Hallo,

ich habe von Tecfidera auf Kesimpta gewechselt.

Meine erste Injektion war okay, nur Schlappheit und etwas Schüttelfrost… danach musste ich leider pausieren weil ich mich mit Corona infiziert hatte. Mein Arzt meinte ich solle nochmal starten sobald ich negativ bin.
Gesagt getan… vorgestern wieder injiziert. Jetzt habe ich tatsächlich einen starker Druck auf der Brust eher ein unangenehmes Gefühl in den Lungen und huste leicht.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind ja bekanntlich Infektionen der Atemwege. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann ich bedenkenlos weiter spritzen?

Ich würde gerne ein paar Erfahrungen mit Kesimpta anhören… im Netz findet man kaum etwas. Wahrscheinlich weil es neu relativ neu ist.

Liebe Grüße

Nach der ersten Spritze ging es mir ziemlich schlecht ich hatte viele Schubsymptome wieder darüber hinaus war es mir schlecht schwindelig und ich hatte eiskalte Hände und Füße. Das ganze ca 4 Stunden nach der Injektion. Am nächsten Tag war es soweit wieder in Ordnung es ging mir gut.

Diese Woche die zweite Spritze und ich habe so gut wie gar nichts gemerkt.

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Danke für deine Antwort @mato.
Das war bei mir bei der ersten Spritze sehr ähnlich. Da ging es mir körperlich einfach schlecht über mehrere Stunden. Jetzt sind es tatsächlich schon drei Tage mit Husten und Brustschmerzen (Lunge). Naja… dann werde ich Montag mal doch einen Anruf beim Neuro wagen und fragen ob ich weiter spritzen soll.

Hallo, habe seit 19 Jahren die Diagnose, kam damals kurz vor Weihnachten, Baby war gerade 4 Monate alt. Hatte Entzündung am Sehnerv, war nach ein paar Tagen azf einem Auge blind. Cortisontherapie, danach 10 Jahre gar nichts, seitdem unzählige Medis, oral, subkutan, i.m., venös probiert. Bei den oralen ging alles auf Leber und Nieren, vor 10 Jahren kamen dann noch epileptische Anfälle dazu, die Medis dagegen haben auch zig Nebenwirkungen. Kortison i.v. mit all den schönen Nebenwirkungen, Schlafstörungen, Fresskopf, Stiernacken. Bei den Spritzen Hämatome ohne Ende, Laufen immer schlechter, linkes Brin völlig lahm. Knochenschmerzen ohne Ende, Blasen- und Darmfunktion gestört. (Ein persönliches Highlight war, als ich mir am Strand an der französischen Atlantikküste in die Hose geschissen habe) Monatelang AU, Depressionen, alles toll. Vor drei Jahren erstmals Ocrevus, danach etwas besser. Seit rund 2 Jahren Kesimpta. Seitdem lebe ich wieder. Die ersten drei Subkutaninjektionen, mach die in den Oberarm, Fertigepen, supereinfach, danach alle 4 Wochen. Ich bin ein neuer Mensch . Vor drei Jahren: 50 Meter am Stock mit mega-Knochenschmerzen rund um die Uhr. Nachts nie länger als zwei Stunden Schlaf am Stück. Seitdem ich Kesimpta nehme, kombiniert mit Vitamin D: die Schmerzen liessen nach einiger Zeit nach, heute vollkommen schmerzfrei. Blase und Darm unter Kontrolle. Ich brauche keinen Stock mehr, das Bein ist immer noch lahm, aber kein Vergleich, nutze in niedrigen Schuhen eine Fußhebeschiene. Keinerlei Nebenwirkungen. Kein Schub mehr. Psyche wieder ok. In der Wirksamkeitsbeschreibung heißt es, der Krankheitsverlauf wird gestoppt. Bei mir ist es besser geworden. Letztes Jahr bin ich das erste Mal seit 15 Jahren wieder durch die Dünen zum Strand gelaufen, ca 2,5 km mit bergauf bergab. Am Strand angekommen musste ich erstmal vor Freude heulen. Vielleicht nicht unerheblich dafür, dass es mir heute so gut geht: ich achte auf mich. Das Meer gibt mir unwahrscheinlich viel Kraft, fahre so oft es geht, dahin. Und da reicht es mit schon, ne Viertelstunde am Strsnd zu sitzen und die Wellen anzugucken. Ich habe mich nach 22 Jahren getrennt, Scheidung war letzte Woche, die Reaktion auf meine Erkrankung war: du musst dich nur mehr bewegen. Der Mann arbeitet seit über 40 Jahren in der Pflege. Da setzt man schon mal auf Empathie, Fehlanzeige. Ich bin auch Schuld an Scheitern, habe mich mehrere Jahre mit Alk zugeballert. Wendepunkt kam dann vor 4 Jahren, im Suff auf die Schnauze gefallen, Rippen gebrochen, Pneumothorax, den ich überhaupt nicht gemerkt habe. 14 Rage Krankenhaus, erst versucht, konventionell zu behandeln. Wurde dsnn doch operiert, alles wieder gut. Ex-Mann kam ins KH, wusste nicht, was passiert war, dachte Pneumothorax kommt vom Rauchen. er ist absoluter Nichtraucher. Legte wortlos mehrere Kippenschachteln auf meinen Nachttisch. Das war für mich der endgültige Todesstoss. Danach war Schluß mit Alk und Selbstmitleid .Tochter hat letztes Jahr super Abi gebaut. Danach ausgezogen, wollte das noch abwarten. Verstehen uns gut, sehen uns oft, war nach dem Abi 8 Monate in Costa Rica, will jetzt Medizin studieren Beziehung zu Exmann ist auch wieder ok, die Distanz ist Gold wert. Hier sind wir nun doch mal erwachsen, Unternehmen viel gemeinsam mit der Tochter. Reicht aber definitiv nicht mehr für ne Beziehung.
Und ich habe angefangen, die schönen Dingen wahrzunehmen. Fantastischer Sonnenuntergang am Strand an meinem Geburtstag, ich mit Tochter und Erdbeeren mit weißer Schokolade. Dieser Moment war so perfekt, wäre ich in diesem Moment gestorben, es wäre ok gewesen, war einfach vollkommen mit mir im Reinen. Ich glaube, Seelenhygiene ist bei dieser Krankheit, wie wohl bei allen anderen, essentiell.
Ich bin heute dankbar für jeden Tag, es gibt immer etwas Schönes und sei es das Rotkehlchen, das mich bei meiner Hunderunde begleitet oder die vielen Schmetterlinge die ich letzte Woche noch gesehen habe.
Ich wünschte, mein Vater hätte das noch erleben dürfen. Er hat die Diagnose vor 35 Jahren bekommen. Ein einfühlsamer Arzt riet ihm, schon mal seine Papiere zu ordnen. Das hat er nicht gemacht, sondern ein Haus gebaut und seine Praxis bis zum 69. Lebensjahr geführt. Er war Gynäkologe, sehr praktisch für mich, jede Woche ein Ultraschallbild. Vor 5 Jahren ist er gestorben, super, jetzt seh ich alles verschwommen, er fehlt noch immer. Ein Neurolge sagte ihm damals, die Forschung wird 2020 ein wirksames Medikament entwickelt haben. Er hatte Recht.
Ich wünsche allen Betroffenen, dass ihnen auch geholfen wird. Meine (Ex) Schwägerin hat auch MS, sitzt seit 25 Jahren im Rollstuhl, hat chronische stärkste Kopfschmerzen Doppelbilder usw. Bei meinen ganzen Klinikaufenthalten hätte ich schon längst. aufgegeben bin ich so vielen MS PatienteBei jedem war die Krankheit anders. Denke oft, wenn die Ärzte nicht wissen, was es ist, ist es MS. Während der depressiven Phasen, bei denen sich mein ganzer Kosmos nur um mich selbst gedreht hat, bin ich vor Selbstmitleid zerlassen. Heute bin ich einfach nur dankbar für meinen milden Verlauf. Und immerhin hab ich dank meines Schwebiausweises 5 Tage Extraurlaub. Der Spruch mit den Zitronen und der Limonade hat schon was Richtiges an sich.
Habe schon zig Versuche, mal ein Tagebuch zu schreiben. Jetzt schick ich meine Gedanken mal in den Orbit

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Hallo, ich hatte eine Frage zu Kesimpta,
Ich bin nun mit den 3 Einstiegsspritzen durch und habe ein Rezept bekommen, um mir die nächsten 6 nun selbst zu holen. Wie handhabt ihr das ? Holt ihr euch direkt alle und lagert die im Kühlschrank oder holt ihr den Pen jeden Monat “frisch” ?

Danke :smiley:

Hallo, ich hab heute meine erste Dosis intus :slight_smile:

Ich glaube die übliche Verschreibung ist alle 3 Monate für eine 3er-Packung. Ist mir auch lieber damit nicht soviel Platz im Kühlschrank drauf geht.

Grundsätzlich kannst du Rezepte nicht lange „sparen“ weil die nach 4 Wochen (?) ablaufen und eine verschriebene Dreierpackung kannst du nicht in Einzelpaketen bekommen weil die etwas teurer wären. Du müsstest also alle holen.

Danke für die Info. Und wie lief die erste Dosis ?

Liege noch mit Fieber, Kopf und Muskelschmerzen im Bett. Mal sehen wie lang das anhält. Ging schon drei Stunden nach der Injektion los

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Das war bei mir ähnlich, ich hatte dann aber alles nach ca 5-6 Stunden überstanden. Dir gute Besserung!

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Hallo,

Morgen werde ich Zuhause das erste mal selbst injizieren.
Denke das mache ich vor dem Bettgehen, da der Körper anschließend Ruhe braucht.
Die ersten 3 wurden unter Beobachtung in der Klinik gemacht.
Der 3er Pack ist im Kühlschrank.
1 jetzt im Dez.
2. Jan.
3. Feb.
dann brauche ich ein neues Rezept.
Also alle 3 Monate zum Neuro.
Alle 3 M. muss ein Blutbild gemacht werden um die Leukos und die Leber Nierenwerte zu kontrollieren.
Mal abwarten wie es nach der 4. Spritze geht.

Alles Gute wünsche ich.

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Mir geht es ähnlich wie dir Aster. Hatte fast 4-5 Monate keine NW jetzt komische Hautstellen, die nicht richtig weggehen, extremen Haarausfall und blaue Flecken ohne ersichtlichen Grund. Werde im Januar mit meinem Neuro reden und hoffe, dass eine Lösung gefunden wird. Bin grad am Überlegen alles abzusetzen, auch wenn mir das nicht wirklich gefällt…

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Ich bin grad unsicher, ob du dich im Thread vertan hast (vllt wolltest du eigentlich in dem posten, den ich eröffnet hatte?). Aber vielen vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen! Die Info, dass es in der Hinsicht noch jemandem so geht wie mir, hilft mir sehr.

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Ja genau! Wollte eigentlich dir antworten. Ich warte noch bis Januar und frage dann beim Neuro was er dazu sagt…Vielleicht kann man ja nochmal wechseln

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Hey, dein Beitrag ist zwar Wochen alt, aber zur kurzen Rücksprache mit den behandelnden Neurologen ganz sinnvoll. Mir geht es zwar ungleich genauso, oder besser, schwer zu definieren in Kurzform. - Ocrevus

Jedoch bin ich mittelfristig schon an einer Behandlung mit Kesimpta interessiert, das hatte zum Hintergrund das ich hier und da Mal etwas ausprobiere, zumeist nur noch zur Symptombesserung und Stabilisierung. Habe jedoch auch die Erfahrung gemacht, das manches davon das Immunsystem befeuert und Ocrevus aufgrund der halbjährlichen Gäbe völlig nutzlos macht.

Würdest du das heute immer noch so unterstreichen?

Was „befeuert“ denn das immunsystem so sehr, dass es Ocrevus nutzlos machen würde? :blush:

Ich äußere mich zum Ende Monats Mal umfangreicher dazu, wie schonmal gesagt. Ich weiß nur, das diese Woche Freitag die nächste Infusion Ocrevus ansteht und Zeit ist mit dem Neurologen zu quatschen.

Alles klar. Ocrevus wirkt auch trotz halbjährlicher Gabe immer noch stärker als Kesimpta bei monatlicher Gabe. Wie viele Immunmittelchen man sich nebenbei einwirft ändert null an der B-Zell-Depletion.

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B-Zellen-Depletion, du sagst es. Und die T-Zellen?

Wie gesagt, kein Immunstimulator ist so stark, dass er die T-Zellen so sehr aktivieren würde, dass diese die gleiche Schlagkraft hätten wie eine gesunde Kombi aus B- und T-Zellen. Da T-Zellen die dafür notwendigen immunologischen Prozesse nur im Zusammenspiel mit B-Zellen bewerkstelligen können.

Es gibt auch kein MS-Medikament, dass beides eliminiert, das wäre eine aggressive Form von Chemo wie sie nicht lange gemacht werden könnte. MS Medikamente die gleichermaßen auf B- und T Zellen abzielen, reduzieren oder modulieren nur. Sie eliminieren aber nicht beide Zelltypen.

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Sehe so:
Die B-Zellen ist das Polizeizentrum also die Wache. Die T-Zellen die Strefenpolizei die die Eindringlinge abhält, Unfug gegen den Körper betreibt. Also B-Zellen reduziert zugleich T-Zellen reduziert.
Im Blutbild werden ja Leukos und die Lymphos gemessen, ganz weg sind die nicht. Sind eben entwaffnet.