Stammzelltherapie
November 2022: Für rund 5 % der MS-Patienten könnte die autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation eine Therapieoption sein. Noch Ende letzten Jahres gründete das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) eine bundesweite Task-Force zur MS-Stammzelltherapie.
Propionsäure
Januar: Forscher konnten zeigen, wie das Salz der Propionsäure (Propionat) Nervenzellen schützen kann. Bei MS scheint Propionat positive Auswirkungen auf Schubrate, Behinderungsprogression und Gehirnvolumen zu haben und kann als Nahrungsergänzungsmittel in einer Dosierung von 2 x 500 mg täglich eingenommen werden, muss aber selbst bezahlt werden.
Hoch dosiertes Vitamin D
April: Einen Vitamin-D-Mangel ausgleichen: ja, hoch dosieren: nein. Zu diesem Schluss kommt eine US-amerikanische Studie. Hochdosis-Vitamin- D zeigte bei MS keine signifikante Wirksamkeit.
Ublituximab
Juni: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Ublituximab (Handelsname Briumvi®) zur Behandlung der aktiven schubförmig verlaufenden MS zugelassen. Der monoklonale Antikörper ist eine Weiterentwicklung bereits zugelassener B-Zell- depletierender Wirkstoffe. Mit Stand Juni 2023 sind damit aktuell 18 Wirkstoffe und 25 Präparate zur verlaufsmodifizierenden Therapie der MS zugelassen.
Ozanimod
August: Eine Dosisreduzierung für Ozanimod (Handelsname Zeposia®) bei eingeschränkter Leberfunktion wird empfohlen. Ozanimod gehört zur Klasse der S1P1-Modulatoren.
WHO-Liste
September: Zum ersten Mal hat die Weltgesundheitsorganisation WHO MS-Wirkstoffe in ihre Liste „unentbehrlicher Arzneimittel“ aufgenommen, um den Zugang zu innovativen Arzneimitteln mit klarem klinischen Nutzen zu erleichtern.
Biosimilar
September: Die EMA hat Tyruko® als Biosimilar zum Wirkstoff Natalizumab (Tysabri®) zugelassen.
Redaktion: AMSEL e.V., 02.01.2024