Kleiner Rundruf an die Gehbehinderten.

Was ist bei euch der limitierende Faktor, was hindert euch in erster, zweiter, dritter Linie an einem normalen und somit effizienten Bewegungsablauf? Schwäche, Spastik, Balance? Spielen Koordination oder falsch eingelernte Bewegungsmuster eine Rolle?

Und wie therapiert ihr?

Ich frage, weil ich vermute, dass Physiotherapeuten bei mir ein bisschen am Problem vorbeitherapieren. Im Arztbrief steht “mittel- bis hochgradige spastische Hemiparese”. Aber ich hab nicht das Gefühl, dass mein linkes Bein sonderlich schwach ist. Wegknicken und ähnliches kenne ich nicht. Ich glaube, ich könnte stundenlang rumstehen.

Das was die Ärzte bei Untersuchungen als Lähmung erkennen, ist teilweise oder überwiegend einfach verlernte Bewegung (“learned non-use”), vermute ich. Ich hab vor ein paar Jahren aufgehört zu gehen; das war aufgrund home office, familiärer Unterstützung etc. möglich. Beim Herumstolpern in der Wohnung ließ ich das linke Bein einfach gestreckt. Als ich vor einem halben Jahr mit Physio anfing, hatte ich überhaupt keine Vorstellung mehr davon, wie das linke Knie zu beugen oder das linke Bein zu heben ist. Es spannten sich nichtmal Muskeln an. Seither komme ich per Bobath langsam wieder rein. Physiotherapeuten hingegen empfehlen mir Stöcke, Unterarmkrücken etc. als ginge es ums Kraftsparen.

Bitte teilt eure Erfahrungen.

MS ist eine Erkrankung der Nerven. Wenn ein Steuerbefehl nicht mehr an die Muskeln vermittelt werden kann, kann sowas passieren.

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Bei mir sind es Gleichgewichtsstörungen plus schwächeres rechtes Bein, was tatsächlich beinahe zu Fehlhaltungen geführt hat. Mache seit bald 2 Jahren Physio nach Bobath, wir haben sehr früh dagegen angesteuert. Je nach Tagesform muss ich schon sehr konzentriert gehen, damit ich die Beine gleich belaste und die Bewegungen gleichmäßig ausführe.

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Ja, klar. Aber sollten dann nicht linksseitig evozierte Potentiale beeinträchtigt sein? (Sind sie nämlich nicht.)

Hättest du einen normalen Bewegungsablauf, bevor das rechte Bein ermüdet? (wenn Balanceproblem nicht wäre)

Bin kein Arzt und kein “MS-Theoretiker”.

Halb allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Problemkompensation erfolgreicher ist, je weniger Probleme, besonders die irgendwie zusammhängen (könnten), vorhanden sind.

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kicher

uff

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:question: :question:

Vor der MS, ja, sie fing bei mir mit Dauerschmerzen an, dadurch ging ich dann schon anders. Manchmal hatte/habe ich das Gefühl, wie ein Roboter zu gehen. Einmal im Monat tanze ich Slow Fox, und mein Freund sagt dann häufig, fließender gehen! Also scheine ich manchmal “eckig” zu gehen, auch zeitverzögert.
Habe einen Rechtsdrall, da das linke Bein stärker ist, was dem Gleichgewicht nicht gerade hilft…

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das liegt häufig eher an mangelhafter mitbewegung des oberkörpers und der arme. hat mal ein physiotherapeut bei nem vortrag gesagt.

Muss ich mal darauf achten, wobei ich denke, das der Oberkörper nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde… Der reagiert darauf, wenn die Beine nicht mehr “rund” laufen, auf jeden Fall.

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Mein Mann hat mal zu mir gesagt, dass ich wie Jim Knopf gehe. Da hatte ich die MS schon, wusste es aber nicht.

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okok, auszeit. wie geht jim knopf??

jemand ein gutes gif auf lager?

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Hallo
Mich hindert am Gehen die Vorfussheberschwäche rechts.
Ich habe Angst dass ich stolpere…
Durch das viele sitzen kann ich auch schwer aufrecht stehen…

Und durch zwei Knochenbrüche kann ich das rechte Bein, von der Hüfte her überhaupt nicht heben.
Physiotherapie brachte genau null.

Vor Wochen habe ich einen Therapeuten kennen gelernt, der hat gesagt ich solle mir eine Nachtschiene besorgen, damit quasi " das Hirn wieder lernt", dass der Vorfuß im rechten Winkel steht…

Die Fussheberorthesen (mechanisch) drücken alle in den Schuhen. Sind den ganzen Tag über kaum auszuhalten.
Die stabilisieren zwar den Fuß unten dass er gerade steht aber abrollen ist nicht möglich…

Beste Grüße

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Wenn es dir überwiegend um das Wiedererlernen von Bewegungsmustern geht, wären ggf. PNF Techniken eine sinnvolle Ergänzung für deine Therapien.

Behandlung nach PNF ist eine Zusatzausbildung für Physiotherapeuten. Vielleicht gibt‘s entsprechende Angebote bei dir in der Nähe.

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ich schau gleich. danke für den input altaaaa

Hallo, Jim Knopf ist eine Marionette der Augsburger Puppenkiste. Also steif.

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Nein ( wenn du SEP meinst), die evozierten Potenziale betreffen die Sensorik.
Interessant wären dir MEP (motorischen Potenziale).

Die werden selten gemessen und sind immer auffällig, wenn man gesteigerte Reflexe auf der Seite hat.

Lg

P.s. Ich fande die MEP extrem unangenehm bis schmerzhaft.

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Also ähnlich einer Marionette, ja, so komme ich mir auch manchmal vor :smile:

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Bei mir ist der Fußheber und Hüftbeuger inks betroffen. Dazu kommen Gleichgewichtsstörungen. Mein Bein links ist das schwächere. Wenn es ganz schlecht ist, dann schleift mein linkes Bein am Boden entlang.
Meine Physio sagt, wenn die Befehle nicht mehr unten ankommen dann wird es schwierig das auszugleichen. Sie hat mir Anfang letztes Jahr auch dringend geraten meinen Treppenlift zu holen, weil durchs “falsche” Treppensteigen die Fehlhaltungen weiter verstärkt wird. Ich soll lieber versuchen meine restliche Kraft ins normale konzentrierte Gehen zu stecken.
Zu viel zu machen ist nichts und zu wenig auch nicht. Schwer die richtige Dosis zu finden.

Und komischerweise konnte ich bei unserem letzten Urlaub in Ägypten im März besser gehen wie Zuhause. Da hab ich es sogar geschafft mit Stöcke zu laufen. 500 Meter, die ich zuhause nicht mehr schaffe.
Das kann ich selber nicht verstehen

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