Das klingt sehr gut
Es gibt auch andere Therapien, die eine gewisse Wirkung auf die Progredienz haben und auf Ü50 Patientengruppen getestet wurden:
https://www.jns-journal.com/article/S0022-510X(25)00347-8/abstract
Ich glaube aber kaum, daß.Studien mit noch älteren Patientengruppen (Ü70 etc.) praktisch realisierbar wären. Das bedeutet aber nicht, daß damit eine Wirkung auf ältere Patienten ausgeschlossen wäre. Sogar 92-jährige Patienten können noch positiv auf Behandlungen durch Monoklonale Antikörper ansprechen. Das muß nunmal einzeln getestet werden.
… *Die 92-Jährige Patientin nimmt Satralizumab zur erfolgreichen Behandlung ihrer neuromyelitis optica seit 11 Monaten ein, ohne dass es zu einem Rückfall oder schwerwiegenden Nebenwirkungen, einschließlich schwerer Infektionen, gekommen wäre.…“
Es muss ja nicht unbedingt explizite Studien mit z.B. über 70Jährigen geben. Ich habe mich nur über die Aussage von Dr. Feneberg gewundert, der sinngemäß sagte, dass man Tolebrutinib für über 60Jährige und insbesondere für über 65Jährige bzgl. einer Wirkung “vergessen könne”. Ab Montag kann man sich ja dann wieder in der MSK-Mediathek den Wortlaut anhören.
Ich frage mich, wie und warum ein eigentlich seriöser und kompetenter Neurologe zu so einer Einschätzung kommt. Die Studien zu Tolebrutinib geben es nicht her, da ja keine entsprechenden Alters-Untergruppen gebildet wurden. Auch sonst ist in Studien fast immer “> 50” die älteste Altersgruppe.
Ich habe die Frage bewusst etwas ketzerisch gestellt und bin - was mich betrifft - durchaus der Meinung, dass ich z.B. von BTKis in den nächsten Jahren profitieren könnte. Das schätzt meine Neurologin im Übrigen auch so ein.
Für mich klingt so eine Aussage wie das klischeehafte “mit 70 Jahren ist man bzgl. MS grundsätzlich austherapiert”. Das halte ich für Blödsinn, habe aber den Eindruck, dass diese Einschätzung doch bei vielen Neurologen noch tief drin sitzt.
Das sehe ich auch so. Ich denke, das kommt, weil die Zulassungsstudien meistens mit Patienten bis 55 oder höchstens 60 gemacht werden und es somit für Ältere keine Daten gibt.
Ich habe nach einem Schub mit 63 mit Ocrevus angefangen. Meine Neurologin sagte, MS Medikamente seien eine Einzelfallentscheidung. Im Gegensatz zu vorher mit Tecfidera habe ich seither keine langsame laufende Verschlechterung mehr.
Das Problem sind bei Älteren auch mögliche Nebenwirkungen, bei Ocrevus Schwächung des Immunsystems, das mit dem Alter allgemein sowieso schwächer wird. Bis jetzt funktioniert es bei mir gut.
Deshalb bin ich jetzt mit 67 vorsichtshalber dabei, Ocrevus langsam auszuschleichen. Die nächste Spritze soll nicht nach 6 Monaten sein, sondern wenn wieder B Zellen nachgewiesen werden. Es gibt keinen Plan für Ältere. Die Hoffnung ist, dass die Krankheitsaktivität gestoppt wurde und es danach zu keiner Verschlechterung kommt.
Wenn du mit ü 70 ein MS Medikament nehmen willst, gibt es dafür kein Schema aus Studien, sondern du musst es ausprobieren, wie es bei dir wirkt.
Ich hatte hier schon mal geschrieben, dass die Ärztin bei der MS Ambulanz in Gießen mir gesagt hatte, dass sie ab dem 70 Lebensjahr keine MS Medikamente mehr verschreiben, da die Nebenwirkungen die Wirkung übertreffen. Da ich keine Medis möchte mit 77, ist das für mich ok. Allerdings bin ich immer noch bei Cannabis, aber ein Medikament könnte möglichweise meinen Verlauf etwas stoppen. G.Jakobine
Das ist die Befürchtung, aber woher weiß man das, wenn es keine Studien gibt und im Einzelfall nicht ausprobiert wird?
Meine Neurologin sagte mir, sie möchte Patienten, die auf 70 zugehen, nicht mehr Ocrevus geben, damit sie sich dadurch nicht möglicherweise andere Krankheiten einhandeln.