das ist das dümmste und arroganteste was ich je hier gelesen habe! Wenn du dir den A… nicht mehr selber säubern kannst, brauchst du auch Hilfe für deinen ach so schnell und edelmütig beschriebenen Freitod.

Das musst du vorbereiten, bevor bevor es so weit ist!

Na, alle Tabletten schon zusammmen? Messer schon gewetzt? Pistole geladen im Nachttisch? Balkongeländer gelockert? Schon jemand ausgesucht, der dir bei deinem Vorhaben helfen darf?

Viel Erfolg!!

Hallo Steffi,

ich gebe Dir völlig recht, was du schreibst. Bevor Schlimmes passiert unter Anleitung
eines guten Neurologen und Therapiegesprächen Tabletten zu nehmen. Das muß keine
Dauertherapie sein.

Aus meiner persönlichen Sicht kann ich dazu sagen, daß ich schon vor meiner Diagnose
unter Traurigkeit, Selbstzweifel, Selbstmordgedanken, Schuldgefühlen gelitten habe.
Ich habe mir das aber niemals anmerken lassen und alles mit mir allein ausgemacht.

Was ich heute alles über MS weiß (ich habe seit 20 Jahren MS), kann mein Verhalten
mir selbst gegenüber ein Grund dafür sein, das ich erkrankt bin. MS ist eine Erkrankung
der Verhärtungen der Nerven und ich war immer sehr hart im Inneren mit mir selber.
(Wie gesagt, ist nur meine eigene Auffassung. Natürlich kommen bestimmt auch noch
zigtausend andere Gründe in Frage).

Nach der Diagnose haben sich meine Depressionen verstärkt. Mein Arzt meint am
Anfang, die Krankheit sei der Auslöser aber nach einiger Zeit und Therapie konnte ich zugeben, daß sie mich schon immer begleitet haben.

Fluorexin ist keine Dauertherapie für mich. Aber ich scheue mich nicht, sie bei
schlechten Zeiten zu nehmen.

Alles Gute an Dich und an K.

Martina N.

ich weiß jetzt nciht, ob du schon eine basistherapie gegen ms machst?

jedenfalls kann man alle nur davor warnen, interferone zu nehmen, besonders, wenn man schon zu depressionen neigt:
finger weg!
wenn die depris erst durch das interferon kommen, halte ich es für einen kustfehler, dagegen antidepressiva zu verschriebem - dann liebe8xKcWr wechseln!

Hallo darum,

ich nehme seit Jahren therapiemäßig immer mal wieder Fluoxetin.
Im Beipackzettel steht als Nebenwirkung Suizidgefahr. Das hat mich natürlich stark
beunruhigt und wollte es zuerst nicht nehmen.

Mein Neurologe hat mir dann erklärt, das es nicht das Medikament selber ist, daß
diese Gefahr auslöst. Sondern bei Eintreten der Besserung ein Stimmungs- und
Antriebsschwung beim Patienten eintrifft, der dann soweit gehen kann, daß ein
selbstmordgefährderter Patient den Mut und die Kraft aufbringt, sich dann wirklich
etwas Schlimmes anzutun. Das Risiko aber, ohne Therapie in ein großes Loch zu
fallen, ist größer.

Ich kann natürlich nur von mir selber schreiben und die Erfahrung die ich mit
meinem Neurologen und Medikament habe, weitergeben. Das jedes Medikament
enorme Nebenwirkungen hat, ist mir vollkommen klar. Ich habe mich trotzdem
dafür entschieden.

Alles Gute für alle die vor einer Antidepressiva-Therapie stehen oder mittendrin
stecken

Martina N.

Also zum einen sind in dieser Doku bestimmte Antidepressiva, angesprochen worden, die man verantwortungsvollerweise unter entsprechender stationärer Ausicht nimmt. Einstellen.
Zum anderen anderen neige ich zu Depris ua aufgrund der NW die ich bzgl meiner Krebstherapie bekommen hab, hinzu kamen auch noch einige exogene Faktoren.
Ich mache eine Interferon BT und hab trotzdem meine Antidepressiva ausgeschlichen. In dieser Hinsicht bin ich soz. clean.
Die Beiträge lassen darauf schließen, daß nicht wirkl. Kenntnis über Depris existiert. Sonst wäre bekannt, daß es unterschiedl. Verläufe von Depris gibt, bei denen unterschiedliche Wirkmechanismen zum Einsatz kommen. Dazu sollte man sich im Vorfeld informieren und lassen.
Im übrigen habe ich sehr wohl geschrieben, daß Antidepressiva eine Ergänzung zu einer Gesprächstherapie sein können. Im Endeffekt muß man flankiert durch Gespräche das Thema angehen. Man muß aber selbst aktiv werden und kämpfen. Man muß wollen und nicht nur auf das große Wunder von außen warten… . Wunder können nur durch einen selbst geschehen, wenn man seinen Beitrag leistet und die Augen offen hat für Anregungen.
In meinen schlimmsten Zeiten hat mir strukturgeschädigtem die Gestaltungstherapie geholfen, weil ich auf diese Weise an verschüttete Emotionen gekommen bin.
Bei mir war einfach der Beginn durch eine stat. Aufenthalt in der Psychatrie. Allerdings habe ich mich von dort aus um eine ambulante Fortsetzung aktiv bemüht.
Idefix

“ich hab meinen 2ten schub… ich will keine ms haben…ich komm damit nicht klar. wie komme ich am schnellsten an eine psychotherapie? ich fühle mich alleine, obwohl ich liebe menschen hab die für mich da sind.”

Das war das Anliegen von K., von Selbstmordgedanken und Medis hat sie eigentlich nix geschrieben sie hat ihr Problem ja ganz gut auf dem Schirm.
Heijeijeijei, ist die Diskussion mal wieder abgedriftet.

Wenigstens ein paar Postings in einen fast ausgestorbenen MS-Forum.

So wie Du hier schreibst hast Du gar keine Ahnung von Depris, schon mal was von manischem Verlauf gehört??? Diese Leute keönnen in einem Moment gut drauf sein im nächsten am liebsten vor den Zug.
“Na, alle Tabletten schon zusammmen? Messer schon gewetzt? Pistole geladen im Nachttisch? Balkongeländer gelockert? Schon jemand ausgesucht, der dir bei deinem Vorhaben helfen darf?”
Weißt Du wie schnell jmd so weit sein kann???
Ziemlich unter der Gürtellinie. Anscheinend ist es Dir noch nicht so schlecht gegangen daß Du mit diesem Gedanken gespielt hast. Glückwunsch… Mal schaun was Du dann machst…
Im übrigen braucht man nicht im Rolli zu sitzen um von solchen Gedanken angeflogen zu werden… Meist sind solche Formulierungen ein Hilferuf, mit Arroganz hat das schätzungsweise wenig zu tun.
Idefix

Idefix,
in meiner Antwort ging es nicht um Depressionen, sondern um den Ausspruch “wenn ich mir den A. nicht mehr selber wischen kann ist es Zeit zu gehen”. Das hat mit Depris nichts zu tun, sondern mit der einhelligen Meinung, dass ein solches Leben nicht mehr lebenswert ist und der so leicht hingeworfenen Info “dann bring ich mich halt um”. Genau genommen ist es so wie ich geschrieben habe: man muss bei solch vollmundigen Behauptungen schon für den Fall X vorsorgen, weil man im Ernstfall rein körperlich dazu gar nicht mehr in der Lage ist.

Zur Info: ich arbeite in einer Werkstatt für psychisch Kranke. Mit Depressionen geh ich täglich um.

Bei so unüberlegten Suizid-Äusserungen wie die o.g. sträuben sich mir die Nackenhaare. Vermutlich deshalb meine zugegeben etwas zynischen Fragen nach gehorteten Tabletten, gewetzten Messern etc. Meistens hilft es solchen Menschen gedanklich auf die Sprünge, was sie da eigentlich sagen…

Nochmal: solche Aussprüche haben mit “richtigen” Depris nichts zu tun!

In meiner Gruppe ist eine junge Frau mit MS. Sie geht regelmässig zur Therapie und nimmt zur Zeit unterstützend Citalopram.

Gruss
sauer (ok - nur noch halb-sauer)

Hallo sauer,
ich war zweimal in der Psychatrie einmal in der Psychosomatik und dann noch auf der Depri-Station. Ich hab mich tw auch tierischüber die Aussprüche mancher Mitpatienten geärgert, weil sie aus nichts einen Elefanten machten oder weil sie es hip fanden Sprüche von sich zu gegebenhaben wo ich die Kriese bekommen hab.
Mit der Zeit hab ich gelernt, welche Wirkungen durch manche Medis hervorgerufen wurden (Reduktion, Entzug).
Ich halte mich eigentlich für ziemlich ausgeglichen hab aber in Verzweiflung auch schon Dinge gebracht (Abschiedsbrief an Eltern schreiben und mit ner Flasche Vodka vom Cap Formentor fahren wollen…) Ich kann laufen und mir geht es vermutl. verhältnismäßig gut aber wenn bei mir Verschlechterungen da sind und ich nicht wirkl. damit zurechtkomm empfinde ich mein Leben nicht so lebenswert (manchmal überhaupt nicht) weil ich weit entfernt bin von meiner früheren Leistungsfähigkeit. Mein Umfeld signalisiert mir oft, daß ich noch gebraucht werde aber da fehlt mir dann der Glauben.
Wenn sich jmd umbringen will dann tut er es, wenn er andere einbezieht ist es meist ein Hilferuf, der total mißglückt ist, weil derjenige meist in einer für ihn ausweglosen Situation steckt.
Während meiner Chemo hatte ich ein Lieb-gehabt-werden- bedürfnis was keiner stillen kann. Man überfordert sein Umfeld nach Strich un Faden.
Das sind meine Erfahrungen mit Depris, man gerät leicht bis ziemlich außer Kontrolle :wink:
Idefix

Liebe Idefix,

das hast du schön geschrieben. Danke. Ich weiss, dass man leicht ausser Kontrolle gerät. Ich kriege es täglich mit in vielerlei Form.

Als ich ganz neu in der Abteilung war, hat sich eine junge Frau umgebracht. Jahrelange Depressionen, Selbstzweifel, Qual, Hochs und Tiefs. Der Suizid erfolgte kurz nach Neujahr, sie war bei ihrer Familie, man hatte den Eindruck es geht ihr richtig gut, sie freut sich wieder auf die Arbeit… und dann macht sie einfach Schluss.

Das hat mich damals tief beschäftigt, ein grosses WARUM, warum konnte ihr keiner helfen, warum ist sie verzweifelt, eigentlich hatte sie doch gar keinen Grund, war gesund, intelligent, hübsch, liebe Familie… was ist es, das so in ihrer Seele bohrt, dass sie diesen letzten Schritt gehen möchte und es letztendlich auch tat.

Und dann das junge Mädchen, jahrelang missbraucht und Mutter hat’s gewusst. Kaputte Psyche, Autoaggressionen, fürchterlich vernarbt durch Ritzen und Schneiden, nur Suizidgedanken im Kopf. Wie macht man so etwas wieder “heil”?

Chronische Schmerzpatienten, in tiefe Depression versunken “warum gerade ich”

MS-Patienten mit eiserner Härte gegen sich selbst, jeder Schub ein Versagen des Körpers oder ein persönlicher Angriff, dieses manifestierte ICH WILL DAS NICHT, dieses totale Ablehnen, Ignoranz, Selbstvergewaltigung indem man sich zu Dingen zwingt, die nur noch unter Qualen machbar sind, nur um zu sagen, ich hab die MS im Griff. Eine höflich hingestreckte grüssende Hand wird unhöflich abgelehnt oder gar weggeschlagen, weil derjenige einem ja nur zeigen will, wie gebrechlich man ist. Man braucht keine Hilfe. Und kommt gar nicht auf die Idee, dass der andere nur “Guten Tag” sagen wollte. Dann die Depression, mit Urgewalt stürzt sie auf ihn drauf. Oder schleicht sich ein. Oder ist eines Tages einfach da.

Und wenn dann einer kommt und so unüberlegt daherredet bzw. schreibt von wegen “wenn ich pflegebedürftig werde gehe ich” dann muss ich schon mal unbequem werden und fragen, ob er auch alles schon vorbereitet hat. Das ist dann einfach die Konsequenz. Ein Schock für den Suizidkandidat in spe, weil mit dieser hässlichen Mach-doch-Reaktion rechnet ja keiner. Und dann fängt man an zu reden. Konkretisiert den Hilferuf. Warum gerade dann, wenn du Hilfe brauchst beim Hintern wischen? Warum nicht schon als Rollifahrer? Warum nicht gleich? Wer entscheidet wann über lebenswert oder lebensunwert? Würdest du diesen gewählten Zeitpunkt als deine persönliche Wertung beschreiben? Was würdest du einem MS-Kranken mit Frisch-Diagnose raten, der sich sofort umbringen möchte weil sein Leben nicht mehr lebenswert ist? Wie kommst du darauf, dass deine persönliche Wertung allgemein gültig ist? Hat er nicht dasselbe Recht wie du auf persönliche Wertung seines Lebens? Lass uns zusammenfassen: Rollifahren und gewisse Behinderungen (die wir speziell und genau auflisten) gehen noch, aber Hintern wischen nicht…

Idefix, ich wünsche dir alles Gute und behalt die Kontrolle. Wenn dein Umfeld dir signalisiert du wirst geliebt und gebraucht glaub es einfach. Vermutlich stimmt’s :wink:

Oder was würdest du denn deinem erkrankten Mann Bruder Schwester Freund etc sagen:
“du bist nicht mehr so wie früher, du nervst mit deiner Langsamkeit, dein Geplärre geht mir auf den Keks, du bist ein Wrack, zu nichts mehr zu gebrauchen, verschwinde aus meinem Leben!”

Schluck… nee, würd doch nie einer sagen!! Ausser zu sich selbst.

In diesem Sinne - Kopf hoch!

süsser Gruss von
sauer

sorry, ich misch mich mal ein.
Du schreibst:
“… wenn ich pflegebedürftig werde gehe ich” dann muss ich schon mal unbequem werden und fragen, ob er auch alles schon vorbereitet hat. Das ist dann einfach die Konsequenz. Ein Schock für den Suizidkandidat in spe, weil mit dieser hässlichen Mach-doch-Reaktion rechnet ja keiner…"

Wenn Du dich da mal nicht gewaltig irrst!
Nicht sehr mitfühlend, deine Reaktion, der Schuss kann auch nach hinten losgehen.

Hallo Tilia,

es ging um die Aussage WENN ich das oder jenes nicht mehr kann, DANN…

Oberflächlich gesehen wirkt meine Reaktion nicht mitfühlend. Aber ich nehme diese Aussage ernst und rede sie ihm nicht gleich aus, weil “man so was doch nicht macht”. Ich möchte nur, dass demjenigen bewusst ist, was er da sagt. Und ich glaube wirklich nicht, dass jemand, nur weil er was den “irgendwann” geplanten Suizid betrifft konkrete Fragen gestellt bekommt, sich gleich aus dem Fenster stürzt.

Ich weiss selber wie “grob” sich das anhört. Aber ist es dir nicht lieber, dein Anliegen wird gehört und ernst genommen, als das jemand dir den Kopf streichelt und sagt buzzibuzzi, na komm, so schlimm ist es doch nicht, musst du dich doch nicht gleich umbringen. Und du kommst dir unverstanden vor und behandelt wie ein kleines Kind, das sich das Knie aufgeschürft hat.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nüchterne und ernsthafte Gespräche über Suizid die Betroffenen mehr bewegen und ihnen mehr helfen, als das “bloss-nicht-Getue” oder wenn man ihnen das Gefühl gibt, ständig unter Beobachtung zu stehen.

Ich rede jetzt nicht von denen, die mit solchen Aussagen nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten. Das ist ein anderes Krankheitsbild.

Ist nicht einfach, das in ein paar kurzen Worten zu erklären, aber ich hoffe, du hast verstanden wie ich das meine.

Grüsse
sauer

Hallo ihr zwei,
ich bin kein Profi aber oft leider ein zu großer Idealist. Eine Freundin von mir hatte vor Weihnachten massive Beziehungsprobleme, die schon seit Monaten immer dieselben sind.
Da mich die ganze Geschichte unheimlich belastet und sie nach all meinen Beobachtungen eindeutige Anzeichen einer Depression zeigt, die sich auch massiv auf ihren Sohn auswirken hab ich ihr sämtl. psycholog. Kontaktadressen rausgesucht. Da ich irgendwann mit Logik und guten Ratschlägen nicht durchgekommen bin, hab ich mich ziemlich drastisch ausgedrückt, was anscheinend mehr fruchtete als wohlformulierte Aussagen.
Ich denke es ist einfach schwierig auch bei jmd. den man gut kennt hinter die Fassade zu schauen und oft auch den richtigen Ton zu treffen. Wir sind alle viel zu verschieden und oft kann ein anderer das nicht, was man für sich als sinnig erachtet.
Eine andere Freundinn, die ua MS hat rennt von einem “tollen” Arzt zum nächsten und immer sind die bösen Ärzte an ihrem Zustand schuld. Als ich Ihr von meinen Erfahrungen in einer TCM-Klinik erzählte, war es zu teuer und wir reden ein ander Mal darüber… . Aber von einerm Homöopathen zum nächsten rennen (Nix gegen Homöopathen) Was der Punkt ist sind die Erwartungen und der Verschleiß.
Da ich selbst massiv an die Grenzen gestoßen bin steh ich inzw. auf dem Standpunkt wem nicht zu raten ist, dem ist auch nicht zu helfen. Man kann helfen wollen aber der andere muß auch sich helfen lassen wollen.
Ich bin selbst das Beste Beispiel für dieses Problem: Bin selber groß ;-). Haha und Zaubertrank hab ich auch und damit unendliche Kräfte :wink: Auch wenn ich am zusammenkrachen bin :-)))
Liebe Grüße
Idefix

Ach ja sauer, Deine anderen Fragen bentwort ich später, muß nämlich schnell zu meiner Hausärztin. Vielleicht net perfekt aber der beste Leitfisch :wink: den es gibt :slight_smile:
LG Idefix

Ach ja sauer, Deine anderen Fragen bentwort ich später, muß nämlich schnell zu meiner Hausärztin. Vielleicht net perfekt aber der beste Leitfisch :wink: den es gibt :slight_smile:
LG Idefix

Hallo sauer

“es ging um die Aussage WENN ich das oder jenes nicht mehr kann, DANN…”

hab ich schon kapiert.

“Oberflächlich gesehen wirkt meine Reaktion nicht mitfühlend.”

Sie wirkt nicht nur so, sie ist es. Die Info, die rüber kommt, ist: Dann geh doch.

Mich mach dieses therapeutische Schulbuchgeblubber unglaublich aggressiv. Furztrockene Theorie.
Zwischen “jemanden wegschubsen” und “Köpfchen streicheln” gibt es noch andere Spielarten.

Meine jüngere Schwester arbeitet seit etlichen Jahren im therapeutischen Bereich, daher ist mir das nicht unbekannt. Und dann ich - mit dieser blöden Diagnose, dumm gelaufen, wir sind die längste Zeit Schwestern gewesen.

Was von ihr rüberkam, wenn ich es mal dummerweise gewagt habe, zuzugeben, dass ich grad mit Schwierigkeiten kämpfe, war:
unterkühlt, überheblich, belehrend, irgendwelche Theorien dozierend,
kurz: eiskalt, widerlich, ekelhaft.
Typisch für viele ( PTs und ÄrztInnen) - nicht alle! die sich Profis im therapeutischen Bereich schimpfen. Da spreche ich aus Erfahrung.
Stehen auf ihrem Podest und weigern sich, sich auf die gleiche Ebene herab zu lassen.

Gruß
Tilia

Hallo Tilia,
ich denke daß unterkühltes Verhalten oft auch etw. m Selbstschutz tun hat. Mein Onko-Doc gilt als extrem unterkühlt, aber der Mann hat jeden Tag mit Todeskandidaten zu tun. Meinst Du das tangiert ihn nicht? Als ich während der Chemo unerklärliche Fieberschübe bekommen hab ist er gehüpft.
Meine Bezugsschwester hatte eine sehr warmherzige Ausstrahlung aber auch sehr klare Grenzen. Ich denke jmd. mit psych. Problemen hat ein absolutes Talent dafür, seine Probl. bei anderen abzuladen und dann Hilfe von außen zu erwarten. Das funktioniert meist net.
Ich denke Deine Schwester ist vermutlich bzgl. Deiner MS-Probleme überfordert, weil Du eine Ihr nahestehende Person bist.
Mein Mann, der mich immer unterstützt, gibt manchmal sehr klar zu verstehen wenn ihm das Thema MS zuviel wird. Es gibt glaube ich nichts schlimmeres als dabei zusehen zu müssen wie es einer nahestehenden Person schlechter geht und man kann nicht helfen.
Als Betroffener fühlst Du Dich aber zurückgestoßen, Du wolltest eigentlich ja nur mal in den Arm genommen werden… Es ist für den Partner oder eine Dir nahestehende Person oft schwierig die Balance zw. Grenzen setzen und Mitgefühl zu finden. Oft kommt es zum falschen Moment…
LG Idefix

Hi Idefix,
ich betrachte es nicht als meinen Job, überforderten & überheblichen Doktoren und Schwestern zu helfen, sondern vielmehr, mich vor deren ätzenden Ergüssen zu schützen.

Wenn ich lese, dass jemand meint, dass wenn er sich den Hintern nicht mehr säubern kann, dann ist es für ihn Zeit zu gehen, dann denke ich: Ja, in miesen Zeiten habe ich auch solche Gedanken. Aber ich werde mich doch hüten, sie zu äußern!
Um mir diese “sauren” Kommentare zu ersparen.
Gruß
Tilia