Ich bin grundsätzlich eher bei Nalini, die meinte, man solle sich Pharmazeutika soweit möglich ersparen, da es nur eine zusätzliche Belastung für den Körper ist.

Daher werde ich jetzt nicht sagen, probiere Opipramol einfach aus.

Aber ehrlich gesagt klang das bei Dir jetzt nicht nur nach einer depressiven Phase, sondern nach einer sowieso schon recht heftigen Belastung.
Falls Du Angst hast, gleich zu Beginn heftige negative Effekte zu haben kann ich nur von mir berichten, dass das nicht der Fall war (und bei anderen AD hatte ich die …)

Aber es ist trotzdem ein weiteres Medikament.

Es bleibt Dir also nur, das alles gegeneinander abzuwägen.

Ich wünsche Dir dass Du zu einem für Dich guten Ergebnis kommst!

Nicht nur eine zusätzliche Belastung sondern auch ein Potenzial für handfeste Nebenwirkungen.

In Zulassungstudien für Therapien kann man bei den berichteten NW mögliche Wechselwirkungen mit SSRI oder Muskelrelaxanten noch einigermaßen gut identifizieren.

Für bereits zugelassene Medikamente, bei denen vielleicht höchstens der Neurologe weiß, was sonst noch verschrieben wird, ist Ursachenanalyse bei NW teilweise eine richtige Blackbox.

Und wenn hier ab und zu anonyme Nicks Rückfragen zu Nebenwirkungen haben, ohne dass man überhaupt weiß was sonst eingeworfen wird, ist jeder Ratschlag eigentlich nur völlige Mutmaßung…

Stimme voll und ganz zu (siehe auch meine erste Antwort in diesem Thread).
Wichtig wäre mir jetzt aber, klarzustellen, dass zumindest meine Kommentare keine Ratschläge waren, sondern nur Antworten, in denen ich meine individuelle Erfahrung geteilt habe. Genau danach hatte Sonnenschein auch gefragt.
Ich werde mich hüten, irgendjemandem diesbezüglich Ratschläge zu erteilen - selbst wenn ich die medizinische und sonstige Vorgeschichte im Detail kennen würde.
Das Forum ist zumindest für mich ein Ort, um Informationen zu bekommen und von Erfahrungen zu lesen. Was man daraus macht, ist dann immer noch offen.

2 „Gefällt mir“

Hallo WarmerSonnenschein21

wie geht es Dir?
Ich selbst habe mit 20mg Paroxetin angefangen und habe dann auf 40mg gesteigert. An ganz schweren Tagen habe ich noch zusätzlich Opipramol genommen. Auch nehme ich noch jede Menge anderen Tabletten (Bluthochdruck, Diabetes Typ2,…)

Lass Dich nicht von dem Gefasel verunsichern. Beachte die Rückmeldungen von Usern die tatsächlich auch Tabletten aus dem Spektrum der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer einnehmen oder eingenommen haben, wie Inge52.
Jemand der noch keine Angststörung, Panikattacken, Depressionen usw. hatte, sollte sich besser zurück halten! Diese Krankheitsbilder sind sehr ernst zu nehmen und in einer akuten Phase sehr viel schlimmer wie jeder Schub oder die MS an sich.
Ich kann Dir meinerseits wie Inge52 aus eigener Erfahrung bestätigen, das auch ich nicht benebelt war, oder müde, oder ich sonst irgendwelche Nebenwirkungen verspürt habe usw. Opipramol ist auch nicht Abhängigkeitsgefährdend.
Wichtig ist das Du erst mal wieder ruhiger wirst. Diese hibbelige Unruhe raubt Dir die letzten Kräfte in Deinem ohnehin schon stressigen Job. Diese Medis musst Du als Brücke verstehen, die Dich und Dein Umfeld über die Zeit bringen, bis Du ggf. eine Psychotherapie (Beispiel kognitive Verhaltenstherapie) machst. Wenn Du dann auf diesem Weg wieder zurück “in der Bahn bist”, kannst Du mit dem Ausschleichprozess beginnen. Aber auch das ist nichts dramatisches und kennen sicher einige MSler von Cortison (früher hat man das noch so gemacht, bei zum Beispiel Sehnervenentzündungen).

Persönlich finde ich es echt krass das Leute die keine Ahnung haben, was solche “Phasen” mit einem Menschen machen können, hier diese Medis durch den Kakau ziehen. Echt der Hammer!!! Das ist in akuten Phasen leider die einzige Möglichkeit Dich wieder auf ein Level zu bringen, wo man Dich erreichen kann um mit (am besten parallel) einer Gesprächstherapie zu beginnen.

Wenn man die Beipackzettel von den Medis durchliest, dürfte man im Grunde genommen gar nichts nehmen. Schon lange keine Medis gegen MS, Krebs, AIDS,… Was in den letzten Beiträgen leider sehr deutlich wird ist der Umstand, dass viele psychischen Erkrankungen immer noch nicht ernst nehmen, weshalb diese Themen stigmatisiert werden und sich viele aus Scham usw. helfenden Therapien (mit u.a. Medis) verweigern und sich sozial isolieren, sozial absteigen und einige leider am Ende der Spirale keine andere Möglichkeit mehr sehen wie…

WarmerSonnenschein21 - lass Dir helfen und höre nicht auf das Geschwurbel der “Kräuterhexen”…die mit Ihrem Müll den Sie in diesem Forum von sich geben mehr oder weniger sagen,- das ist doch nicht so schlimm. Das ist doch nur ein Ungeichgewicht Deines Körpers…mach Yoga, trinke Tee und mach eine Kräuterkerze an Ommmm.

VG und pass auf Dich auf!
Snoopy

1 „Gefällt mir“

Ich habe ein Anpassungsstörung und wohl jetzt auch eine generalisierte angststörung
Es gibt keinen direkten Auslöser : ich wache morgens mit Angst auf und gehe mit Angst ins Bett
Stress triggert diese Angst unglaublich , mir bleibt die Luft weg, habe durchweg Herzrasen
Kann mich gar nicht mehr entspannen

So schlimm hatte ich es Wochen nach der Diagnose Stellung….

1 Jahr Verhaltens Therapie und nun sind alle Gefühle wieder da

Ich weiß nicht wieso , es ist schlimmer seit ich die Immuntherapie abgebrochen habe
Kaum jemand versteht mich
Es ist einfach ein widerliches Gefühl so hilflos gefangen im eigenen Körper und in den Gedanken zu sein
Das macht mich sehr traurig

Ich habe Angst vor ADS weil ich damals so einen Horror Trip hatte
Was sind das auch für Tabletten die ich angeblich auch mal nehmen kann und dann wieder nicht
( Opipram )
War eigentlich immer gerne alleine , kann jetzt schwer alleine sein , Arbeit lenkt mich gut ab
Aber wie gesagt derzeit gibt es viele Trigger
Viele meiner Patienten berichten mir von Angehörigen , die auch Ms haben - was ein Zufall

Mein Freund ist Arzt, hat mir unabhängig von meiner behandeln Neurologin auch geraten, etwas zu nehmen damit ich mal zur Ruhe komme …… er empfahl mir allerdings Mirtazapin
Ich bin einfach völlig erschöpft und ratlos ….Weiß langsam nicht mehr wie ich meinem Körper noch helfen kann ….
Hatte mal an eine Kur gedacht aber wenn ich jetzt aus meiner Struktur raus gerissen bin ….
Dachte eigentlich nach **2 Jahren Ms Diagnose ** bin ich stärker und weiter
Aber ich hab gefühlt wenig Schritte Vorwärts gemacht

Hallo WarmerSonnenschein21

schau mal hier ein Abschnitt aus einem Beitrag

## Wenn die Angst überhandnimmt

Etwa 30 \% der MS-Kranken entwickeln nach Schätzungen von Hamburger Wissenschaftlern im Verlauf ihrer Erkrankung Angststörungen – abgesicherte Zahlen liegen noch nicht vor. Zu den Symptomen zählen u. a. innere Unruhe, Konzentrations- und Schlafstörungen, Herzrasen, plötzlich auftretende Panik. Spätestens wenn die Angst beginnt, das Leben zu bestimmen und die eigenen Handlungen einzuschränken, ist es Zeit, gegen sie vorzugehen. In manchen Fällen ist bei Angststörungen als Erstes eine medikamentöse Behandlung mit angstlösenden Mitteln (Anxiolytika) sinnvoll, um den Betroffenen in die Lage zu versetzen, eine Psychotherapie zu beginnen – z. B. falls es ihnen nicht möglich ist, ohne die vorherige Einnahme eines Anxiolytikums das Haus zu verlassen. Zur Weiterbehandlung hat sich u. a. die kognitive Verhaltenstherapie bewährt, die – vereinfacht gesagt – annimmt, dass Ängste auf eingefahrenen, negativen Denkmustern beruhen, die schrittweise verändert werden können.

Hier kannst Du den ganzen Beitrag lesen Psychische Symptome – die unsichtbare Seite der MS | Curado

Viele Grüße Snoopy

1 „Gefällt mir“

Danke snoopy
Letztlich sehe ich die Meinungen als Anreiz dazu mir eine eigene zu bilden
Ich bin generell sehr unsicher , aber ja meine Psyche ist mein Gegner nicht die Ms….
Ich bin von Fach ich weiß doch wie der Hase
Läuft
Ok vielleicht ist das auch genau das Problem haha
Ich bin froh , dass es Mittel gibt wie Tavor zb
Sonst hätte ich damals meine Panikattacken ( Wiederholt mit dem Krankenwagen abgeholt worden ) wohl nicht so glimpflich überstanden
Das hat eine richtige Narbe hinterlassen
Aber die zwei ADS waren einfach nicht die richtigen für mich
Die schlimmen heulanfälle treten seltener auf , nur diese Unruhe wird immer schlimmer …

Hallo WarmerSonnenschein21,

ich habe 2 Jahre lang eine Psychotherapie gemacht und hatte auch “kleinere Rückfälle”. Das war dann der Zeitpunkt wo ich angefangen habe Paroxetin zu nehmen und seit dem bin ich stabil. Ich bereue heute das ich nicht viel früher Medikamente genommen habe.

Wichtig ist jetzt an dem Punkt wo Du Dich befindest - zu handeln. Sonst fängt alles wieder von vorne an. Das Dein Freund/Lebensgefährte Arzt ist, ist doch wunderbar!!! Das was er Dir empfohlen hat kenne ich nicht. Ich hab das mal gegoogelt und geht im Grunde genommen in die gleiche Richtung wie Paroxetin. Die Anwendungsbilder sind nahezu identisch. Aber er weiß sicher sehr viel besser was in der jetzigen Phase das richtige Medi ist.

Das mit der Kur ist sicher der absolut richtige Gedanke. Zieh Dich mal selbst aus allem raus. Der Gedanke das Du aus all Deinen Strukturen, Gewohnheiten usw. kurz aus Deinem gewohnten Umfeld mal raus bist, ist der erste Schritt in Richtung Besserung. Stell Dich Deinen Ängsten und setze Dich mit Ihnen auseinander. Am besten mit wildfremden Menschen denen es ähnlich geht - in einer Kur eben.

In dem was Du beschreibst, sehe ich mich selbst wieder. Ist echt der Hammer.

Pass auf Dich auf!

Viele Grüße Snoopy

1 „Gefällt mir“

Hallo WarmerSonnenschein21

was machst Du genau in der Klinik? Wie alt bist Du? Was sagt denn Dein Freund/Lebensgefährte zu Deiner Situation. Redet Ihr darüber? Er hat Dir doch sicher nicht einfach die Medis empfohlen und weiter gehts…?
Bedenke das auch die MS diese “Probleme” verursachen kann und zwar primär über Veränderungen im Gehirn und nicht lediglich als Folge der Diagnosestellung.

Das mit der Unruhe ist heftig. Ich hatte irgendwann neben den Medis Alkohol als sehr wirksames Mittel entdeckt. Mittlerweile trinke ich im Grunde genommen gar nichts mehr, dank der MS. Wie ich schon in anderen Threads geschrieben habe, kann ich meiner Diagnose MS durchaus auch “Gutes” zuordnen. Ohne MS? Ganz ehrlich? Ich weiß nicht ob ich noch Leben würde. Lass es nicht soweit kommen.

Machs gut und pass auf Dich auf!

Viele Grüße Snoopy

1 „Gefällt mir“

Lass dir doch helfen!

Dein Neuro wird dir sicher kein Medikament geben, welches zu dir und deinen Medikamenten nicht passt (bzw Stopp sagen, wenn er ein Problem sieht). Bei den ADs muss man manchmal durchprobieren was funktioniert und zu einem passt, habe ich auch bei mir erlebt.

Ich bin der ganz gleichen Meinung wie Snoopy, und ehrlich du leidest doch stark unter allem.
Das ist doch nicht lebenswert!

Das Medikament kann dich unterstützen wieder den Boden zu finden, welchen du scheinbar schon lange nicht mehr unter den Beinen hattest.

Ansonsten hat @Snoopy schon alles wichtige und relevante gesagt!
Gib nicht auf und lass dir mit den Medikamenten helfen.

Es ist ein Stoffwechselproblem im Gehirn, wofür du null kannst, und dem wird damit entgegengewirkt. Nebenbei eine(-n) für dich passende(-n) Therapeut(-in) finden.

Hilf dir selbst damit dein Leben wieder lebenswerter zu machen und sag von vornherein nicht nein dazu, wenn du nicht weißt wie es ist.

Gib dem Medikament und somit auch dir, eine Chance!

1 „Gefällt mir“

Das habe ihr alle so nett geschrieben vielen Dank !! Das hilft mir hier alles so weiter
Danke danke danke

Das Ding ist , ich habe bereits ein Jahr lang eine Verhaltenstherapie gemacht und bin nun erstmal gesperrt für zwei Jahre
Mein Therapeut wusste auch nicht mehr , was er mir Noch so für Tipps geben könnte
Er meinte auch bezüglich Antidepressiva , es ist ok sie zu nehmen um sich zu stabilisieren ,
Mir muss aber bewusst sein , wenn ich sie absetze bin ich immer noch krank

Die Nebenwirkungen mit venlafaxin sowie escilatopram waren Auch echt nicht schön …
Hatte beide jeweils nur so 4 Wochen genommen und dann einfach aufgehört , war wahrscheinlich ein Fehler

Zum schlafen hatte ich mal trimipramin erhalten, wohl ähnlich wie das jetzige Opipram.
@Snoopy habe auch schon überlegt, ob diese Depression passen durch die Ms getriggert sind und ich gar nix dafür kann
Ich merke zumindest immer wieder Phasen , vielleicht ist es auch ein Schub ???
Seit ich Tecfidera absetzen musste geht es mir so ……
Das kommt auch noch dazu : meine Blutwerte sind schlecht , dennoch soll ich wenn sie sich erholt haben wieder mit Tecfidera starten ….:frowning:

Habe einfach Angst vor diesen ganzen Psycho Pharmaka , dass sie nachhaltig irgendwas in meinem Kopf kaputt machen
Es versteht eben auch niemand der das nicht selber mal gefühlt hat wie sich so eine psychische Erkrankung anfühlt
Ich kann jeden depressiven Menschen so gut fühlen …. Und es tut mir so unendlich leid, dass
Depressionen etc. immer noch so belächelt werden…. Meine Familie meint ja auch immer : Dir geht es doch gut denk mal positiv und lenk Dich ab

Trotzdem geb ich nicht auf
Ich will wieder Kraft haben im Einklang mit meiner Ms, aber es ist noch ein langer Weg ….

Sonnenschein,

Du kämpfst Dich gerade durch einiges durch. Aber Du nimmst es nicht einfach hin, sondern tust etwas für Dich.

Du hinterfragst, ob Tecfidera für Dich die richtige Wahl ist, Du hast Dir therapeutische Hilfe gesucht, Du wägst ab, ob und welches AD für Dich passt,

Du hast es schon selber gesagt: Du gibst nicht auf.
Du solltest stolz auf Dich sein!

Leider wird Dir niemand den genauen Fahrplan für Dich geben können. Und momentan kannst Du auch Deinem Bauchgefühl nicht richtig vertrauen, weil die Ängste zu viel Platz einnehmen.
Deine Ängste müssen nicht falsch sein, aber sie steuern vermutlich momentan zu viel von Dir und machen es unmöglich, andere Wege zu sehen.
In solchen Situationen verlasse ich mich auf Menschen, denen ich wirklich vertraue und hole mir deren Meinung. Ich hoffe, dass es so jemanden für Dich gibt.

Nochmal: Du schaffst es momentan vielleicht nicht, positiv zu denken, aber Du gehst dagegen an. Und das ist schon ein Kraftakt, auf den Du stolz sein kannst!!!

Noch eine Info in der Kategorie Erfahrungswerte: Weiter oben hatte ich geschrieben dass ich auch schon sehr negative Effekte durch AD hatte. Konkret: Das war damals bei mir mit Mirtazapin der Fall (Albträume).

Alles Liebe,

Sandra

1 „Gefällt mir“

@HTCUTSKO
Liebe Sandra
Dein Beitrag treibt mir bisschen pipi in die Augen….
Meine Freundin meint auch immer ; was ich alles schon geschafft habe …. Wieso kann ich darauf nicht stolz sein
Sie hat selber Ms und meine Diagnose hat uns wieder zusammen gebracht
Sie ist das beste Beispiel das sich das Leben lohnt - 2 Kinder einen tollen Mann , Beruf , Heim etc

Mein Freund ist mir eine große Stütze , auch wenn ich anfangs nicht wollte , wer will jemand mit so einer Erkrankung
Aber er sieht das gar nicht ,mochte mir helfen und ist für mich da
Aber auch er sieht , dass das einzige was krank ist mein Kopf ist …
Momentan bin ich eher in der Phase *ich schaffe das auch ohne Pillen und ohne Therapie *
Dieser Horror Trip damals mit den ADS hat mich nachhaltig traumatisiert….
Ich war zwar mutig und furchtlos , dass ich nicht mehr weinen konnte und schlimme Träume hatte machte mich fertig …

Was kann denn passieren ? Ok dann bin ich eben unruhig und habe einen hohen Puls eine hohe Schreckbereitschaft aber was passiert denn sonst ?
Mein Therapeut meinte damals , ich habe eine intrinsische Wahrnehmung ich horche in mich rein und bewerte sofort alles

Aber ja derzeit ist es ein Teufelskreis
Ich muss Hilfe annehmen
Ich muss stolz darauf sein, was ich alles schon erreicht habe
Ich muss stolz sein, dass ich jeden Tag aufstehe und weiter mache

So wie alle anderen chronisch kranken stolz sein können, dass sie jeden Tag aufs Neue kämpfen obwohl das Leben oftmals einfach nur anstrengend ist ……

Guten Morgen WarmerSonnenschein21,

du schreibst: “Sie ist das beste Beispiel das sich das Leben lohnt - 2 Kinder einen tollen Mann , Beruf , Heim etc.”
Wenn Du das so schreibst und jemand von “außen” das liest (wie ich), dann Frage ich mich.- lohnt sich Dein Leben ohne Mann (verheiratet), Kinder, Heim, Beruf usw. nicht?

Ich kenne diese Themen von einem sehr guten Freund, der mittlerweile (nach 10 Jahren) aus der Stadt, wieder zurück aufs Dorf (wo er aufgewachsen ist) in Niedersachsen gezogen ist. Seine Frau (die ich sehr mag) hatte Ihrerseits Jahre gebraucht um sich mit dem “Dorfleben” zu arrangieren.

Sie hat immer gesagt oder geschrieben, ich bin hier nicht “Melanie” sondern die Frau von Matthias… Früher in der Stadt hatten Sie eine schöne Wohnung. Im Dorf sagt Sie,- hier bis Du ohne Haus nichts… Alles misst und vergleicht sich. Ohne Kinder gehörst Du ab einem gewissen Alter nicht dazu. Dann schieben die Damen Ihre Kiddis vor sich her oder bringen Sie in die Schule und verabreden sich…die Männer arbeiten kommen heim und naja Du weißt schon. Kleinbürgerliches, kleinkariertes vor sich hinleben.
Mittlerweile gehört Sie dazu. Sie ist jetzt Melanie die Mama von Pia und Peter. Auch sagt Sie das dieses Leben durchaus seine Vorzüge hat. Es gibt immer wieder “Feschdle” mal von der freiwilligen Feuerwehr, das Schützenfest wo das ganze Jahr drauf hinfiebert usw., usw. Und einmal darauf eingelassen und dazu gehörend ist es ziemlich chillig.

Das Deine Familie deine Beschwerden so “oberflächlich” ab tut, passt schon auch zum Dorfleben. Bloß keine Schwäche zeigen und immer schön funktionieren! Das Bild nach Außen ist das wichtigste…

→ Kann es sein das Du in so einem Umfeld zu Hause bist? Nach deinem letzten Beitrag an Sandra hatte ich das Gefühl ich schreibe mit meiner lieben “Melanie”? Wohnst Du auf dem Dorf/auf dem Land?
Setzt Dich nicht durch Vergleiche mit Deiner Freundin unter Druck. Das Leben ist auch ohne Mann, Haus, Kinder, Beruf usw. Lebenswert! Wenn dies Deine Wünsche sind, dann wirst Du diese auch erreichen. Nur schau das Du Resilienz entwickelst.

Viele Grüße
Snoopy

Ich weiß nicht was du für NW hattest, aber Anfangs ist es wegen dem Gehirn Stoffwechsel unangenehm. Ich nehme Venlafaxin jetzt ca 10 Jahre.

Normal sollten sich die empfundenen Nebenwirkungen (aufgrund der Hormonanpassung im Gehirn) nach 4 Wochen oder etwas mehr, wieder legen.

Meiner Erfahrung nach.

Guten Morgen DaumenHoch,

das was Du schreibst ist bei mir genauso gewesen. Ich wurde damals (ich nehme es schon 11 Jahre) allerdings sehr gut vom Arzt eingewiesen.
Er hat ich auf die Stoffwechselveränderungen und die Auswirkungen in Ihrem zeitlichen Zusammenhang aufgeklärt. Und es war genauso. Nach einer Woche habe ich bemerkt das etwas passiert ohne es beschreiben zu können. In der zweiten Woche hatte ich Phasen mit Schwindel, Unwohlsein, sehr intensiven Träumen… in den Wochen 3-6 hat sich das Zug um Zug gelegt und seitdem, habe ich mein Leben zurück.

Fairerweise muss ich dazusagen, das ich eine vorhergehenden Versuch auch abgebrochen habe. Persönlich denke ich, das der Leidensdruck erst groß genug sein muss. Beim zweiten Versuch hätte ich alles genommen, egal was passiert wäre…

Ich habe mich sehr lange mit den Themen beschäftigt (Auslöser, Zusammenhänge usw.) Für meinen Fall bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass die MS der Auslöser/die Grunderkrankung ist und die psychischen “Begleiterkrankungen” sekundär der MS zuzuordnen sind.

Es sind aber die viele “Meinungen” und Erfahrungen von nicht Betroffenen die Leute wie WarmerSonnenschein 21 dazu bringen zu schreiben …ich weiß das ich nicht Schuld bin. Depressionen und psychischen Leiden sind schwerwiegende Erkrankungen an denen der Betroffene in der Regel nie selbst schuld ist (außer durch Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch usw.). Das ist echt der Hammer das dieses “Dogma” in der Bevölkerung immer noch Gültigkeit hat.

Viele Grüße in die Steiermark
Snoopy

Ich habe vorher auch einige durchprobiert, aber eher aufgrund meiner Abneigung und dem innerlichen Widerstand.

Irgendwann hat es mir gereicht und ich dachte ich probiere es einfach.

Aktuell bin ich am ausschleichen, laaanger Weg, aber auch nur weil ich wissen will wie es jetzt, nach so langer Zeit, ohne ist

Ja ich bin auch der Meinung die MS ist der Auslöser. Es ist doch auch logisch nachvollziehbar, dass eine Entzündung im Gehirn ein Stoffwechselproblem verursacht.

1 „Gefällt mir“

Hallo DaumenHoch,

ich möchte auch im Dezember anfangen und den Versuch unternehmen es auszuschleichen. Das Wort “Versuch” deshalb, weil ich nicht abschätzen kann, wie es sich psychisch auswirkt und nicht weil ich glaube ich bin “abhängig”.
Aber es ist schon so, dass man es ganz, ganz langsam ausschleichen muss. Mein Arzt sagte ich solle mehrere Monate einplanen. Die Tabletten “mahlen” und ganz langsam weniger zu mir nehmen…

Viel Erfolg!

Viele Grüße
Snoopy

Hi,

Ja es dauert und das sehr sehr langsam machen (überhaupt den Schluss).

Wir zwei haben das jetzt sehr lange genommen, dh der Körper braucht auch lange Zeit runter zu kommen.

Ein Tipp:
Wenn du merkst es geht nicht gut (1-2 Tage Tief ist noch OK), dann geh wieder zur letzten Stufe, die Dosis nimmst dann wieder länger und dann nach einer Zeit neuer Versuch runter zu gehen. (Mit einer etwas geringeren Dosis als davor)

Ich rechne mit ung 1Jahr Ausschleichzeit, aber das ist OK.
Nichts überstürzen, das hab ich an mir schon erlebt.

@DaumenHoch
Also bei Escitalopram waren die nw: quälend realistische Albträume ,
Nasenbluten , scheiss egal Einstellung , ich war richtig frech , aufgedreht wie auf Drogen
Abgestumpft

Venlafaxin: ebenfalls wie auf Drogen, unruhig,Albträume, schwitzen , Kiefersperre / pausenloses Gähnen, Verstopfung

—> habe beide Mittel so ca 30/35 Tage probiert dann war Schluss …
Habe nix ausgeschlichen mein Arzt meinte damals es sei ok da niedrigste Dosis habe sie also einfach nicht weiter genommen !!
Ich fiel danach in ein schlimmes Loch habe nur geweint und war zu nix mehr fähig, hatte richtig düstere Gedanken und Angst vor mir selber ,hatte vermehrt Kopfweh und Schwindel und Blitze die durch den Kopf jagten ( hab ich manchmal heute noch ) fand das aber alles nicht so tragisch … hab’s irgendwie da raus geschafft und meinte immer : in 1 Jahr gehts die besser
Nun 2 Jahre seit Diagnose hat sich gefühlt nix verändert …:frowning:

Was ich schön fand : ich war mutig ….
Jetzt bin ich wieder ein Schisshase

Ich komme nicht vom
Land bin aus einer Großstadt :slight_smile: teotzdem hätte ich mir immer so ein Leben gewünscht mit Kindern und Garten ….
Mit Ende 30 hat man jetzt auch nicht mehr so viel Möglichkeiten ewig schwanger zu werden ……

Ich weiß nicht ob meine Angsterkrankung durch die Ms ausgelöst worden ist oder schon immer da war
Ich finde es plausibel , das Veränderungen in Form von Läsionen auch den Stoffwechsel im Gehirn verändern. Würde das nicht heißen , alle
MS‘ler benötigen Ad ? Dauerhaft ?

Meine Familie meint ich wär schon immer melancholisch und unglücklich gewesen ……

Trotzdem habe ich immer alles alleine gemeistert und jetzt fühle ich mich einfach so zerbrechlich und überhaupt nicht mehr belastbar ….
Ich bin eine Frühgeburt hatte wenig Überlebenschance und nun haben meine Eltern schon wieder Sorgen mit mir ….Das macht mich einfach traurig

Und auch wenn ich denke ich bedeute meinem Freund etwas , so sehe ich doch auch die Angst und Sorgen in seinen Augen ….eben leider auch weil er vom Fach ist und viele Menschen sieht , denen es in meinem Alter Ms bedingt richtig scheisse geht