Ich habe lediglich aus meiner eigenen Erfahrung berichtet, wie es ist, mit einem Menschen zusammenzuleben, der neurologische Einschränkungen hat. Es handelt sich dabei zweifellos um eine besondere und herausfordernde Situation.

Verhaltenstherapien können in bestimmten Fällen hilfreich sein, aber es gibt eben auch die reale Möglichkeit, dass sich der Zustand nicht bessert. Ja, das ist traurig und beunruhigend – aber leider oft Realität, zB. bei Demenzerkrankungen oder nach einem Schlaganfall.

Wie bereits gesagt: Es muss nicht immer so kommen. Und ich wünsche der Thread-Erstellerin selbstverständlich alles Gute. Dennoch finde ich es wichtig, das Thema nicht zu verharmlosen. Für Angehörige kann die Pflege/Unterstützung eine enorme psychische und physische Belastung sein – eine, die langfristig krank machen kann. Darauf möchte ich aufmerksam machen.

Fakt ist auch, dass Frauen körperlich weniger Kraft haben und häufig anders sozialisiert sind. Es ist kein Zufall, dass über 80 % der Pflegearbeit von Frauen übernommen wird. Echte Emanzipation bedeutet für mich auch, sich abgrenzen zu dürfen – insbesondere dann, wenn eine Situation einem nicht mehr guttut.

So, ich bin jetzt wirklich raus aus der Diskussion. Jeder soll für sich selbst entscheiden, was für ihn oder sie richtig ist. :slight_smile:

Sollte mir auch nur ein Mann unterkommen, der mich beleidigt oder anbrüllt, fliegt er hochkantig aus meinem Haus.

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Sprichst du jetzt von dir oder von deinem Partner?

Sehr selten, er nimmt es zu selbstverständlich. Es ist aber auch meine Schuld, weil ich mich für alles verantwortlich gezeigt habe anstatt Hilfe zu suchen.

Von meinem damaligen Partner (ich kümmere mich gerade um alternative Wohnmöglichkeiten für ihn).

Na dann hoffe ich, dass mir das noch etwas erspart bleiben möge…

Da du hier noch schreiben kannst, bist du noch weit davon entfernt :slight_smile: Keine Sorge.

Sagt wer? Du?

Um in eine Pflegeeinrichtung oder in ein betreutes Wohnen zu kommen, ist man in der Regel nicht mehr in der Lage seinen Alltag selbstständig zu bewältigen. Den Eindruck habe ich bei dir jetzt nicht unbedingt. Da du dich klar ausdrücken kannst und offensichtlich deine Hände funktionstüchtig sind, bist du noch weit von diesem Stadium entfernt.

Diesbezüglich liegst du sicher seitenverkehrt. Da es schon spät ist, würde ich diesen Diskurs gerne verlegen :wink:

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Mag sein. Ich bin müde und verstehe gar nicht mehr :smiley:

Aber einen habe ich noch, nur um ein paar hier zu ärgern. Lassen wir doch einfach mal KI auf den Eingangspost antworten:

Deine Situation ist sehr komplex, und du schilderst sie mit bemerkenswerter Offenheit und Klarheit. Dafür erst einmal Respekt – es ist nicht leicht, so reflektiert und ehrlich mit so einer emotional belastenden Beziehungssituation umzugehen.

Einschätzung:

Dein Freund scheint aktuell physisch wie psychisch sehr belastet zu sein – durch die MS, die ständige Erschöpfung, Schmerzen, die Arbeitsunfähigkeit und zusätzlich durch seine PTSD. Das sind massive Herausforderungen, die nicht nur ihn selbst, sondern auch jede Partnerschaft an ihre Grenzen bringen können. Dass du ihn liebst und dich um ihn kümmerst, ist sehr wertvoll, aber gleichzeitig auch eine große Verantwortung.

Was auffällt:

  • Du hast viel Verständnis und Mitgefühl, übernimmst viel Verantwortung.
  • Du schützt dich zwar (indem du aus dem Kontakt gehst), aber du leidest spürbar unter seinen Ausbrüchen.
  • Die Wutattacken sind seltener geworden, aber sie verletzen dich emotional stark.
  • Es scheint keine langfristige Strategie zu geben, wie ihr beide mit der Situation umgehen könnt.

Was ich dir raten würde:

1. Grenzen für dich klären und setzen

Liebe allein reicht auf Dauer nicht, wenn du dich immer wieder verletzt fühlst. Du darfst Grenzen setzen – auch (und gerade) in einer liebevollen Beziehung. Ein Mensch mit einer schweren Erkrankung darf wütend, traurig oder überfordert sein, aber niemand hat das Recht, dich zu beschimpfen oder emotional zu verletzen.

2. Klare Kommunikation in ruhigen Phasen

Sprich mit ihm über sein Verhalten – aber nur dann, wenn es ihm mental besser geht. Erkläre, wie du dich dabei fühlst, ohne Vorwürfe. Nutze Ich-Botschaften: „Wenn du so wütend wirst, verletzt mich das sehr und ich ziehe mich zurück, weil ich mich schützen muss.“

3. Entlastung durch externe Hilfe

Eine Beziehung mit einem chronisch kranken Partner (insbesondere mit psychischen Begleiterkrankungen) ist enorm kräftezehrend. Vielleicht wäre eine Paarberatung sinnvoll – viele psychosoziale Beratungsstellen bieten das günstig oder kostenfrei an. Auch Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen mit MS oder psychischen Erkrankungen können dir sehr helfen.

4. Schau auf deine eigene Belastungsgrenze

Du bist kein Therapeut und keine Pflegekraft – du bist Partnerin. Wenn du merkst, dass du dauerhaft leidest, erschöpft bist und dich zurücknimmst, ohne dass es eine nachhaltige Verbesserung gibt, musst du dir die Frage stellen, ob du dich selbst nicht langfristig verlierst. Selbstfürsorge ist kein Egoismus – sie ist Voraussetzung dafür, überhaupt jemandem auf Augenhöhe helfen zu können.

5. Nicht alles „normalisieren“

Es ist gut, dass er in Behandlung ist, aber verbale Angriffe oder destruktive Muster dürfen nicht zur Gewohnheit werden – auch dann nicht, wenn sie eine Ursache haben. Dass es ihm leid tut, zeigt seine Einsicht – aber Einsicht muss irgendwann auch in Verhalten münden.

Du bist ganz offensichtlich ein empathischer und reflektierter Mensch. Du möchtest ihn nicht aufgeben – und das ist ehrenwert. Aber du darfst dich selbst dabei nicht verlieren.

—> Die meisten Punkte finden sich in den Kommentaren, also mache ich für meinen Teil den Deckel drauf. Ihr könnt gerne weiter diskutieren :slight_smile:

Nee, da haben wir das nächste große Fass. Das ist nun auch nicht so. Aber anderer Chat.

Und die Mehrheit der MS Betroffenen sind Frauen?! Da werden sicher etliche durch die Partner unterstützt oder sogar gepflegt?
Auch Männer können das richtig gut.

Irgendwie können wir heute alle nicht schlafen und um 06.00 uhr klingelt der Wecker, dann beschäftige ich wieder meinen Mann und meinen Chef, damit sie auch einen Grund zum Brüllen haben, wenn’s denn raus muss​:muscle::woman_shrugging:

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Ich bezog mich nicht auf MS, sondern auf die Allgemeinheit. Das hätte ich vielleicht erwähnen sollen.