Mich wĂŒrde auch interessieren, was die wahre Ursache der MS ist.

Leider kann ich den Facebook-Beitrag nicht öffnen. WĂ€re es möglich, daß du ein paar Zeilen hier reinkopierst oder es uns mit ein paar eigenen SĂ€tzen erklĂ€rst?

1 „GefĂ€llt mir“

Das ist ĂŒblicher Facebook MĂŒll.

Kostprobe:

,Lupus erythematodes ist keine klassische Autoimmunerkrankung.
Es ist ein Fragmentationssyndrom.
Ein Kollaps der inneren Ordnung."

oder das hier:

,Die Grippe ist keine Krankheit, sondern ein biologisches Ventil"

Was er in Bezug auf MS schreibt, kopiere ich hier nicht rein.

Und es gibt tatsÀchlich Leute, die diesen verbalen Durchfall glauben - und wahlberechtigt sind.

9 „GefĂ€llt mir“

Danke FF you made my day

1 „GefĂ€llt mir“

Ich war neugierig und habe den (langen!) Artikel tatsĂ€chlich gelesen. Im Prinzip teile ich deine EinschĂ€tzung: Da hat jemand eine große Faszination fĂŒr Verschwörungstheorien (Impfgegner, BeschĂ€ftigung mit Rosenkreuzern & Illuminaten) und schreibt reißerisch ĂŒber viel zu viele Themen.
ABER: Krasserweise trifft der verbale Durchfall auf mich zu (“Sie entsteht dort, wo das System dauerhaft ĂŒberlastet ist, wo Grenzen immer wieder durchbrochen wurden”
). Ich kenne inzwischen zwei weitere MS-Patientinnen außer mir selbst und beide sind ebenfalls Perfektionistinnen, die an sich selbst extrem hohe Anforderungen stell(t)en. Das ist natĂŒrlich nicht reprĂ€sentativ, aber ich finde die Frage spannend: Bricht MS signifikant hĂ€ufiger Menschen aus, die zur SelbstĂŒberforderung neigen?

5 „GefĂ€llt mir“

Auf mich trifft das von dir Zitierte auch zu. Spannende Frage

Muss jetzt weg und melde mich dazu gegebenfalls spÀter noch einmal.

Nein, laut Studien gibt es keine Hinweise darauf. Ich schĂ€tze, dass es sich hierbei eher um eine BewĂ€ltigungsstrategie handelt. Ich weiss, dass ich MS habe und versuche daher möglichst alles perfekt zu machen. Der Perfektionismus fĂŒhrt dann auf lange Sicht zu Stress und zu einer Verschlechterung der MS. Stress oder Überforderung allein löst aber keine MS aus. Perfektionismus kann ein ADHS Symptom (insbesondere bei Frauen) sein oder eine Folge der Erziehung.

Ich bin bei Eintreten meiner MS zur Perfektionistin geworden. Ich traue mir selbst nicht mehr ĂŒber den Weg und will nicht, dass irgendjemand meine kognitiven Defizite bemerkt. Daher will ich es allen beweisen und liefere Arbeiten ĂŒber den allgemeinen Standard ab.

1 „GefĂ€llt mir“

Überforderung hĂ€ngt einerseits von den eigenen MaßstĂ€ben ab, anderersits von dem, wie schnell man etwas als “Überlastung” empfindet. Und hier gibt es einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten SensibilitĂ€t der Menschen und dem Risiko von einschlĂ€gigen MS Symptomen.

https://www.msard-journal.com/article/S2211-0348(24)00346-8/fulltext

@Gewittertier

Was ich zu diesem Thema noch gerne erzÀhlen möchte:

Dr. Wolfgang Weihe ist ein Neurologe und MS-Arzt (nun im Ruhestand). Das Thema MS und Psyche zieht sich durch sein ganzes Schaffenswerk. Dr. Weihe beobachtete bei seinen Patienten hĂ€ufig einen Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen (oder auch “Überlastung”) und der Erstmanifestation der MS (also dem Ausbruch der MS) sowie auch einen Zusammenhang mit dem Auftreten von SchĂŒben.

Mich haben diese (möglichen) ZusammenhĂ€nge schon immer interessiert, da ich mich selbst vor Ausbruch der Erkrankung in einer lang andauernden Stressphase befand. So wie du zitierst, war mein “Körpersystem lange Zeit deutlich ĂŒberlastet” und Grenzen habe ich nicht ausreichend beachtet.

Und vielleicht auch noch fĂŒr dich interessant, da du den Perfektionismus ansprichst: Ich erinnere mich an eine Aussage von Dr. Weihe, vielleicht in seinem ehemaligen Forum, wo es auch um das Thema Perfektionismus ging. Dr. Weihe sagte, nicht wenige seiner Patientinnen und Patienten seien Perfektionisten. Und diese seien nicht 100 Prozent perfektionistisch, sondern 150 Prozent perfektionistisch! Das fand ich spannend, denn ich zĂ€hle auch zu den Perfektionisten und mache mir dadurch manchmal das Leben schwer.

Falls du etwas von Dr. Wolfgang Weihe lesen möchtest: Hier ein link zum Thema “MS und Psyche” in seinem “MS-Kurs”.

http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms16.html#ms16.1

1 „GefĂ€llt mir“

Trifft auch auf mich zu. Mein ganzes Leben war ich bestrebt, es allen recht zu machen. Das ist schon scheisse, so eine Eigenart zu haben. Und alles musste perfekt sein. Schrecklich, wenn ich das selbst lese.
Die MS lehrt einen, auf sich zu achten und nicht auf andere. Seltsam
 Da ist bestimmt in vielen FĂ€llen was Wahres dran.
Danke fĂŒrs Lesen dieses Artikels.
LG

2 „GefĂ€llt mir“

Ja, ich bin auch ein Perfektionist. Habe frĂŒher im BĂŒro gearbeitet und immer alles gut geprĂŒft. Doch ich kann nicht mehr perfekt. Daran muss ich mich gewöhnen.:slightly_smiling_face:

2 „GefĂ€llt mir“

Das kommt mir auch sehr bekannt vor🧐

1 „GefĂ€llt mir“

Ich bin kein Perfektionist, aber meine Beschwerden kamen wÀhrend einer schweren seelischen Krise an.

1 „GefĂ€llt mir“

Ich hatte ja, am 24.07 die Botox Behandlung und Narkose.
Da es mir nach beidem schlecht ging, fĂŒnf Tage Krankenhaus, Ärzte wissen die Ursache nicht, stand UnvertrĂ€glichkeit der Narkose, maligne Hyperthermie (HM), im Raum und vieles mehr, aber kein Wort davon im Arztbericht. Nun bin ich mir unsicher, ob ich das testen lassen muss. Auf frĂŒhere Narkosen vor ĂŒber 10 Jahren habe ich nicht reagiert. Da ich aber denke, dass mein Körper sich durch die MS verĂ€ndert hat und vieles anderes reagiert. Hat jemand HM ?Liebe GrĂŒĂŸe

Ich habe Symptome und die Diagnose nach einer Phase von langanhaltendem starkem Dauerstress bekommen, denke aber nicht, dass das der Ursprung war, sondern der letzte Tropfen, der das Fass zum ĂŒberlaufen gebracht hat, das vorher schon gefĂŒllt war mit genetischer PrĂ€disposition, Viruserkrankungen, Vitamin D Mangel 


Was heißt ‘zur SelbstĂŒberförderung neigen’? Es gibt nun Mal Situationen, denen man nicht entgehen kann, wo jeder ĂŒberfordert wĂ€re, aber nicht jeder bekommt MS.

Perfektionistin bin ich ĂŒberhaupt nicht. Ich mache die Dinge, die zu tun sind und mir reicht ‘Gut genug’.
Jetzt merke ich keinen Einfluss von Stress auf den Verlauf meiner MS.

3 „GefĂ€llt mir“

hmm, dann kann ich den Studien (die ich nicht kenne) nicht wirklich vertrauen oder glauben, denn fast Alle die ich kenne die MS ihr eigen nennen, neigten auch vorher schon zum Perfektionismus bzw. zur Überforderung - bei mir persönlich vielleicht auch noch verstĂ€rkt durch AD(H)S


In meinen Augen kann auch eine jahrelange Überforderung vorliegen, ohne dass man diese bemerkt bzw. bemerken will
 das Problem haben zum Beispiel viele Menschen, die irgendwann mit “Burnout” diagnostiziert werden.

1 „GefĂ€llt mir“

Dazu kann ich folgende ErklÀrungen anbieten:

Zum Thema “Nicht jeder bekommt bei Überforderung MS”:

Das kann mit der genetischen Veranlagung erklĂ€rt werden, die du ja auch erwĂ€hnst und fĂŒr richtig befindest.

Zum Thema “Was heißt ‘zur SelbstĂŒberforderung neigen’?”:

Dies kann damit erklĂ€rt werden, daß es unterschiedliche Menschentypen und Charaktere gibt. Und diese gehen unterschiedlich mit Stresssituationen und Herausforderungen um. Im Ayurveda zum Beispiel gibt es den stressanfĂ€lligen “Vata”-Typ, der interessanterweise gleichzeitig eine Neigung zu Nervenerkrankungen hat. Auch die TCM beschreibt unterschiedliche Menschentypen, die jeweils auch unterschiedliche Herangehensweisen an das Leben haben und auf Herausforderungen unterschiedlich reagieren.

Bei mir war das auch schon vorher, selbstverstÀndlich. Meiner Meinung nach ist das in der Persönlichkeit bzw. im Charakter verankert.

Auf jeden Fall ist es so. Vor allem auch das nicht bemerken wollen


2 „GefĂ€llt mir“

Wow, so viele interessante BeitrĂ€ge in so kurzer Zeit! @Marc 696: Ein spannender Artikel! Dass besonders Hochsensible permanent Stress empfinden, liegt ja schon in der Natur der Sache (dauerhafte ReizĂŒberflutung). Dass solche Menschen bei einer vorliegenden MS stĂ€rker zu Fatigue neigen, klingt logisch und wurde hier belegt. Doch da frage ich mich: Inwieweit ist eine “Messung” der Fatigue möglich? Meines Wissens gibt es da Fragebögen zur Erhebung und da sind wir wieder beim Punkt:

Meine Neurologin hat mir erzĂ€hlt, dass jetzt verstĂ€rkt Ă€ltere Menschen (70+) bei ihr “anlanden”, deren MS durch Zufall bei einem MRT in einem ganz anderen Kontext entdeckt worden ist. Diese Patienten hatten LĂ€sionen, aber keine Symptome (stille MS). Da frage ich mich: Haben die entspannter gelebt als ich? Stress ist schubfördernd, das ist bekannt. Als ich die ersten SchĂŒbe hatte, habe ich gleichzeitig drei Jobs gemacht, war Vorsitzende in einem Verein, u.s.w.
Über 50% davon musste ich aufgeben und frage mich im Nachhinein: War ich eigentlich irre? Selbst ohne MS war das Wahnsinn. WĂ€re die Sache vielleicht gar nicht ausgebrochen, wenn ich nicht so maßlos gewesen wĂ€re?
Aber Konjunktive helfen jetzt nicht mehr - es ist, wie es ist und der Warnschuss war deutlich.
@Nalini : Deinen Artikel lese ich noch. Ich habe ja gelernt: Nicht so viel auf einmal ;-)


Nachtrag: Scheinbar gibt es hier zwei Varianten von Perfektionismus:

  1. Ich setze mich extremem Stress aus und bekomme dann (evtl. als Mischung aus genetischer PrĂ€disposition + Überforderung) als “Quittung” Symptome.
  2. Ich habe die Diagnose bereits und werde in Folge perfektionistisch (@FujurFujur: “BewĂ€ltigungsstrategie”), vielleicht weil ich nicht möchte, dass andere Menschen mich bemitleiden oder als defizitĂ€r betrachten.
    BEIDES MIST!
1 „GefĂ€llt mir“

Wenn ich auf meine besagte vergangene Stressphase zurĂŒckblicke, frage ich mich auch, ob ich vielleicht irre war und was da wohl in mich gefahren war. Ich bin ziemlich ĂŒberzeugt, daß anders bei mir die Sache nicht ausgebrochen wĂ€re oder zumindest in einer milderen Form in Erscheinung getreten wĂ€re. Zumal Ich auch schon vor Ausbruch der Erkrankung gesundheitliche WarnschĂŒsse hatte, denen ich aber nicht ausreichend Beachtung geschenkt habe.

Genau. Keinen Druck aufbauen, wo es nicht nötig ist :woman_in_lotus_position: Die Welt geht nicht unter, wenn du die Seite spÀter liest.

Mal zurĂŒck zur Statistik gerudert, da ist es bewiesen dass einfach mehr Frauen MS diagnostiziert bekommen als MĂ€nner. Und diese Statistik verĂ€ndert sich seit Jahrzehnten nicht.
Jetzt könnte man Fragen was ist bei den Frauen neorologisch anders als bei MÀnnern.
Hormonell ist ja der Unterschied deutlich.
Chromosomen???


keine Ahnung.
raten, raten, raten