Am 12. Mai fand der diesjährige Ausflug der Kontaktgruppe Heidelberg statt. Am besten passt Fraport, eine Welt der Gigantomanie

Der Ausflug ging bei strahlendem Sonnenschein am Mittwoch, den 12. Mai um 9 Uhr pünktlich von Heidelberg los. Der rollstuhlgerechte Bus brachte 29 Teilnehmer aus der Kontaktgruppe Heidelberg und der Kontaktgruppe Schwetzingen-Hockenheim an den Frankfurter Flughafen.

Schon bei der Ankunft am Flughafen waren wir erstaunt über das riesige Areal mit Abfertigungshallen, Hotels, Parkhäusern, Fluggast- und Warenlagergebäuden, Polizeipräsidium, Zoll- und Lagerhallen. Auf einem Parkplatz innerhalb des Flughafengeländes stieg unser Reiseleiter zu. Unter seiner Regie ging es auf der A5 zurück bis zur ehemaligen US Air Base, der Cargo City des Flughafens. Dort erwarteten uns umfangreiche Sicherheitskontrollen.

Im Bus fuhren wir dem PKW "FOLLOW ME" hinterher. Die Sicherheitskontrollen werden in den letzten Jahren immer intensiver und dauern länger. Um künftig einen Flieger ins außereuropäische Ausland zu erreichen, sollte man mindestens drei Stunden vorher vor Ort sein. Trotz der strengen Kontrollen bleibt jedoch ein ca. 10%iges Restrisiko, daß etwas übersehen wird.

Aus der riesigen Menge an Informationen können hier nur einige Fakten genannt werden:

Fraport wurde 1936 mit einem Personal von nur 4 Mitarbeitern in Betrieb genommen. Seit damals wird ununterbrochen gebaut und der Bau des dritten großen Terminals wird demnächst begonnen. Die gesamte Fläche des Flughafens beträgt heute etwa 20 Quadratkilometer. Beeindruckend war, dass ein Amerikaflug in der Nachkriegszeit 17 Stunden dauerte - heute sind es von Frankfurt nach New York weniger als 8 1/2 Stunden. Am Flugplatz arbeiten heute 78.000 Menschen aus 53 Nationen, darunter auch 500 Beschäftigte von Fremdfirmen. Wir staunten, dass in 18 Stunden 17 Mio. Tonnen Treibstoff getankt werden und die Gesamtlänge der Pipelines mehr als 50 km beträgt. Alle Gepäcklaufbänder zusammen haben eine unglaubliche Länge von 80 km. Ein Jumbo Jet kostet neu 400 Mio. Dollar, er hat 526 Sitzplätze und für einen Flug werden 16 bis 18 Flugbegleiter benötigt. Nach etwa 10 Jahren Einsatz beträgt der Schrottwert des Jumbos noch immer erstaunliche 10 Mio. USD. In 18 Stunden bewegen sich zwischen 2.200 und 2.400 Flieger auf den Start- und Landebahnen und im 45-Sekundentakt startet oder landet ein Flieger. In den 70er Jahren betrug der Takt noch gemütliche 3 Minuten. An einem Arbeitstag von 18 Stunden werden etwa 180.000 Fluggäste abgefertigt. Die Großküche des Flughafens hat 42.000 qm Fläche, die Backstraße geht über 7 Etagen und backt täglich 70.000 Brötchen. Pro Tag werden 30.000 Flaschen Bier verladen. Ein Airbus startet mit gigantischen 8.700 kg Speisen und Getränken an Bord. Das meist eingesetzte Flugzeug der Welt ist die Boeing 737 wovon weltweit eine alle 45 Sekunden startet. In den Personalkantinen gehen in 60 Minuten 8.000 Essen über die Theke. Im Jahr 2013 wurden vom Zoll die unglaubliche Menge von 100 Mio. Zigaretten beschlagnahmt.

Wir sahen Flieger aus aller Herren Länder, Jets aller Größen und Fabrikate, sowohl bei Start und Landung als auch in Parkposition. Das unerklärliche Verschwinden der Malaysia Boeing 777 Flug MH370 wurde diskutiert, nachdem wir den gleichen Flugzeugtyp gesehen hatten. Bei den geparkten Schneeschiebern hörten wir überrascht, dass für ein einziges Rollfeld 17 Stück benötigt werden, um es von Schnee zu befreien. Die Zahlen der Superlative könnten unendlich weitergeführt werden. Immer wieder machten wir kurze Fotostopps und bekamen sehr interessante Erklärungen über verschiedene Flugzeugtypen. Wir kreuzten Rollbahnen, fuhren entlang der ehemals heftig umsttittenen Startbahn West und unser Reiseleiter erklärte uns alles anschaulich. Nach 2 Stunden und ca. 18–20 Kilometern übers Flugplatzgelände endete unsere Besichtigungsfahrt. Über die verschiedenen Informationen und Zahlen konnten wir nur staunen. Wir tauschten uns noch lange über das Erlebte aus. Abschließend stellten wir fest, dass die vermeintliche Unübersichtlichkeit des gesamten Geländes doch ein bestimmtes System hat.

Im normalen Straßenverkehr Frankfurts konnten wir dank verschiedener Baustellen auch noch eine ungeplante Stadtrundfahrt genießen. Hunger war dann das Stichwort, und wir kehrten in ein Lokal mit nicht alltäglichen Speisen ein. Natürlich gab es auch Frankfurter grüne Soße. Gegen 16 Uhr brachen wir nach Hause auf. Dieser Ausflug war für alle Beteiligten ein Höhepunkt des Jahres. Wir bedanken uns bei Christa Kraatz für die Organisation des Ausflugs und bei der Hertie-Stiftung für den Zuschuß zu den Fahrtkosten.


Am 5. Juli war die Kontaktgruppe Heidelberg wie schon in den vorigen Jahren von der Kontaktgruppe Schwetzingen-Hockenheim zum gemeinsamen Grillfest eingeladen. Etwa 20 Mitglieder aus Heidelberg fanden sich in der Grillhütte Schwetzingen ein und wurden von den Kontaktgruppenleitern Klaus Odenwald und Wolfgang Eppel begrüßt. Die mehr als 50 Teilnehmer des Grillfests ließen sich auch von etwas Nieselregen nicht vom Genuss des reichhaltigen Kuchenbüffets abhalten, das von vielen Sponsoren gespendet worden war. Nach einer kurzen Pause gab es abends reichlich Gegrilltes und ein großes Büffet an gespendeten Salaten. Wie im Jahr zuvor unterhielt ein "Kerweborscht" die Teilnehmer musikalisch mit einem Dudelsack, und später wurde auch ein Akkordeon ausgepackt. Je später es wurde, desto besser wurde das Wetter, und für die vielen fleißigen Helfer war es ein genau so gemütlicher Nachmittag wie für die Heidelberger Gäste.


Am 12. Juli fand nach dem vormittäglichen Symposium "stark leben - Reha lohnt sich" die Mitgliederversammlung der AMSEL in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen statt, an der aus Heidelberg Elke Pietschmann teilnahm. Gleichzeitig bot Frau Karl im ZAPATA im Hauptbahnhof Heidelberg von 11 bis 13 Uhr einen Austausch für Eltern eines an MS erkrankten Kindes an. Allerdings war die Beteiligung so gering, dass dieser Termin ausfallen musste.


Am 19. Juli fand der Vortrag "Meine Mama hat MS" in der Poststraße 11 in Heidelberg statt. Es waren etwa 10 Personen vor Ort, die zum Teil sogar vom Bodensee nach Heidelberg angereist waren. Der Vortrag von Frau Karl kam bei den Teilnehmern gut an und soll am Samstag, 11. Juli 2015 wieder im Forum am Park in der Poststraße 11 in Heidelberg wiederholt werden.


Am 20. September fand der 12. Infotag für Menschen mit MS in der Region Mannheim / Ludwigshafen statt, der auf Grund von krankheitsbedingten Referenten-Ausfällen um den vormittäglichen Teil gekürzt werden musste.


Am 8. Oktober nahmen Doris Dornacher und Elke Pietschmann für die Kontaktgruppe Heidelberg an der feierlichen Spendenübergabe des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs im Palais Prinz Carl teil. Die Erlöse aus dem diesjährigen Pfennigbasar wurden an über 25 Selbsthilfegruppen aus der Region verteilt. Die an uns gespendete Summe geht vor allem in die Finanzierung von Fahrten und Jahresausflügen der Kontaktgruppe ein. Die RNZ berichtete:


Am 10. Oktober fand ein ganztägiger MS Workshop im Aktiv Reha Center im Taubenfeld 39 in HD-Wieblingen statt. Die Vorträge begannen mit S. Lamprecht über Sport bei MS, T. Weinsheimer stellte den Umgang mit dem Rollstuhl vor Hürden in den Vordergrund, und Dr. A. Viehöver aus der Uniklinik Heidelberg beschloß die Vorträge mit einer Vorstellung der neuesten Behandlungsmöglichkeiten mit Medikamenten und Vitamin D. Elke Pietschmann (KG HD) und Roland Lorenz (KG KA) betreuten einen Stand der AMSEL, an dem sich Interessierte mit den neuesten Broschüren über MS eindecken konnten. Das Interesse war recht groß und etwa 30 Teilnehmer fanden sich beim Sanitätshaus rehability ein, um sich über neue Entwicklungen zu informieren. Am Abend fand dann das Messe-Revival der RehaCare 2014 aus Düsseldorf mit afrikanischem Abend statt.


Von 24. bis 26. Oktober feierte die AMSEL mit einem Jubiläumskolloquium in Stuttgart ihr 40jähriges Bestehen. Die Landesregierung hatte am Freitag Abend zu einem Empfang ins Neue Schloß gebeten, und Marion von Wartenberg, Staatsekretärin im Kultusministerium, würdigte vor etwa 300 Gästen die Arbeit des Verbandes. Im Zentrum des Jubiläumswochenendes stand dann aber Arbeit, und so ging es am Samstag und Sonntag in der Alten Reithalle im Hotel Maritim mit insgesamt 11 Vorträgen weiter. 370 Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg, so auch Elke Pietschmann aus Heidelberg, informierten sich bei den 11 renommierten Medizinern und Therapeuten über so unterschiedliche Themen wie Krankheitsbewältigung bei MS, Compliance bei der Medikamenteneinnahme, Eigenverantwortung im Alltag, oder auch Traditionelle Chinesische Medizin bei MS.


Am 5. Dezember fand die diesjährige Weihnachtsfeier der Kontaktgruppe statt. Ein nachmittägliches gemeinsames Kaffeetrinken mit selbst gebackenem Kuchen im Seniorenzentrum in HD-Pfaffengrund wurde von den Teilnehmern als gemütlich und stimmungsvoll empfunden.


Am Dienstag, 9. Dezember fand im Rahmen des Stammtischs der Kontaktgruppe ein Peter-Kappler-Gedächtniskonzert mit "seiner" Gruppe Strange Affair unplugged statt, bei der Lieder von den Beatles bis Tokio Hotel neu arrangiert dargeboten wurden. Eine Stammtisch-Teilnehmerin meinte: Der Stil hat sich sehr geändert. Trotzdem waren sich alle etwa 20 Teilnehmer einig, dass es ein sehr schöner Abend war und es Peter gefallen hätte, dass seine Freunde weiter zusammen Musik machen. Sowohl Peters Eltern als auch sein Bruder nahmen an der Veranstaltung teil, die alle an den viel zu früh verstorbenen Musiker erinnerte.


Am 13. Dezember fand der nunmehr 4. MS Patiententag in der Kopfklinik Heidelberg statt, bei dem sich wieder 140-150 Teilnehmer die neuesten Erkenntnisse zu dieser Krankheit von den ärztlichen Experten anhörten. Es ging um Kortison im akuten Schub, die Rolle des MRT bei MS und den Einfluss von Ernährung auf die Erkrankung. Der Stand der AMSEL war mit Udo Leuschner und Elke Pietschmann aus Heidelberg sowie Marion Krug aus Weinheim besetzt, die auf Fragen der Teilnehmer beispielsweise zu Hippotherapie eingehen konnten. Auch die Broschüren und sonstigen Materialien fanden guten Absatz.

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