich wurde nur noch auf die zwei Buchstaben reduziert und es kamen Fragen wie: ab wann sitzen Sie im Rollstuhl, wie lange können Sie noch laufen? Und das, obwohl ich im Gesundheitssystem arbeite. Aber wer weiß schon was morgen ist. Da ist es egal ob ich gesund oder krank bin, passieren kann immer etwas.
Gruß Anne

Leider, scheint bei mir offenbar auch so zu sein. :face_with_monocle:

Klar, so sollte es auch nicht rüber kommen in meinem Post.

Ja, so ist das leider.

Ähnlich hier
Arbeite auch im Gesundheitswesen
Da man meine Krankheit ja nicht sieht fühlen sich einige benachteiligt wenn ich vll nicht so einsatzfähig bin wie andere ( Mehrarbeit ) Schichtarbeit etc.

Ich arbeite für die mobilen Dienste eines Pflegeheims. Habe dafür eine Umschulung gemacht und bei meinem Praktikum im Pflegeheim gleich mit offenen Karten gespielt und gesagt, dass ich MS habe. Ich bin 49 Jahre alt und habe seit 16 Jahren MS, und hatte das große Glück einen sehr verständnisvollen und super Chef zu bekommen, der mich trotz allem unbefristet eingestellt hat. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich mit MS bisher nur wegen einer Erkältung mal krank geschrieben war, und alle die jünger sind und kein MS haben, viel häufiger krank sind. Vielleicht sollten andere Firmen und Chefs chronisch kranken Menschen einfach die Chance geben, zu beweisen, dass man als chronisch Kranker genauso gute Arbeit leisten kann, und nicht automatisch öfter krank ist, als ein gesunder.

Jop!

Chronisch Kranke sind eigentlich weniger im Krankenstand als “gesunde” Mitarbeiter. Gerade weil sie nicht so oft ausfallen wollen Aufgrund ihrer Erkrankung. Auch ist das Engagement höher, weil sie für den Job dankbar sind.

Ich glaub es hängt halt auch viel von der Kompetenz des Chefs ab!

Hat die Firma eine gewisse Anzahl von Mitarbeiter rechnet es sich auch für die Firma. Ein Mitarbeiter der die selbe Leistung bringt, weniger fehlt, welcher von Grund auf ehrlich ist und das kommuniziert was er gesetzlich nicht zu kommunizieren hat (Stichwort Charakter) und die Firma noch Förderung bekommt, … Spricht ja schon für sich selbst

Da muss der Chef halt dbzgl auch geschult sein bzw. die Kompetenz haben, denn eigentlich ist jedem gut ausgebildetem Lead das bekannt, dass diese Mitarbeiter weniger im Krankenstand sind usw. und das Team mit dem Charakter gut ergänzt wird.

Ich würde jetzt prinzipiell keinem lead einer Pflegedienstfirma, eines kleineren Einzelhandels, eines Krankenhauses usw. diese Kompetenz zusprechen!! (Geschweige denn einer Behörde)

In Firmen (Privatwirtschaft) wo es um viel Geld geht (Millionen++++++) sind schon andere Kaliber in der Führungsebene und die wissen das auch! (Wenn ich denke auf wieviel Managementausbildungen mein Chef jedes Jahr ist um zb genau soetwas zu lernen)

Es hängt von vielem ab:
Eigene Qualifikationen (leicht ersetzbar oder nicht), Firmen-Größe, Kompetenz der Leads, soziale Positionierung der Firma, Arbeitsbereich

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Aber, ich denke trotz allem, das gerade in diesem Bereich das Verständnis sehr hoch ist. Bei der Wahl zwischen MS und Nachtschicht, will Keiner mit mir tauschen. Wenn man sich benachteiligt fühlt, sehe ich das echt als ja…
Ich kann nur soviel sagen, krank und viel weniger belastbar ist leider die neue Generation, die ohne Smartphone eigentlich nicht mehr lebensfähig ist. Ich mag sie trotzdem.