Nach der 3. COVID-Impfung hab ich leider auch ausgetanzt. Luftnot :-1:

Hi,

also zu allererst mal zur Corona Impfung… habe die erste schon schlecht vertragen, aber von der zweiten habe ich mich nie richtig erholt :frowning: Es wird mittlerweile auch immer mehr darüber bekannt, dass es mehrere Personen gibt die einen “Impfschaden” erlitten haben und nun von Pontius zu Pilatus rennen und die meisten sie als Spinner abtun. Anscheinend können Corona-Viren - aber auch die Impfstoffe eine Autoimmunreaktion im Körper auslösen, Stichwort “LongCovid”…

Nun zu den neuropathischen Schmerzen, ich hatte sie hauptsächlich in den Beinen, zusätzlich auch Spasmen und einschießende Spastik. Ich habe fast Alles durch - Lyrica, Baclofen (Lioresal) haben mich nur unendlich müde gemacht, und das schon bei 5-10mg Dosis. Pregabalin hat bei mir die schlimmsten spastischen Anfall ausgelöst, den ich bisher hatte, mein Nervensystem hat völlig verrrückt gespielt, und die Muskeln sich völlig unwillkürlich kontraktiert. Da sich die Wirkweise dieser Stoffgruppen meist ähneln, war auch kein anderes Standard-Medikament mit erträglichen Nebenwirkungen zu finden.

Daraufhin hat meine Neurologin mir Sativex verschrieben, dies wirkt zwar auf der Basis von Cannabis, wird aber von Medizinern eher verschrieben, da es eine Fertigarznei ist, und es somit keine Schwankungen des Wirkstoffgehalts wie bei Cannabisblüten gibt. Und es ist für die Behandlung von Spasmen in Deutschland zugelassen. Leider hat es bei mir nach ca. einem halben Jahr Reizungen im Mundraum hervorgerufen, wohl aufgrund von Alkohol als Trägerstoff um das Präparat “sprühbar” zu machen. Ansonsten hat es sehr gut geholfen.

Seit 2017 bekomme ich medizinische Cannabisblüten verschrieben und nach einer 2 wöchigen Eingewöhnungsphase verdampfe ich mehrmals täglich durch einen medizinischen Verdampfer (Vaporizer) aus der Apotheke (wird als Hilfsmittel auch von der Kasse übernommen). Ich hatte aufgrund der schwere meiner Erkrankung und vorhergegangenem Ausprobieren von anderen Standard-Medikamenten auch keine Probleme bei der Kostenübernahme für die Therapie bei der Krankenkasse.

Momentan bin ich mit 1,5g Tagesdosis (0,25g Einzeldosis) sehr gut eingestellt und habe auch keine Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Abgeschlagenheit, im Gegenteil, es hilft mir sehr meinen Alltag selbstständig zu meistern. Ich habe vorher nie Drogen genommen und war relativ skeptisch, aber die lange Zeit ohne Nebenwirkungen hat mich mittlerweile nachhaltig davon überzeugt, das medizinisches Cannabis eine sehr gute alternative zu Standard-Medikamenten darstellt.

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@damncrazydude

Danke für deinen ausführlichen Bericht!
Zu den Impfschäden gab es gerade eine kurze Reportage im Fernsehen. Ich habe auch alle 3 Impfungen nicht gut vertragen. Hat lange gedauert, bis ich wieder einigermaßen fit war. Ich bin der Meinung, daß der Impfstoff meine MS getriggert hat. Und ich darf das jetzt ausbaden.
Als ich meine Diagnose vor 20 Jahren bekam, da hieß es von den Ärzten “bloß nicht impfen lassen”.
Selbst meine Neurologin äußerte sich mit den Worten: Ja, da wurde ganz schön Druck ausgeübt auf die Bevölkerung.

Mit dem Cannabis bin ich noch nicht weiter gekommen. Deine Erfahrungen damit machen mir echt Hoffnung. Muß mir dann wohl einen anderen Arzt /Ärztin suchen, denn meine Neurologin verschreibt mir ja nicht mal Sativex.
Ich habe mir jetzt CBD Tropfen besorgt (kann ich besser dosieren, nachdem mein CBD Weingummi Test so in die Hose gegangenen war), zusätzlich zu dem Pregabalin. Da bin ich jetzt bei 300 mg/Tag angekommen und ich merke, das es immer noch nicht reicht.
Zu den CBD Tropfen kann ich noch nicht so richtig was sagen, weil ich mit 2 Tropfen am Tag erst angefangen bin und das dann langsam hoch dosiere

Bei dem Pregabalin fällt mir auf, daß ich ziemliche kognitive Störungen habe. Hatte ich zumindest vorher nicht.

@Jean
Das tut mir leid, daß du auch ausgetanzt hast nach der Impfung.

Könnten wir das theoretisch auch als Impfschaden melden? Würde das nicht abgetan werden? So, von wegen…könnte ja auch einfach eine Verschlechterung der MS sein?
Und praktisch, wo macht man das?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Hi Tina,
Ich persönlich glaube, eine Entschädigung bzw. eine Anerkennung eines Impfschadens zu bekommen ist relativ aussichtslos - leider.

Meine persönliche Theorie ist, weil Corona Viren / Impfstoffe ja auch bei Nicht-MSlern zu Autoimunreaktionen führen können, können sie natürlich auch MS-Symtome triggern, gerade wenn der Körper durch eine Infektion oder Impfung eh gerade geschwächt ist. Ich glaube den Unterschied macht, ob man als MS-Erkrankter ein Medikament zur Immunsuppression (Basistherapie) zum Zeitpunkt der Impfung eingenommen hat oder nicht.

Ich hatte die ersten 15 Jahre keine Diagnose, und dementsprechend nie eine Basistherapie bekommen, und diese dann auch bei Diagnosestellung weiterhin abgelehnt, wegen der starken Nebenwirkungen der Beta-/Interferone die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt waren (vor ca. 15 Jahren).
Dementsprechend konnte die Impfung in meinem Körper natürlich viel mehr die Autoimmunerkrankung triggern als es mit Immunsuppression der Fall gewesen wäre - das soll jetzt aber keine Werbung für MS-Mdeikamente sein, im Gegenteil, ich bin bis zur Corona Impfung wunderbar ohne Basismedikation ausgekommen, und werde es auch weiterhin.

Nochmal zu Cannabistherapie, das sind natürlich nur meine eigenen Eerfahrungen und sicher kein Erfolgsversprechen, ich kenne auch Leute bei denen es wohl kaum bis überhaupt nicht geholfen haben soll, bzw. mehr unerwünschte Nebenwirkungen aufgetreten sind. Bei der Wahl der Sorte würde ich aber Grundsätzlich sowas wie “Pedanius 8/8” oder “Spectrum Blue” empfehlen, da diese Sorten einen ausgeglichenen Anteil von CBD zu THC aufweisen - jeweils ca. 8%. Ich hatte zuerst eine Sorte mit 13,5% THC und nahezu keinem CBD, die hat nicht so gut geholfen.

CBD ist eh gut, weil es antientzündlich und beruhigend wirkt, keinen Rausch erzeugen kann und das Risiko einer THC indizierten Psychose extrem mindert, wenn nicht sogar verhindert. Auch Sativex setzt auf diese Art der Zusammensetzung.

Bei den CBD-Tropfen allein ohne das THC kann ich nicht sagen, ob es gegen die neuropathischen Schmerzen ausreichend helfen kann, aber ich wünsche Dir viel Erfolg!

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Wau → da hab ich gar keine Ahnung mit Canabis und Impfung - durch meinen Herzinfarkt und Meinung vom Hausarzt trau ich mir das auch nicht und wegen meiner KHK Erkrankung auch nicht
mh mein Wunsch und das versuche ich nächstes Jahr vllt nach Amsterdam die Stadt erkunden und in einen Coffeeshop. Da kaufe ich mir einen Keks und knabbern ihn - aber nur einen halben Keks zuerst. Nicht das der ganze Keks mich umhaut - wäre mein 1x dann.
Ja ja die meisten kennen das - nur ich nicht😅
Ja das stimmt mit den Interferonen vor 15/16 Jahren - da gab es nicht diese Auswahl wie heute. Bei mir versagten mit 11 Jahren die Beine ständig - fiel hin und paar Sekunden später konnte ich wieder aufstehen und laufen als wenn nichts war. Bis ich 18 Jahre war und dann war Ruhe. Mit 30 Jahren erblindete ich für einige Stunden ( Milchglas also weiß ) und nichts wurde festgestellt. Vielleicht wäre es gut gewesen die Diaknose zu erhalten, dann hätte man was mit Medikamenten aufhalten/ machen können und andersrum hat man sich keine Medikamente spritzen müssen ( also vor 47 Jahren bzw. ab dem 11 Lebensjahr) und ohne Diagnose lebte es sich viel unbeschwerter- finde ich so.
Aber besser ist schon die Diagnose zu kennen ja klar .

Wenn Du gar keine Erfahrung mit Cannabis hast, sei bitte Vorsichtig und kaufe Dir einen Keks mit möglichst wenig Wirkstoffgehalt… und warte nach dem ersten Naschen bitte mindestens 2 Stunden bevor du noch was konsumierst! Über den Verdauungstrakt verzögert sich die Wirkung massiv - ich weiß das weil ich letztes Weinachten selber Plätzchen gebacken hab und erst nichts davon gemerkt hab - zum Glück hat mir ein Freund das selbe geraten, sonst hätte ich wohl zuviel konsumiert. Und gerade ohne Vorerfahrung wäre ich besonders vorsichtig, eine Überdosierung kann auch leicht mal nach hinten losgehen, gerade wenn der Körper es nicht gewohnt ist…

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Vielen lieben Dank - nun bin ich ganz vorsichtig- super nett :+1: hätte ich nicht gewusst / geahnt das Kekse auch unterschiedlich stark sind - obwohl das ja logisch ist aber hätte ich nicht dran gedacht- oh oh - echt naiv - aber ich gebe es zu :wink:

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Danke damncrazydude, das du mir mal einen Ansatz zu den Sorten und prozentualen Anteil gegeben hast.
Ich hatte schon mal die Liste der Blüten auf der Seite “canabis Ärzte” studiert. Aber was man letztendlich nehmen soll, weiß man damit ja auch nicht.

Ich mache auch keine Basistherapie. Habe vor ca. 15 Jahren mal Copaxone gespritzt für ein halbes Jahr. Bin damit überhaupt nicht klar gekommen…Hautproblem, wucherndes Zahnfleisch und dann noch einen Flush. Da war der Ofen bei mir aus.

Zu den CBD Tropfen kann ich noch nicht so recht was sagen. Ich fühle mich irgendwie relaxter, aber Schmerzen und Spastik sind noch da. Nehme aber auch erst eine ganz geringe Menge.

Berichte mal, Sonnenblume64, wie das gelaufen ist mit den Keksen.

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Hallo, sicher ist es wichtig, langsam mit den Keksen anzufangen. Ich konsumiere schon sehr lange die Kekse, da ist es vorab sinnvoll, sich zu erkundigen. Denn über den Magen- und Darmtrakt kann es bis zu 1 1/2 Std. dauern bis die Wirkung eintritt. Dauern kann die Wirkung bis zu 8 Std. Deshalb gehört etwas Übung dazu, Plätzchen zu dosieren. Was aber schnell gelingt. Mir ist es selten passiert, dass ich zuviel konsumiert habe. Nur einmal hatte ich versehentlich ein Plätzchen zuviel genommen, danach hatte ich mich ins Bett gelegt.
Das THC im med. Cannabis macht nicht high, dass ist absolut falsch. Das ist rausgezüchtet. Die CBD haltigen Blüten 7/8 THC/CBD helfen mir nicht mehr, sie sind nicht stark genug gegen die Schmerzen. Nun ja man muss es einfach ausprobieren, mit niedriger Dosierung anfangen und langsam aufstocken, wenn es erforderlich ist.

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Das mit der THC indizierten Psychose halte ich für absoluten Quatsch.
Wem es gefährlich werden kann, das sind Jugendliche und junge Erwachsene. Ich frage mich, was man gegen das Koma-Trinken mit Alkohol bei ihnen unternommen hat. Ich gehe mal davon aus, dass es keine Studie über mögliche Psychosen durch Cannabis gibt.
Ungebremster Konsum wäre immer gefährlich, das kann bei med. Cannabis nicht passieren, kein Arzt verschreibt grosse Mengen. G. Jakobine

Entschuldige Jakobine aber da muss ich vehement widersprechen

THC macht immer “High” es gibt nur einen Gewöhnungseffekt wenn man regelmäßig die gleiche Menge konsumiert. Da wurde nichts rausgezüchtet - mich würde interessieren, wer solche kruden Theorien verbreitet. Das einzige was medizinisches Cannabis vom “Strassengras” unterscheidet ist, dass keine Verunreinigungen enthalten sind, und der Wirkstoffgehalt nahezu gleichbleibend ist, da er kontrolliert wird.

Bei Freizeitkosumenten gibt es deshalb bei Dauerkonsum eine Dosissteigerung um den gleichen Effekt wie vor der Gewöhnung zu erziehlen.

Cannabis ist Cannabis! Nur auf der Strasse kann niemand Wissen, was beigemengt wurde, wieviel Düngerückstände vorhanden sind etc.

Das soll keine Kritik sein, aber bitte informiere Dich bevor Du solche Behauptungen in die Öffentlichkeit bringst.

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Bitte verharmlose das ganze nicht so Arg, ich kenne mindestens 2 Personen, die eine THC indizierte Psychose hatten und das ist sicher kein Spass für die Betroffenen!

Ich bekomme z.B. 45g als 30 Tages Dosis (1,5g/Tag) Das ist eine sehr hohe Dosis!

und natürlich gibt es auch Studien dazu - hier mal eine aus 2019 (leider nur in englischer Sprache).

Nur weil Cannabis helfen kann sollte man es nicht Verharmlosen!

Hier noch eine Studie wie CBD die psychotrope Wirkung von THC beeinflusst.

Es ist die Frage, was Du unter high verstehst. Da man bei med. Cannabis nicht die Mengen bekommt und konsumiert, ist das high werden, eigentlich ausgeschlossen. Bei den Jahren, die ich es konsumiert, ist das nicht passiert. Ich hatte das auch gelesen und werde noch mal recherchieren, woher ich das habe. G. Jakobine

Bei Deiner Dosierung verstehe ich auch das high-werden, was natürlich nicht mit CBD geht. Ich bekomme für einige Monate 15 gr, das reicht mir, denn ich nehme es in der Regel nachts, auch mal tagsüber.
Eine extrem hohe Dosis trotzdem, die Du zu Dir nimmst. Wie begründet Du das bzw. der Arzt. Da ist der Gewöhnungseffekt bereits vorprogrammiert. G. Jakobine

Naja es geht ja hier um neuropathische Schmerzen, und das ist halt die wirksame Dosis damit ich weitestgehend von Spastik und Schmerz befreit leben kann. Natürlich hab ich es eingeschlichen, sonst wäre ich Anfangs sicherlich ziemlich benommen gewesen denke ich :wink: Aber das einschleichen von Medikamenten setzt ja gerade auf den Gewöhnungseffekt um einen Rauschzustand auszuschließen.

Wie ich schon weiter oben schrieb, hab ich vorher nie Cannabis konsumiert und war eher skeptisch gegenüber der Substanz. Aber jeder Mensch braucht wohl seine individuelle Dosierung, an die er sich rantasten muss… Es hilft, das ist die Hauptsache!

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Ich hatte ebenso keine Erfahrung mit Cannabis. Ich bin nur im Kontext mit der MS darauf gestossen. J.

Du schreibst ja selbst

Allerdings hätte Dir meine Ärztin wahrscheinlich geraten die CBD Blüten beizubehalten und lieber die Dosis zu erhöhen, anstatt eine Sorte zu wählen, in der das CBD in unzureichender Menge enthalten ist um einer möglichen Psychose vorzubeugen.

so, jetzt aber genug davon :wink:

Guten Morgen!

Danke an Euch für die Diskussionen und die vielen Infos die ich da rausziehen kann.
Ich nehme ja derzeit CBD Öl 5%. Nehme ich 1 Tropfen fühle ich mich entspannt. Gegen meine Schmerzen/Spastik hilft es solala. Nehme ich 2 Tropfen könnte ich den ganzen Tag schlafen. Am Abend ist das okay, schlafe dann sehr gut. Aber ich scheine ziemlich empfänglich für CBD zu sein, denn die Dosierung ist ja wirklich nicht hoch…siehe auch meinen Weingummi Test.
Ich kenne Menschen, die die Tropfen auch nehmen, allerdings wesentlich höher dosiert und die haben nicht diese Probleme mit der Müdigkeit.

Fazit: Wir Menschen sind nun mal alle verschieden. Ich für mich, müsste mich da wohl ganz vorsichtig ran tasten. Denn diese Müdigkeit will ich ja gerade nicht haben (Muskelrelexans läßt grüßen).
CBD Öl scheint bei mir zumindest nicht gegen meine neurophatischen Schmerzen zu helfen. Muß das Pregabalin schon wieder erhöhen, auf nun 450 mg/Tag.

LG Tina

Schade Tina, dass Du das Pregabalin schon wieder erhöhen musstest!

Ich hoffe Du findest bald etwas was Dir gut hilft und wenig unerwünschte Nebenwirkungen hat…
Vielleicht kannst Du ja auch mal Versuchen den 2ten Tropfen Zeitversetzt zu nehmen, vielleicht wirst Du dann nicht so Müde - nur so eine Idee… Auf jeden Fall wünsch ich Dir viel Erfolg bei Deiner Suche!

Gute Nacht!

Ach ja danke, das wäre eine Idee, den Tropfen zeitversetzt zu nehmen. Probiere ich auf jeden Fall aus.

Ich werde nicht lockerlassen und dann wird sich schon die richtige Lösung finden.

LG Tina