Naja, der Beamtin würde ich das nicht unbedingt ankreiden, zumindest nicht allein. Sie war, offenbar von einem Arzt bestätigt, durchgehend krank und hat sich krankgemeldet.

Ihr Dienstherr, das Land Nordrhein-Westfalen hat geschlafen. Er hätte schon viel früher eine amtsärztliche Untersuchung zur Klärung der Dienstfähigkeit anordnen können.

Beamten bei Krankheit abgesichert: Unterschiede zu Angestellten Beamten bei Krankheit abgesichert: Unterschiede zu Angestellten

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Naja, dann wenn sie geschickt wird, aber noch die Frechheit zu besitzen, dagegen zu klagen: also dazu gehört meiner Meinung nach schon jede Menge Abgebrühtheit und Sorge darum, dass das gut bezahlte Leben auf Kosten der Allgemeinheit jetzt zu Ende sein könnte.

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Ahh ok, stimmt, wahrscheinlich war sie davon überzeugt, dass 15 Jahre krankschreiben völlig Ok sind…

Ist schon ziemlich frech und berechnend in meinen Augen :wink:

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Ob sie wirklich die ganze Zeit krank war und wie dieses ‘gutbezahlte Leben’ ausgesehen hat, kann ich nicht beurteilen.
Sie hat niemand betrogen und keine Leistungen unberechtigterweise erschlichen. Sie hat das Recht zu klagen, egal ob ich das gut finde oder nicht.
Es wurde gegen sie entschieden und sie muss die Gerichtskosten tragen.

Weshalb sollte ich mich da über jemand empören, den ich nicht kenne und auch nicht die genauen Umstände?

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In meinen Augen steckt da schon eine ganze Menge krimineller Energie dahinter, das System 15 Jahre ohne schlechtes Gewissen so auszunutzen.

Am schlimmsten aber finde ich, dass Sie jetzt immer noch im Staatsdienst verbleibt und als “Strafe” nur eine niedrigere Pension dauerhaft erhält.

Rechtlich wahrscheinlich Ok - Menschlich das Allerletzte…

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Das ist halt der Unterschied zwischen uns, der sich auch schon in dem gelöschten Thread gezeigt hat.
Ich urteile nicht so schnell über andere Menschen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts zu tun habe.

Kein normaler Mensch lässt sich 15 Jahre krankschreiben, und kein normaler Mediziner unterstützt sowas 15 Jahre.

Es ist offensichtlich, dass da eine Lücke im System ausgenutzt wurde. Sie ist ja vor ihrer Beamtenlaufbahn auch mal mit Anstand und Normalität konfrontiert worden. Ich denke nicht, dass das nur mein “Vorurteil” ist. Das muss ihr ja bewusst gewesen sein, dass sowas keinesfalls normal ist in unserer Gesellschaft.

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Wer ist ein 'normaler Mensch?

Sie war, wie ich gelesen habe, wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Ob zu Recht so lange, kann ich nicht beurteilen.
Auch Kolleg*innen von mir waren aus diesem Grund, zwar keine 15 Jahre, aber ziemlich lange, in einem Fall 1,5 Jahre krankgeschrieben. Sie war/ist zeitweise nicht in der Lage, sich um irgendwas zu kümmern.

Lehrer ist ein harter Job, ich wäre dafür nicht geeignet. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich das nicht mehr zutraut, egal wie krank sie jetzt ist.
Ob es ihre Idee war, jetzt nach 15 Jahren gegen die amtsärztliche Untersuchung zu klagen oder ob ihr ein Betreuer oder Berater dazu geraten hat, geht aus den Berichten nicht hervor.

Es wäre Aufgabe ihres Dienstherrn gewesen, früher einzuschreiten.

Ich finde es daneben, sich an einem Fall so auszulassen, als ‘menschlich das allerletzte’ ohne die genauen Hintergründe zu kennen.

Vielleicht ist das auch nur meine Sicht. Ich war 5 Jahre Jugendschöffin und wollte das nicht länger machen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, über andere Menschen zu urteilen.

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Ich war ein einziges Mal in meiner MS Laufbahn ein halbes Jahr AU. Bei mir spielte damals meine Psyche auch eine Rolle. Nach 3 Monaten musste ich zum MDK.
Dann bekam ich von der Kasse einen netten Brief, mit der Aufforderung auf Reha zu gehen. Andernfalls streichen Sie mir das Krankengeld und schmeißen mich aus der Kasse.
Ich wusste damals nicht, wies für mich weitergehen kann.
Aber als Beamter muss man sich ja nicht um seine Zukunft sorgen

Ich habs zum Glück ohne Reha geschafft!

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Ja, ich gebe zu, es besteht eine gewisse Chance, dass eine starke psychische Einschränkung dazu geführt hat, 15 Jahre lang “die schlafenden Hunde nicht zu wecken”.

Es geht für mich auch nicht in erster Linie um die Person, sondern das Sinnbild - ich empfinde Beamtentum generell als ungerechtfertigt, wenn es sich nicht um Polizei oder Bundeswehr handelt - wobei man in Frage stellen kann, ob das Beamtentum nicht Grundsätzlich reformiert oder abgeschafft bzw. ersetzt werden sollte.

Die GKV stellt nach 12 Monaten die Krankengeldzahlungen ein, egal wie krank man ist.

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Also ich glaube, dass zumindest die ersatzlose Abschaffung den Lehrermangel, den es teilweise gibt, noch verstärken könnte, weil die Chance auf Verbeamtung den Beruf für nicht wenige attraktiver macht. Ohne diese Chance überlegt man sich eventuell zwei Mal, ob man den Beruf machen will.

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bin mir da unsicher, das unterscheidet sich aber auch je nach Bundesland, ob Lehrer eher verbeamtet oder angestellt werden - ich finde, man könnte den Job auch mit besserer Bezahlung für Alle attraktiver machen, da braucht es nur politischen Willen, kein Beamtentum.

Ich glaub, wenn ich das richtig erinnere, dass eh nur ca. 2/3 aller Lehrkräfte noch Beamtenstatus erhalten…

Es geht bei der Verbeamtung ja nicht nur um das Geld, sondern auch um die Sicherheit, die eine Verbeamtung mit sich bringt.
Bei Dienstunfähigkeit ist man besser abgesichert als Arbeitnehmer es sind, in Hinsicht auf das Einkommen hat man eine hohe Planbarkeit, die zum Beispiel ein Vorteil ist, wenn man einen Wohnungs- oder Hauskauf vor hat und dadurch, dass man keine Renten- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen muss, bleibt einem mehr vom Einkommen.

Das sind mMn Vorteile, die den Beruf über ein höheres Einkommen hinaus attraktiver machen.

Klar, nur es sind ja trotzdem nicht alle verbeamtet, und mit dieser Argumentation müsstest Du auch Pflegeberufe mit einbeziehen, ich bin ja nicht grundsätzlich dagegen, aber halte es für den falschen Weg weil es automatisch zu Ungleichbehandlungen führt, wenn nicht Alle davon profitieren - und immer die Frage: “Wer sollte zum elitären Kreis gehören, und wer nicht?”. Das birgt immer Streitpotential finde ich.

Stimmt, ich wäre auch grundsätzlich dafür, in der Pflege und in der Kinderbetreuung auch die Möglichkeit zu schaffen, eben weil es viel Sicherheit bei gleichzeitig gutem Gehalt bietet.

Naja, aber das könnte man ja mit transparenten Regelungen lösen. :sweat_smile:

Ich finde, du vollziehst hier eine seltsame Wendung, nachdem du erst der Frau persönlich egoistisches, unverantwortliches Verhalten vorgeworfen hast.
Auch bei Beamten läuft es normalerweise nicht so, dass jemand unüberprüft 15 Jahre lang krankgeschrieben ist und das volle Gehalt bekommt. An der Stelle ist etwas schiefgelaufen.

Ich war im ÖD an einer Stelle, wo Angestellte und Beamte zusammengearbeitet haben. Auch Angestellte müssen sich an Gesetze und Vorgaben des Arbeitgebers halten und unterschreiben jedes Jahr, dass sie keine Geschenke über früher 5, jetzt 10 € annehmen.
Bei der Arbeit selbst gab es keinen Unterschied. Daher sehe ich keine Notwendigkeit für Beamte.
Auch Angestellte auf einer festen Planstelle im ÖD haben normalerweise einen sicheren Arbeitsplatz. Wenn man sie besser stellen wollte, könnte man ihre Gehälter erhöhen.
Angestellte sind flexibler bei Teilzeitregelungen und haben (in Niedersachsen) einen Anspruch auf eine Woche Bildungsurlaub jedes Jahr.

Ich gehe auch immer noch zu hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die psychische Situation nicht der Grund für 15 Jahre die Situation aufrechterhalten war - aber die Möglichkeit besteht sicherlich…

aber nicht die Einzelperson ist das Problem sondern, einerseits das System, das es ermöglicht, aber auch andere beteiligte Personen. Trotzdem finde ich es ist, im Falle einer bewussten Handlung, kein “Kavaliersdelikt”, nur weil es ja rechtlich ok zu sein scheint… ethisch würde ich in diesem Fall so ein Verhalten halt “das Letzte” finden.

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Ich kenne jemand, Lehrerin und Beamtin. Sie hat überlegt, nicht mehr als Lehrerin zu arbeiten. Alles zu anstrengend, besonders die Eltern. Sie wollte als Hundetrainerin arbeiten. Ist aber wieder davon abgerückt, weil sie bei der Rente große Abschläge hätte, durch den Ausstieg aus dem Beamtentum.

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Wollte mal googeln wie das so mit Andreas Scheuer und Jens Spahn ist nach PKW Maut und Masken Deal…

Warum Abgeordnete keine Beamten sind
Mangelnde Treuepflicht und öffentliches Dienstrecht:
Beamte haben eine besondere Treuepflicht gegenüber dem Staat und unterliegen speziellen öffentlich-rechtlichen Vorschriften. Politiker hingegen sind durch ihre Wahl legitimiert und in ihrer Position nicht an diese Art von Dienstverhältnis gebunden.

Politische Unabhängigkeit:
Die Unabhängigkeit der Abgeordneten ist eine zentrale Säule der parlamentarischen Demokratie. Sie sind nicht dem Weisungen der Regierung unterworfen und haben ihre eigene politische Verantwortung.

Keine hoheitlichen Befugnisse im Beamten-Sinne:
Beamte üben hoheitliche Befugnisse aus, was ihnen eine spezielle staatsrechtliche Stellung verleiht. Dies ist bei Abgeordneten nicht der Fall.

Ach der deutsche Staat ist eine Wundertüte :relieved:
Beamte jahrelang krank, Politiker versemmeln Steuergelder…
Und keiner muss den Kopf hinhalten.
Aber wage es mal deine Steuererklärung nicht korrekt auszufüllen…
:upside_down_face:

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