Das kritische englische Gesundheitsministerium empfiehlt ausdrücklich Natalizumab zur Behandlung von RRMS → http://www.nice.org.uk/TA127#documents

…ach ja, um die Reaktion des Meckerles vorwegzunehmen, die normalerweise kritischen englischen Behörden sind sicherlich von Biogen für diese Aussage bestochen worden! Denn was nicht sein darf,…

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wer englische Texte liest sollte auch englisch können um sie zu verstehen. Das bringt noch mehr Vorteile!

Natalizumab is recommended as a possible treatment for people with rapidly evolving severe relapsing-remitting multiple sclerosis.

Die Originalzeilen aus Deinem Link.

recommenended = Empfehlung / Vorschlag

as a possible treatment = eine mögliche Behandlung

Also wie Du darauf kommst daß das britische Gesundheitsministerium ausdrücklich Tysabri empfiehlt wird Dein Geheimnis bleiben. In dem Fall hätte der liebe Brite geschreiben “explicit recommended”.

Zum zweiten habe ich ja geschreiben, daß Tysabri für die schubförmige remittierende MS zugelassen ist. Das wird ja auch in dem von Dir zittierten Dokument bestätigt. Und es steht auch drin, daß es für andere Verlaufsformen nicht mehr neu verschreiben werden darf, sondern nur noch bestehende Behandlugnen fortgesetzt werden dürfen, sofern dies von Patient und Behandler vertreten werden kann.

Also wo ist Dein Problem???

Es grüßt

Das Meckerle

Und by the way - es gibt erstens kein englisches Gesundheitsministerium sondern höchstens ein britisches und das heisst DoH (Department of Health). Die Organisation die dieses Dokument veröffentlicht hat ist eine unabhängige Organisation in GB. Soviel zur Qualität Deines Postings. Wenn Du hier schon dicke Backen machst, solltest Du zumindest richtig recherchieren. God save the Queen!

…deine Backen sind aber auch ganz schön dick, denn der Träger des NHS ist nicht das Vereinigte Königreich wie du berichtest, sondern ist tatsächlich eine englische Einrichtung mit Sitz in London und Manchester. Weder die Nordiren noch Schotten und Waliser lassen sich in derartigen Angelegenheiten von den Engländern bevormunden.

Aber wie immer, Hauptsache gemääääääääckert!

…eine Reaktion des schottischen NHS zu Tysabri wird im September erwartet.
Aber diese Meckerei hat natürlich System und bringt sicherlich was ein!

ausdrücklich…weil meines Wissens das NHS bisher alle anderen Medikamente, zumindest die Interferone und Glatiramer acetate, zur Behandlung von MS nicht ausdrücklich empfohlen hat und den Nutzen dieser Mediakmente in Frage stellt:

Multiple sclerosis - beta interferon and glatiramer acetate

After considering all of the evidence, including the views and experiences of patients, NICE has issued the following advice:

A recommendation to use these medicines cannot, presently, be justified, taking both benefits and costs into account.

http://guidance.nice.org.uk/TA32

…deine dicken Backen sind geradezu lächerlich und deine wiederkehrende Arroganz mehr als peinlich. Aber wie Rudi bereits angedeutet hat…Hauptsache gemääääähhhckert.
Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass deine Meinung mit finanziellen Interessen verknüpft sind.

Sicherlich weniger als Deine Dumm-Schreiberei.

Auch Tysabri wird es nicht anders ergehen als den Wundermitteln Interferon. Gepusht durch dubiose Studien wird Geld abgegriffen. Und hinterher heisst es dann ausser Spesen nichts gewesen.

Bestes Beispiel - Die Daten zu Interferonen- es müssen 12 Betroffen behandelt werden, um zumindest bei einem eine leichte Wirkung zu erzielen.

Auch die blase Tysabri wird paltzen. Aber Hauptsache Kasse gemacht. Ziel der Pharmaindustrie erreicht.

Sorry dass ich mal so direkt schreibe - Aber dümmer Argumente wie Du hat ncoh selten einer hier gebracht. Und hier wurde schon viel, kontrovers und intensiv über Tysabri diskutiert.

Typen wie Du verdienen doch, indem sie Produkte wie Tysabri massiv in den Markt drücken. Ohne Rücksicht auf die Patienten. Hauptsache die Kasse stimmt.

Und dann anderen vorwerfen, sie würden Geld bekommen? Der Gipfel der Unverschämtheit und Dummheit.

Das Meckerle - das sein Geld auf anständige Art und Weise verdient.

“Auch Tysabri wird es nicht anders ergehen als den Wundermitteln Interferon.”

Na Meckerle wieder mal als Hellseher unerwegs :wink:

Die Erfahrungsberichte aus USA zeigen was anderes.

Gruss
Erich

Dümmer gehts nimmer,ich und Meckerle bekommen Millionen von Ulla Schmidt!

…jetzt schlägt das Määäähhhhckerle aber wild um sich. Warst nicht du derjenige, der anderen dicke Backen vorgeworfen hat. Mit den Argumenten scheinst du jedoch nicht umgehen zu können - du solltest dich mit den Fakten auseinandersetzen:

http://www.fda.gov/OHRMS/DOCKETS/ac/06/briefing/2006-4208B1_02_01Biogenbriefingmaterial.pdf

Aber du wirst dich natürlich über die Wissenschaft stellen und behaupten, dies sei alles nur gelogen.

…ok ich gebe mich geschlagen!

Hallo RUDI, ja bei macnhen Dingen packt mich der heilige Zorn!

Aber zurück zu den Fakten, die wir hier schon öfters diskutiert hatten. Meine kritischen Fragen zu den Fakten wiederhole ich gern (auch in Ruhe). Zum einen ist auffällig, daß fast nur Patienten ohne Symptome (wie Fatique o.ä.) ausgewählt wurden. Zum zweiten war die Menge der Nbenwirkungen zum Teil deutlich höher, wie der Placebogruppe. Zum dritten gibt es m.E. viel zu wenig Aussagen über die Zusammenhänge zwichen Liäsionen und dem tatsächlichen Befinden des Patienten. Es nutz m.E. wenig, wenig ich wenige Liäsionen habe und es mir schlecht geht.

Wenn ich jetzt die neue Studie zu den Interferonen sehe, die aussagt, daß 12 Patienten mit Interferonen behandelt werden müssen um bei einem eine geringfügige Verschlechterung zu vermeiden, macht mich das stutzig. Denn wenn man sich die Studien zur Einführung der Interferone ansieht und acuh die Folgestudien, war dort von ganz anderen Zahlen zu lesen. Auch dort wurde “nur” mit der Anzahl neuer Herde argumentiert. Es hat sich aber gezeigt, daß der tatsächliche Zustand davon unabhängig ist.

Die Industrie hat doch auch versucht mit solchen Studien Interferone möglichst früh einzusetzen. Hier geht es weltweit um Märkte die Milliarden an Umsatz bringen.

Ein Schelm wer hier glaubt, daß es den Pharmaunternehmen um die Patienten geht. Hier geht es um Umsatz, Gewinn und Marktanteile. Tysabri aht eine Menge Geld in der Entwicklung gekostet, und das muss jetz wieder in die Kasse. Und jeder Patient der Tysabri nimmt fällt bei Interferon als Umsatzträger weg.

Und nun sag mir, daß hier das Patientenwohl und nciht die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund stehen.

Es grüßt das weiterhin kritische

Meckerle

Hallo Steffen, vieleicht sollten sich die “Spezialisten” mal das durchlesen:

.08.2007 12:11:17Schrift: Biogen Idec neutralMilwaukee (aktiencheck.de AG) - Die Börsenanalysten von Robert W. Baird vergeben für die Aktie des US-amerikanischen Unternehmens Biogen Idec (ISIN US09062X1037/ WKN 789617) nach wie vor das Rating “neutral”.
Die Börsenanalysten seien zunehmend zuversichtlich, dass das Komitee der Gesundheitsbehörde FDA für eine Behandlung der Crohn-Krankheit mit “Tysabri” ein positives Votum aussprechen werde. Bedenken hinsichtlich des Sicherheitsprofils und der Effizienz des Medikaments seien ausführlich im Komitee erörtert worden. Die Analysten hätten in ihren Prognosen noch keine Umsätze von “Tysabri” zur Behandlung der Crohn-Krankheit eingearbeitet. Nach Einschätzung der Analysten sei das Umsatzpotenzial für die Behandlung der Krohn-Krankheit nur begrenzt, da erhebliche Label-Restriktionen zu erwarten seien.

Aktuell kalkuliere man für die Jahre 2007, 2008 und 2009 mit weltweiten “Tysabri”-Umsätzen von 312,9 Mio. USD, 507,5 Mio. USD und 603,3 Mio. USD. Für die USA rechne man in diesem Zeitraum mit “Tysabri”-Umsätzen von 209 Mio. USD, 357,6 Mio. USD und 427,9 Mio. USD. Nach Berechnung der Analysten werde Biogen Idec im dritten Quartal 2007 ein EPS von 0,72 USD erzielen, für das gesamte Geschäftsjahr 2007 erwarte man ein EPS von 2,71 USD (KGV: 20,9). Die EPS-Prognose für 2008 laute auf 3,04 USD (KGV: 18,6). Das Kursziel der Unternehmensaktie sehe man unverändert bei 57,00 USD.

Vor diesem Hintergrund stufen die Analysten von Robert W. Baird den Anteilschein von Biogen Idec weiterhin mit “neutral” ein. (Analyse vom 01.08.07)
(01.08.2007/ac/a/a)
Analyse-Datum: 01.08.2007

Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer. Keine “guten” Studien - keine, oder nur Beschränkte Zulassung - schlechtes Rating - keine Kursgewinne - kein hoher Verdienst des oberen Mangement.

Es wurde schon für weniger Zahlen “positiv” ausgelegt und Statistiken so ausgewertet, daß sie passen. Aber es gibt hier leider immer noch Gutmenschen, die glauben die Pharmaindustrie hat das Wohl der Patienten auf ihre Fahnen geschrieben.

Es grüßt

Das Meckerle

Hallo Meckerle

Meine Meinung zur Pharmamafia kennst Du ja,auch das sie über Leichen gehen um ihre Umsätze hochzuschrauben.
Der Patient ist immer der Verlierer,es se den er glaubt diesen manipulierten Studien nicht.

LG,Steffen

So jetzt hab ich auch die Faxen dicke mit diesen Meckerle, daß ständig versucht Fakten zu verdrehen, um Patienten zu verunsichern.
Ich versuch mal die Beweggründe dieses User darzustellen.
Wie ihr ja bekanntlich wisst, ist der Betreiber der AMSEL-Seite bei Serono angestellt, die ja bekanntlich Rebif herstellen und vertreiben. Na dämmert es. Es ist auch bekannt, daß Pharmafirmen das Medium Internet für sich entdeckt haben, und versuchen hierrüber Patientenmeinungen zu beeinflussen. Ein Schelm der böses dabei denkt. Ich denke Meckerle tut hier einfach seinen Job nämlich andere Medikamente diskretieren und Patienten verunsichern.
Leute lasst euch nicht verunsichern mit diesem Mist. Tysabri ist das beste Mittel gegen MS was es derzeit auf dem Markt gibt. Die Nebenwirkungen sind im Plazebobereich! PML könnt ihr vergessen. Es gibt inzwischen 14000 Patienten auf der Welt die Tysabri in der Monotherapie nehmen ohne einen einzigen PML Fall. PML kann nur dann auftreten, wenn ein Immunsuppresiva zusammen mit Tysabri benutzt wird!!!
Da frage ich mich echt was ist schlimmer. Die herkömmlichen Medikamte zu benutzen und irgendwann im Rollstuhl zu landen oder das beste Medikament zu nehmen und die Chance zu haben den Verfall aufzuhalten und das noch mit viel weniger Nebenwirkungen, als alle auf dem Markt befindlichen Medikamente!!!
NICE hat festgestellt das Tysabri das einzige Medikament ist welches MS (RRMS und sehr wahrscheinlich auch andere Formen) wirklich stoppen kann und empfiehlt deshalb die Therapie mit selbigen.
NICE stellt eine Kosten / Nutzen Analyse von Arzneimitteln an. Unwirksame Mittel werden nicht von der Krankenkasse erstattet, wirksame dagegen schon. Tysabri ist das erste Mittel gegen MS welches von NICE empfohlen wird.

Meine Zustimmung.

Seine Stategie bezüglich der Tysabri-Studienergebnissen:
Die Nebenwirkungen, die im Plazebobereich liegen ins Monströse aufblähen und die
positiven Ergebnisse einfach als getürkt abtun.

Das Zitieren von Aktienanalysten um Tysabri zu diskreditieren ist
ein neuer Höhepunkt seines Anti-Tysabri-Feldzuges.

Gruss
Erich

Wenn es nciht so traurig wäre würde ich über Deinen Bericht lachen. Wer verdreht hier die Zahlen ?

Sicher selltst Du nur eines klar - Tysabri muss mit aller Macht in den Mrkt gedrückt werden. Dei gleichen verlogenen Zahlen und Sprüche haben wir schon mal gehört - als Rebif und Co in den Markt gedrückt wurde.

Und wie es um Dein Wissen um die AMSEL bestellt ist zeigt scih in Deinen Aussagen. Der Betreiber dieser Seite ist nciht Peter Koch sondern die AMSEL. Peter Koch ist “nur” Vorsitzender der AMSEL. Gesponsort wird diese Seite natürlich von der Pharama-Industrie. Genauso wie vieles bei der AMSEL und DMSG. Und Deine Firma Biogen Idec sponsort munter mit.

Und Deine Aussagen zu NICE sind schlicht und ergreifend erstunken und erlogen. Es steht dort eindeutig, dass Tysabri eine, nicht die, Alternative sit. Wenn man bei einem internationalen Pharmaunternehmen arbeitet sollte man zumindest ein wenig Englisch lesen und verstehen können.

Und was Deine Aussagen zu “hermömmlichen” Medikamenten betrifft, da möchte ich mal Deine Kollegen von Serono und ihre Studien sehen und hören. Da seht genau das Gegenteil drin. Versuchen die uns zumindest zu verkaufen.

Jeder dreht seine Studiendaten so hin wer er es es braucht, jeder füttert seine Professoren mit Geld. Zum Wohle der Patienten ? Nein, nur zum Wohle des eigenen Geldbeutels.

Mir wir körperlisch schlecht bei typen wie Dir und manch anderem hier.

Das Meckerle

“Auch dort wurde “nur” mit der Anzahl neuer Herde argumentiert. Es hat sich aber gezeigt, daß der tatsächliche Zustand davon unabhängig ist.”

Hast du dafür eine Quelle? Eine möglichst wissenschaftliche? Wäre ich dankbar für. Nachdem uns der Uniklinik-Arzt als Argument gegen Tysabri gesagt hatte, dass die weißen Herde im Unterschied zu den schwarzen Löchern nicht unbedingt einen kausalen Zusammenhang mit Krankheitssymptomen haben, interessiert mich das brennend, woher er diese Weisheit hat.

Oder meintest du damit nur, dass der Gesundheitszustand deswegen unabhängig von der Herdanzahl ist, weil es immer darauf ankommt, ob das jeweils betroffene Nervengewebe strategisch eher wichtig oder eher unwichtig ist?

Übrigens musste ich über die “Liäsionen” sehr schmunzeln. Da hattest du wohl an etwas deutlich angenehmeres gedacht als an Entzündungsherde im Nervengewebe, wie? :wink:

Hallo Bert, ja die lieben Fremdwörter, und dann noch wenn man in Rage ist. Sorry. Aber Danke dass Du keinen bissigen Kommentar dazu abgegeben hast.

Anzahl und Lage der Herde und Krankheitsbild - ein fast unendliches Thema.

Zum ersten es gibt leider serh wenige wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Warum? Bei bisher allen Studien zur Einführung neuer Medikamente ist die Anzahl neuer Läsionen ein wichtiger Marker für die Qualität des Medikaments. Hier lassen sich in punkto Statistik sehr einfach Zahlenreihen darstellen.

Aber das ist nur die eine Seite. Wir waren schon bei Rickmann in Würzburg und ich ahbe auf diversen DMSG-Symposien mit Spezialisten gesprochen. Es kann Dir keiner sagen, was eine Läsion bewirkt. Es gibt welche die führen zu massiven -Beeinträchtigungen, es gibt andere da passiert gar nichts. Es gibt Fälle von Patienten mit einer Läsion die bewegungsunfähig sind und es gibt Mnechen mit einer hohen 2-stelligen Zahl denen es hervorragend geht. Warum weiss keiner b zw hat noch keiner richtig untersucht.

Was interesant sit sind die neuen Erkentnisse, daß die MS ein degenerativer Prozess wie Alzheimer ist. da gab es ja neue Erkentnisse die auch auf der AMSEL-Seite vorgestellt wurde. Und auch die neue Studie ist in diesem Zusammenhang interessant. Ein früher Beginn einer Interferon Therapie hilft nur in ca 8% der Fälle und das auch nur minimal. Nicht das was sich die Pharamindustrie erfofft und erwünscht hat.

Ich bin auf ein paar interesante Links gestossen, die ich aber erst komplett lesen (und auch verstehen) muss. Wenn es dich interesiert werde ich sie dir hier posten

Bis dahin für euch alles Gute

Das Meckerle

Ich bin mir nicht sicher, ob wir vielleicht aneinander vorbeireden. Ich habe bis jetzt die Vorstellung gewonnen, dass die Läsionen deswegen keinen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Krankheitsverlauf haben (also als Extreme: 1 Herd = Gehunfähigkeit und dagegen: 100 Herde = kaum Krankheitssymptomatik), weil das Gehirn ganz viel Reservegewebe hat, bestimmte Gehirnfunktionen wie z. B. die des Sehnervs aber nur schlecht durch das umliegende Gewebe ersetzt werden können. Wenn man Pech hat, hat man eine Läsion an einer strategisch wichtigen Stelle, deren Funktion wichtig ist und schlecht vom umliegenden Gewebe ersetzt werden kann - dann hat man massive Symptome. Wenn man Glück hat, ist Gewebe betroffen, dass eigentlich nur Reservegewebe ist oder dessen Funktionen durch das umliegende Gewebe leicht ersetzt werden kann - dann hat man keine oder leichte Symptome.
Ich dachte eigentlich, dass diese Auffassung unstrittig und klar wäre. (Aber vielleicht irre ich mich hierin?)

Dein letzter Beitrag klingt so als wenn diese Auffassung zwar vage ist, weil wenig erforscht, prinzipiell aber in der Lage wäre, die Unterschiede zwischen Herdanzahl und Behinderungsgrad zu erklären. Damit wäre dann aber der Behinderungsgrad durchaus von den Läsionen abhängig, nur kommt es halt AUCH darauf an, ob das betroffene Gehirngewebe strategisch wichtig ist oder keine wichtige Funktion hat bzw. leicht von anderem Gewebe ersetzt werden kann. Wenn diese Auffassung stimmt, dann wäre es auch nicht völlig falsch, die Medikamentenstudien anhand des Indikators “Herdanzahl” zu bewerten. Geht man nämlich davon aus, dass die Herde nach einer zufälligen Verteilung an strategisch wichtigen oder unwichtigen Stellen auftreten, dann bedeutet jede Reduktion der Herdanzahl eine Reduktion der Wahrscheinlichkeit, einen Herd an einer strategisch wichtigen Stelle zu bekommen, also einen Nutzen.

Wenn ich den Uniklinik-Arzt richtig verstanden hatte, gibt es aber wohl Indizien dafür, dass die Läsionen in überhaupt gar keinem kausalen Verhältnis zur Behinderung stehen (was ich mir schlecht vorstellen kan - vielleicht habe ich ihn auch falsch verstanden). Und du hattest vorher halt auch so selbstverständlich geschrieben: “Es hat sich aber gezeigt, daß der tatsächliche Zustand davon UNABHÄNGIG ist.” Meine Frage ging daher in diese Richtung: Gibt es Indizien dafür, dass die Läsionen (die Läsionen selbst, nicht ihre Anzahl!) wirklich GAR NICHTS mit dem Grad der Behinderung zu tun haben?

Meinst du mit den Hinweisen dazu, dass MS ein degenerativer Prozess ist, die hier? DMSG: <a href=“http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?kategorie=forschung&anr=1438”>http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?kategorie=forschung&anr=1438</a>; Amsel:<a href=“http://www.amsel.de/ms/index.php?kategorie=medizin&anr=2422”>http://www.amsel.de/ms/index.php?kategorie=medizin&anr=2422</a>

Woher hast du das mit den 8%, denen Interferon etwas bringt? Mir sind bisher immer nur so Zahlen um die 8 % begegnet.

In der den DMSG- und Amsel-Artikeln zugrunde liegenden Studie wird die Interferon-Frage nur sehr vage angesprochen (Abstract: <a href=“http://www.co-neurology.com/pt/re/coneuro/abstract.00019052-200706000-00005.htm”>http://www.co-neurology.com/pt/re/coneuro/abstract.00019052-200706000-00005.htm</a>), nämlich in diesem Absatz:
“The clinical and epidemiological dissociation between relapses and disability accumulation in the long term is not contradictory with a short-term influence of relapses on MS course. It has been shown many times for example that the higher the number of relapses in the first years of the disease, the shorter the time from disease onset to assignment of irreversible disability scores [15]. However, this relationship seems to exist only before a detectable disability threshold has been reached. The same is true for other classically described early clinical predictors that were no longer associated with long-term outcome as estimated from DSS 4 or DSS 6 onwards [12,16]. It also has been clearly demonstrated that relapses do have an effect on the measure of short-term disability, which might be considered as confirmed in clinical trials if persisting over 3 or 6 months, but can surely not be considered irreversible as defined in natural history studies [17–19]. This point might be crucial, as strong assumptions have been made concerning correlations between relapse frequency and disability outcomes, and they have been influencial in determining clinical trial design and interpretation. Thus, the demonstration of a short-term effect (over a 2- or 3-year period) of immunoactive treatments on reducing the relapse rate and sometimes even disability outcomes has led to the potential of predicting a change in the long-term outcome of treated patients [20,21]. These recent results give new arguments against these hypotheses.”

Das Argument lautet also etwa folgendermaßen: Bisher wurde angenommen, dass mehr Schübe auch zu stärkerer/schnellerer Behinderung führen. Nun zeigt sich aber, dass vor allem die Zeit seit Ausbruch der Krankheit bestimmt, welcher Grad von Behinderung erreicht wird, während die Schubanzahl eher egal ist. Daher ist es auch zweifelhaft, dass immunmodulatorische Therapien einen Einfluss auf den langfristigen Krankheitsverlauf haben, da bei ihnen bloß eine Schubreduktion über 2 bis 3 Jahre nachgewiesen ist, die Schubanzahl ja aber egal für den Behinderungsgrad ist.
Auch wenn das Argument gut ist, um Zweifel zu nähren, habe ich 2 Probleme damit: Erstens geht die Studie selber überhaupt nicht auf immunmodulatorische Behandlungen ein. Ob die Probanden damit (teilweise) behandelt wurden, deren Daten zu der Hypothese führten, dass nicht die Schubanzahl, sondern nur die Zeit seit Ausbruch der Krankheit für den Behinderungsgrad wichtig sind, ist (soweit ich sehen kann) nicht dokumentiert. Zweitens vermute ich, dass es ein paar Studien dazu gibt, dass Immunmodulatoren nicht nur die Schubanzahl reduzieren, sondern auch die Behinderungsprogression (wobei ich das nicht weiß und gerade auch nicht recherchieren mag). Das würde der Argumentation der Studie dann aber zuwiderlaufen.

Das Meckerle schrieb: “Ich bin auf ein paar interesante Links gestossen, die ich aber erst komplett lesen (und auch verstehen) muss. Wenn es dich interesiert werde ich sie dir hier posten”

Klar würde mich das interessieren. Ehrlich gesagt finde ich es sowieso etwas schade, dass es hier nicht häufiger inhaltlich orientierte ausführlichere Diskussionen zu Studien oder sonstigen Quellen gibt und dass nicht mehr zusammengetragen wird, wieso (also aufgrund welcher Informationen) man zu der einen oder anderen Überzeugung hinsichtlich eines Themas kommt. Ich fände es sehr gut, wenn ein MS-Forum so etwas leisten könnte. Und ich fände es übrigens auch sehr gut, wenn die DMSG mehr Energien da rein stecken würde, den Forschungsverlauf systematisch und transparent für die interessierten Laien aufzubereiten. Vermutlich gibt es schon deswegen viele MSler, die sich für die Studien nicht interessieren, weil sie in der Regel auf Englisch publiziert werden oder weil sie für den Laien schwer verständliche statistische Methoden verwenden …
In dem Zusammenhang kann ich auch erwähnen, dass ich deinen Hinweis auf Aktienkurs-Ratings ziemlich erfrischend fand. Ich kann zwar überhaupt nicht beurteilen, wie diese Information einzuschätzen ist, dass sie aber IRGENDETWAS damit zu tun hat, wie Tysabri qualitativ einzuschätzen ist, würde ich nicht bestreiten wollen.

Die gegenseitigen Pöbeleien in diesem Thread fand ich hingegen eher nervig, wenn auch teilweise etwas unterhaltsam.