Habt ihr das gelesen?
Und unsereins kämpft mitunter jahrelang um ein bisschen Rente und andere arbeiten 15 Jahre NICHTS und bekommen vollen Lohn…und die Dame scheint noch nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben…
Ich frage mich, wie sowas überhaupt nicht hinterfragt wird? Wurde hier jedes halbe Jahr der Arzt gewechselt? Dass so etwas ‘durchgeht’, unfassbar!
Bei gesetzlich Versicherten hat der krankschreibende Arzt nach spätestens 6 Wochen eine Anfrage von der Krankenkasse auf dem Tisch liegen.
Ja der gesetzlich Versicherte schon, wie gut, das Staatsdiener privat Versichert sind und automatisch jedes Jahr eine Erhöhung des Arbeitsentgeldes bekommen Abgesehen von den horrenden Pensionsansprüchen.
Alles völlig ungerechtfertigt - wenn man dieses System dazu noch ausnutzt - Chapeau! Die Dame hat auf unsere Kosten für sich anscheinend Alles richtig gemacht in Sachen Egoismus und unsolidarischem Verhalten!
Das ist noch garnichts. Andere verklagen ihren AG auf Schadensersatz, WEIL er ihnen jahrelang Gehalt einfach so gezahlt hat…
Naja, der Beamtin würde ich das nicht unbedingt ankreiden, zumindest nicht allein. Sie war, offenbar von einem Arzt bestätigt, durchgehend krank und hat sich krankgemeldet.
Ihr Dienstherr, das Land Nordrhein-Westfalen hat geschlafen. Er hätte schon viel früher eine amtsärztliche Untersuchung zur Klärung der Dienstfähigkeit anordnen können.
Beamten bei Krankheit abgesichert: Unterschiede zu Angestellten Beamten bei Krankheit abgesichert: Unterschiede zu Angestellten
Naja, dann wenn sie geschickt wird, aber noch die Frechheit zu besitzen, dagegen zu klagen: also dazu gehört meiner Meinung nach schon jede Menge Abgebrühtheit und Sorge darum, dass das gut bezahlte Leben auf Kosten der Allgemeinheit jetzt zu Ende sein könnte.
Ahh ok, stimmt, wahrscheinlich war sie davon überzeugt, dass 15 Jahre krankschreiben völlig Ok sind…
Ist schon ziemlich frech und berechnend in meinen Augen
Ob sie wirklich die ganze Zeit krank war und wie dieses ‘gutbezahlte Leben’ ausgesehen hat, kann ich nicht beurteilen.
Sie hat niemand betrogen und keine Leistungen unberechtigterweise erschlichen. Sie hat das Recht zu klagen, egal ob ich das gut finde oder nicht.
Es wurde gegen sie entschieden und sie muss die Gerichtskosten tragen.
Weshalb sollte ich mich da über jemand empören, den ich nicht kenne und auch nicht die genauen Umstände?
In meinen Augen steckt da schon eine ganze Menge krimineller Energie dahinter, das System 15 Jahre ohne schlechtes Gewissen so auszunutzen.
Am schlimmsten aber finde ich, dass Sie jetzt immer noch im Staatsdienst verbleibt und als “Strafe” nur eine niedrigere Pension dauerhaft erhält.
Rechtlich wahrscheinlich Ok - Menschlich das Allerletzte…
Das ist halt der Unterschied zwischen uns, der sich auch schon in dem gelöschten Thread gezeigt hat.
Ich urteile nicht so schnell über andere Menschen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts zu tun habe.
Kein normaler Mensch lässt sich 15 Jahre krankschreiben, und kein normaler Mediziner unterstützt sowas 15 Jahre.
Es ist offensichtlich, dass da eine Lücke im System ausgenutzt wurde. Sie ist ja vor ihrer Beamtenlaufbahn auch mal mit Anstand und Normalität konfrontiert worden. Ich denke nicht, dass das nur mein “Vorurteil” ist. Das muss ihr ja bewusst gewesen sein, dass sowas keinesfalls normal ist in unserer Gesellschaft.
Wer ist ein 'normaler Mensch?
Sie war, wie ich gelesen habe, wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Ob zu Recht so lange, kann ich nicht beurteilen.
Auch Kolleg*innen von mir waren aus diesem Grund, zwar keine 15 Jahre, aber ziemlich lange, in einem Fall 1,5 Jahre krankgeschrieben. Sie war/ist zeitweise nicht in der Lage, sich um irgendwas zu kümmern.
Lehrer ist ein harter Job, ich wäre dafür nicht geeignet. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich das nicht mehr zutraut, egal wie krank sie jetzt ist.
Ob es ihre Idee war, jetzt nach 15 Jahren gegen die amtsärztliche Untersuchung zu klagen oder ob ihr ein Betreuer oder Berater dazu geraten hat, geht aus den Berichten nicht hervor.
Es wäre Aufgabe ihres Dienstherrn gewesen, früher einzuschreiten.
Ich finde es daneben, sich an einem Fall so auszulassen, als ‘menschlich das allerletzte’ ohne die genauen Hintergründe zu kennen.
Vielleicht ist das auch nur meine Sicht. Ich war 5 Jahre Jugendschöffin und wollte das nicht länger machen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, über andere Menschen zu urteilen.
Ich war ein einziges Mal in meiner MS Laufbahn ein halbes Jahr AU. Bei mir spielte damals meine Psyche auch eine Rolle. Nach 3 Monaten musste ich zum MDK.
Dann bekam ich von der Kasse einen netten Brief, mit der Aufforderung auf Reha zu gehen. Andernfalls streichen Sie mir das Krankengeld und schmeißen mich aus der Kasse.
Ich wusste damals nicht, wies für mich weitergehen kann.
Aber als Beamter muss man sich ja nicht um seine Zukunft sorgen
Ich habs zum Glück ohne Reha geschafft!
Ja, ich gebe zu, es besteht eine gewisse Chance, dass eine starke psychische Einschränkung dazu geführt hat, 15 Jahre lang “die schlafenden Hunde nicht zu wecken”.
Es geht für mich auch nicht in erster Linie um die Person, sondern das Sinnbild - ich empfinde Beamtentum generell als ungerechtfertigt, wenn es sich nicht um Polizei oder Bundeswehr handelt - wobei man in Frage stellen kann, ob das Beamtentum nicht Grundsätzlich reformiert oder abgeschafft bzw. ersetzt werden sollte.
Die GKV stellt nach 12 Monaten die Krankengeldzahlungen ein, egal wie krank man ist.
Also ich glaube, dass zumindest die ersatzlose Abschaffung den Lehrermangel, den es teilweise gibt, noch verstärken könnte, weil die Chance auf Verbeamtung den Beruf für nicht wenige attraktiver macht. Ohne diese Chance überlegt man sich eventuell zwei Mal, ob man den Beruf machen will.
bin mir da unsicher, das unterscheidet sich aber auch je nach Bundesland, ob Lehrer eher verbeamtet oder angestellt werden - ich finde, man könnte den Job auch mit besserer Bezahlung für Alle attraktiver machen, da braucht es nur politischen Willen, kein Beamtentum.
Ich glaub, wenn ich das richtig erinnere, dass eh nur ca. 2/3 aller Lehrkräfte noch Beamtenstatus erhalten…
Es geht bei der Verbeamtung ja nicht nur um das Geld, sondern auch um die Sicherheit, die eine Verbeamtung mit sich bringt.
Bei Dienstunfähigkeit ist man besser abgesichert als Arbeitnehmer es sind, in Hinsicht auf das Einkommen hat man eine hohe Planbarkeit, die zum Beispiel ein Vorteil ist, wenn man einen Wohnungs- oder Hauskauf vor hat und dadurch, dass man keine Renten- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen muss, bleibt einem mehr vom Einkommen.
Das sind mMn Vorteile, die den Beruf über ein höheres Einkommen hinaus attraktiver machen.
Klar, nur es sind ja trotzdem nicht alle verbeamtet, und mit dieser Argumentation müsstest Du auch Pflegeberufe mit einbeziehen, ich bin ja nicht grundsätzlich dagegen, aber halte es für den falschen Weg weil es automatisch zu Ungleichbehandlungen führt, wenn nicht Alle davon profitieren - und immer die Frage: “Wer sollte zum elitären Kreis gehören, und wer nicht?”. Das birgt immer Streitpotential finde ich.
Stimmt, ich wäre auch grundsätzlich dafür, in der Pflege und in der Kinderbetreuung auch die Möglichkeit zu schaffen, eben weil es viel Sicherheit bei gleichzeitig gutem Gehalt bietet.
Naja, aber das könnte man ja mit transparenten Regelungen lösen.