Guten Morgen an alle,

ich habe erst seit einem Jahr die Diagnose MS. Nach einer sechsmonatigen Verdrängungsphase setzt sich jetzt mein Kopf intensiv mit der Erkrankung auseinander. Gut geht es mir nicht dabei. Dazu kommt, dass ich seit drei Wochen immer mal wieder kribbeln habe. Nie durchgehend und immer an anderer Stelle. Ich kann dieses Kribbeln nicht einschätzen und weiß nicht, ob ich ins Krankenhaus gehen sollte oder nicht. Hat da jemand Erfahrung, die er mir mitteilen möchte?

Danke für die Antworten vorab.

Liebe Grüße

Marina

Hey Marina!

Wilkommen im Forum!

Für den Anfang, willkommen im Club!

Die Diagnose ist am Anfang nichts schönes, Verdrängung hilft aber nicht und eine schnelle Anwendung der Basistherapien ist wichtig um schlimmeres zu vermeiden.

Immer mal wieder ein kribbeln zu haben ist normal, mit der Zeit wirst du deinen Körper kennenlernen und ganz genau merken, wann etwas ein Schub ist oder nicht (wenn du RRMS hast).

Ein Schub ist ein Symptom, welches über 24 Stunden anhält.

IdR merkt man sehr extrem, dass irgendetwas falsch ist in solchen Momenten.
Aber natürlich schaut man Anfangs immer etwas genauer hin, was auch gut ist, denn nur so lernst du deinen Körper kennen und die Signale zu deuten.

Für den Anfang, lasse solche Symptome aber mit deinem Neurologen abklären.
Ich denke mal, dass du einen privaten Neurologen mittlerweile hast. Mein Neuro sagt lieber einmal zu viel anrufen, als einmal zu wenig :wink:

Also keine Scheu! Die Ärzte beraten in solchen Situationen wirklich gerne. Und wenn sie das nicht tun, ab zu einem anderen Neurologen! Vollstes Vertrauen in dein Ärzteteam ist sehr wichtig mit so einer Krankheit!

Verbindlich kann ich nämlich natürlich nichts sagen, die MS ist bei jedem Menschen anders und ob es sich dabei letztendlich um einen Schub handelt können nur deine zuständigen Ärzte beurteilen!

Ich weiß nicht wie das für andere ist, aber wenn ich bedenken habe bzgl. meiner MS rufe ich beim Neurologen an und kann sofort vorbei kommen. Im Krankenhaus war ich nur vor 2 Jahren für die Diagnose.

Wenn ich dir noch etwas mit an die Hand geben darf, von jemandem der auch außerhalb dieses Forums mit MSlern verkehrt. Das Leben ist nicht vorbei und wenn man früh gegensteuert ist man mittlerweile viele Jahrzehnte im optimalfall beschwerdefrei. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber die Norm ist es nicht mehr.

LG und alles Gute auf deinem Weg! :green_heart:

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Hallo und vielen lieben Dank für deine Antwort und aufmunternden Worte.

Ich habe eine Neurologin in dem Krankenhaus, in dem ich die Diagnose bekommen habe. Es ist aber wirklich schwer dort einen Termin zu bekommen oder die Ärztin zu erreichen. Ich werde mir nun einen neuen Neurologen suchen, bei dem ich mich wohl fühle, auch mal anzurufen und nachzufragen.

Liebste Grüße

Marina

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Achso okay verstehe!

Bei einer bereits bestehenden MS sollte es nicht zu schwer sein einen niedergelassenen Neurologen zu finden. Falls du in NRW oder in einer Stadt wohnst kann ich dir ansonsten noch Doctolib empfehlen. Dort bekommt man bei manchen Ärzten auch als Neupatient schnell einen Termin.

Ansonsten wird dich per Telefon auch eigentlich keiner Ablehnen, dafür kann man von unserer Karte zu viel abbuchen für solche Gespräche :wink:

Ich habe mittlerweile auch eine Neurologin bei der ich im Hintergrund in Behandlung bin, seit ich im MS Zentrum behandelt werde habe ich dort noch 2 Oberärzte als Ansprechpartner dazu.

Lass den Kopf nicht hängen :slight_smile:

Zum Thema “Verdrängen” gibt es verschedene Ansätze.

Ich habe 8. Jahre lang das “Kribbeln” (immer nur nach großer sportlicher Anstrengung wie Squash) verdrängt.
– Waren die besten Jahre meines Lebens.

Aber das muss wirklich jeder ganz alleine für sich entscheiden, ob ein sofortiger Start in eine BT der richtige Weg ist.
Da gibt es keine “Blaupausen”

Alles Gute
Uwe

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Hallo Marina, also ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit MS ein dickes Fell braucht!
Wenn hier und da was komisch ist, liegt es vielleicht am Stress oder Hitze… Solange es wieder vorbeigeht und nicht durchgehend ist oder dich einschränkt, würde ich ärztemäßig gar nichts machen. Entspann dich und lenk dich ab. Auch wenn es komisch klingt!
Tue dir selbst was Gutes!

Aber mir hilft immer der Gedanke, dass der Körper immer bestrebt ist, sich selbst zu heilen.

Dir alles Gute!

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Nein, ich komme aus Hessen. Aber vielleicht gibt es auch hier ähnliches zu Doctolib. Ich werde da mal recherchieren. Generell muss ich meine Angst ablegen, mich darüber zu informieren. Das fällt mir noch sehr schwer.

Aber Kopf hängen lassen kommt auf jeden Fall nicht infrage!

Hi,

bzgl dem kribbeln scheint es sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. Habe hier schon von vielen gelesen, die bei einem länger andauernden kribbeln direkt Kortison bekommen.

Wäre für mich undenkbar, denn bei mir kribbelt es seit einem Jahr hier und dort eigentlich ständig. Also wäre meine persönliche Meinung deshalb nicht zum Arzt und schon gar nicht ins KH zu gehen. Aber das ist wie gesagt sehr individuell. Kann ein normales dauerhaftes MS-Symptom oder eben auch ein Schub sein.

Glaube da bekommt man erst nach und nach ein Gefühl für.

Viele Grüße

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Das wäre auch mein Vorschlag.
Ruhig bleiben und Abwarten !

  • Es gibt KEINEN Grund zur Eile (MS ist kein schnellwachsender Tumor…)

Zum Thema Neuro
Zum Beginn braucht man da schon einen fähigen Neuro mit MS-Erfahrung (keinen Psychiater.)
Da habe ich im laufe der Jahre 7 Anläufe gebraucht den für MICH richtigen zu finden.

Seit 15 Jahren bin ich nur noch bei meinem naturheilkundlich geschulten Hausarzt.
Mit dem kann ich auch aternative Behandlungsansätze verfolgen.

Aber er gab mir damals in der aktiven Phase auch Kortison-Infusionen direkt in der Praxis.

LG
Uwe

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Hallo Marina,

zu einem guten Neuro (außerhalb einer Klinik. KH ist ja eher für Notfälle da) als dauerhaften Ansprechpartner in unsicheren Situationen kann auch ein fähiger Hausarzt prima verhelfen. Meine Beiden waren da echt top.

Verdrängung am Anfang der “Karriere” ist ganz normal. Es ist ein lebenslanger Prozess, sich mit einer Erkrankung auseinanderzusetzen. Und auch Kribbelkrabbel mal hier mal da, muss durchaus nicht immer mit einem Schub zu tun haben, sondern kann einfach auch mit Anspannung und Sorgen und genauestem auf jeden Pups achten zu tun haben. Ein guter Neuro kann da eine Hilfe sein, die Lage am besten einzuschätzen und zu raten.

Lass dich nicht unter Druck setzen, auch nicht zu einer BT drängen wenn du dir nicht ganz sicher bist und nicht grade auch der Flucht bist. Informiere dich vielseitig und hör auf deinen Bauch.
Ich persönlich komme im Wald ganz gut zur Ruhe, in Bewegung und allgemein durch Ablenkung und Ziele. Welches deine Ruhepole sind, musst du selbst herausfinden.

Alles Gute dir
Bluna

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Ja, so ist es.

Man braucht Erfahrung, um neu aufgetretenes Kribbeln und andere Symptome richtig einzuschätzen zu können. Ich habe das erst über die Jahre gelernt.

Gelassen bleiben ist immer gut. Es brennt nichts so schnell an. Sollte der worst case eintreten und sich ein Schub entwickeln, kann man dann immer noch mit Kortison intervenieren, wenn man das möchte.

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Hallöchen, da kann ich mich anschließen.
Hatte vor 25 Jahren eine Neurologen der bei jedem neuen KribbelKrabbel Kortison angesetzt hat. BT fand er nicht notwendig. Lieber gleich mit Kortison auf Spatzen schießen und unterbinden. Damals gab es leider noch keine solchen Plattformen bzw. Austausch. Oder mir war es halt nicht bewusst. Ja, wahrscheinlich auch anfängliche Verdrängung und blindes Vertrauen in die ärztliche Kunst.
Heute lebe ich ziemlich gut mit meinen Ameisen und denke:ok, ist wieder der Alarmknopf, mach langsam! Sie sind da und sehe sie irgendwie als meine kleinen Helferlein. Dann suche ich Ruhe, Entspannungsübungen, Abkühlung. Was ich mir für die Nacht und Entspannung zwischendurch angeschafft habe, ist eine Gewichtsdecke/Therapiedecke. Je nach Körpergewicht wird das Deckengewicht errechnet. Verhilft mir auch zu einem erholsameren Schlaf . Gibt es tatsächlich mittlerweile auch bei Lidl und Aldi in Aktionswochen für ca. 70Euro. In der Schwangerschaft hatte ich Kompressionsstrümpfe wegen Wassereinlagerungen. Finde, die helfen manchmal auch ganz gut, die Ameisen zu verlangsamen.

Achtsam und Aufmerksam mit sich zu sein und umgehen, aber nicht in Panik ausbrechen wenn es sich mal bissel anders anfühlt, abzuwarten, ob die Symptome sich binnen 24h zurückbilden, situationsabhängig oder im Zusammenhang auftauchen ist die Kunst bei MS und wie schon jemand beschrieben, haben ja lange Zeit es rauszufinden. Eine mehr, der andere weniger.
Passender Neurologe und MS Nurse sind da sehr hilfreich und Austausch mit Betroffenen.
Manchmal kann ich mich einem Gesunden gar nicht erklären was los ist. Aber auch teilweise, weil ich es selbst nicht greifen kann oder verstehe.

Ist so mein Erfahrungsschatz

Alles Gute und liebe Grüße :blush:

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Passender Neuro bringts gut auf den Punkt. Man muss mit seinem Neurologen gut klarkommen. Ich hatte schon einen sehr – für mich – unpassenden und jetzt einen sehr passenden. Das macht viel aus.

Mit dieser Achtsamkeitsache tu ich mir schwer, weil ich achtsam schon von Hause aus bin und das m.E. nicht für jeden das Richtige ist, sondes sogar in die falsche Richtung gehen kann. Achtsamkeit wird in sämtlichen Lifestyle-Blättchen und Büchern angepriesen und wiedergekäut bis zum Erbrechen und geht dort um das ständige Kreisen um sich selbst. Das finde ich nicht unproblematisch, auch was das Thema MS betrifft.

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Vielen Dank für eure Erfahrungen. Das beruhigt mich ein wenig! Ich bin wohl nicht alleine damit.

Vielleicht sollte ich tatsächlich ein wenig zurückschrauben und mir mehr Ruhe gönnen. Ich habe momentan sehr viel zu tun. Ohne MS wäre es für mich absolut kein Problem, das alles zu meistern. Mit der Erkrankung geht das nicht mehr. Muss ich mir leider eingestehen.

Und als nächstes suche ich mir eine neuen Neurologen.

Eine Kortisonstoßtherapie mache ich erst, wenn die neu aufgetretenen oder alten wiedergekehrten Symptome meinen Alltag wirklich einschränken, im Vergleich zu vorher. Das ist auch das Vorgehen meines Neurologen, der auf MS spezialisiert ist.

Kortison in solchen Dosen ist schließlich auch nicht ohne.

Bei Unsicherheiten würde ich aber immer lieber zum (ambulanten) Neurologen gehen. Der kann dir dann auch sagen, bei welchen Symptomen du vorstellig werden solltest. Mit der Zeit wirst du deine Symptome immer besser einschätzen können. Durch diesen Lernprozess nussten wir alle Mal durch.

Alles gute dir. :slight_smile:

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‘Durch diesen Lernprozess nussten wir alle Mal durch.’
Nö, ich nicht! Habe keine Symptome behandeln lassen, sondern eigenverantwortlich die Ursachen. siehe Weiteres unter:

MS und Altersbeschwerden - AMSEL Multiple Sklerose Forum
‘MS’, autoimmun, gibt es nicht. Nur als sogen. Diagn. zum Geldverdienen.
Frage doch den Neurologen, ist eh der falsche Arzt, was die Ursache für die Entzündungen ist!
‘MSler’ fragen das nicht!

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Hallo Regi,

eigentlich wollte ich mich unter Berücksichtigung und Respekt gegenüber deinem fortgeschrittenen Alter nicht mehr zu deinen Beiträgen äußern. Es geht aber nicht.

Kann es sein das du vielleicht mal die falschen Pilze gegessen hast?

Viele Grüße in den Wald und Grüße bitte Hänsel und Gargamel
Snoopy

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Hallo Snoopy,

ich empfand seinen Kommentar auch etwas unpassend und unsensibel, deshalb ließ ich diesen unkommentiert. Überall sowas hinzuschreiben. Fühlt sich an, als würde er sich über alle Erkrankten hier lustig machen…

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An seine Seite hat Gargamel eine Katze :black_cat: bekommen, ok, die mag aber statt Pilze Ayahuasca.
Daß so eine Reaktion kommt war für mich zu erwarten, denn die sogen. MS ist als ‚MEINE MS’ zur Identität/Etikett/Überzeugung als Teil der Persönlichkeit geworden u. der Glaube an Unheilbarkeit natürlich auch.

Mach dir keine Gedanken um mein ‚fortgeschrittenes Alter’ :joy:, Gretel :woman_mage: versorgt mich mit den entsprechenden Heilkräutern.

Bei Speicheltestung werden getestet Schwermetalle, Umweltgifte, Pilze, Bakterien, Parasiten und Lösungsmittel. Diese habe ich eliminiert u. die Ursachen für die Entzündungen (Symptome) u.a. ausgeschaltet.

Ich hab’s schriftl., psych. Befund: bewußtseinsklar, allseits orientiert, lucide, wach. Lucide :innocent:heißt leuchtend, durchlässig. Die Quelle in mir ist freigelegt.

Warum traust du dich nicht deine Doktors zu fragen, wieso muß ich MS-Medikamente nehmen, die wenig bis nichts bewirken? Denn dafür ist ein Medikament da, daß es hilft u. es nicht ‚ewig’ genommen werden muß. Das zeigt ja schon die Wirkungslosigkeit.

Stephen William Hawking sagte in einem Interview: ‚Auch wenn mein Körper nicht mitmacht, mein Geist ist frei um bis an den Anfang der Zeit zu reisen.’
„Auch wenn ich mich nicht bewegen kann und ich durch einen Computer sprechen muss, in meinem Kopf bin ich frei.“ :sunny:

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Nicht jedes Medikament ist zum heilen da, sonst würden Blutverdünner oder Insulin gar nicht existieren :smiley: Trotzdem sind sie wichtig und richtig.

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