Kleiner Rundruf an die Gehbehinderten.
Was ist bei euch der limitierende Faktor, was hindert euch in erster, zweiter, dritter Linie an einem normalen und somit effizienten Bewegungsablauf? Schwäche, Spastik, Balance? Spielen Koordination oder falsch eingelernte Bewegungsmuster eine Rolle?
Und wie therapiert ihr?
Ich frage, weil ich vermute, dass Physiotherapeuten bei mir ein bisschen am Problem vorbeitherapieren. Im Arztbrief steht “mittel- bis hochgradige spastische Hemiparese”. Aber ich hab nicht das Gefühl, dass mein linkes Bein sonderlich schwach ist. Wegknicken und ähnliches kenne ich nicht. Ich glaube, ich könnte stundenlang rumstehen.
Das was die Ärzte bei Untersuchungen als Lähmung erkennen, ist teilweise oder überwiegend einfach verlernte Bewegung (“learned non-use”), vermute ich. Ich hab vor ein paar Jahren aufgehört zu gehen; das war aufgrund home office, familiärer Unterstützung etc. möglich. Beim Herumstolpern in der Wohnung ließ ich das linke Bein einfach gestreckt. Als ich vor einem halben Jahr mit Physio anfing, hatte ich überhaupt keine Vorstellung mehr davon, wie das linke Knie zu beugen oder das linke Bein zu heben ist. Es spannten sich nichtmal Muskeln an. Seither komme ich per Bobath langsam wieder rein. Physiotherapeuten hingegen empfehlen mir Stöcke, Unterarmkrücken etc. als ginge es ums Kraftsparen.
Bitte teilt eure Erfahrungen.