Wer kennt eine Einrichtung die auch für MS-ler mit starken körperlichen Einschränkungen (4 Meter Rollator, Spastiken, Steifigkeit) noch sinnvoll ist? - Speziell unter Corona-Auflagen wie Masken bei den Anwendungen.

- Die letzte Reha war für mich sehr anstrengend und ich hatte auch nicht die Unterstützung (Bad, Ankleiden etc.) die ich gebraucht hätte.
Das ständige Nachfragen und die anschließenden Diskussionen gipfelten dann in dem Spruch "Das ist nicht Hotel Mama…"

Aber so wie es jetzt ist kann es auch nicht bleiben…

LG
Uwe

Lieber Uwe

schau dich einmal bei den Para- und Tetraplegikern um. Wo machen die bei euch in D Reha?

Dort kennen sie alle deine Probleme wie Darmmanagement, Transfer, Ankleiden, Spastik, Blase usw. und sie unterstützen dich bei den alltäglichen Verrichtungen, ohne Wenn und Aber.

Den Spruch “Das ist nicht Hotel Mama…” finde ich eine komplette Frechheit.

LG
MO

Hallo Uwe,

meine letzte Reha (damals über die Rentenkasse) ist schon ein bisschen her. Ich war zwar damals ambulant und 100% selbstständig unterwegs, kann mir aber Deine Erfahrungen vorstellen und vermute in dem Verhalten des Personals eine gewisse “menschliche Normalität”.

Jedenfalls habe ich versucht bei mir zu Hause eine “Reha” nachzubilden. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass mir das tatsächlich (so ganz habe ich nicht dran geglaubt) gelungen ist. Aktuell bin ich froh, dass Wassergymnastik kein Hauptbestandteil (mehr) ist. Durch die Coronalage ist dieser Bestandteil komplett weggefallen.

Ich mache Physiotherapie (auch und gerade an meinen Geräten (Gehwagen, “Stehtrainer”, Vibrationsplatte)), Ergotherapie, kognitives Training durch meine Interessen / Hobbies, Selbstertüchtigung (mit erwähnten Geräten + Bewegungstrainer (Motomed)) und Lymphdrainage.

Wichtig ist für meinen Körper da die Regelmäßigkeit (täglich). Wichtiger als Länge UND (gefühlte) EFFEKTIVITÄT.

Das ganze in häuslicher Umgebung in der ich mich sicher fühle.

Über den Erfolg mag ich noch nicht so richtig berichten, weil ich erst seit kurzer Zeit die richtige Infrastruktur zusammen habe.
Allerdings schreibe ich das ganze hier, weil ich ein sehr optimistisches Gefühl habe.

Vielleicht wäre das auch ein Ansatz für Dich?

Aus dem Grund machte ich nie eine Reha, was
will Jemand wie ich in einer Reha, der nach
45 Min. Übungen fertig ist für den Tag mit Übungen.

Ich brauche meine Ruhe, gehe dann aufs Kloo,
wenn es so weit ist und dann ins Training.

Physio- und Lauftraining schön verteilt über
die Woche.

Wenn ich dort nur rumhängen würde, hätten
die keine Freude an mir.

Eigentlich bräuchte ich keine explizite Reha sondern eher eine Wellness-Auszeit mit Physiotherapie.

- Ich muss mich endlich mal RICHTIG erholen können, meine Akkus sind leeer.

Uwe

Nach meiner Erfahrung ist das ein “klassisches Motiv”. Es kann nur wegweisend aufgelöst werden, wenn man Verluste zu akzeptieren lernt und auch akzeptiert, dass sich der Akku verkleinert hat.

Das ist die Realität. Manche versuchen durch Heftigkeit ihren eigenen Mikrokosmos zu erschaffen in dem nur ihre Wahrheit existiert, andere haben Glück und wieder andere - so auch ich - haben Pech.

Bei meiner Mutter hat es genau das im
Pflegeheim, wie im ****Hotel einfach noch
mit Arzt, Physiotherapeuten, Psychiater und
vielen Pflegefachkräften.

Aktivierungsprogramme, Spiele, Malen,
Fitnes usw.

Es hat auch 2 MSler und viele Junge im
Rollstuhl.

Ich würde, wenn notwendig sofort dort hin.

Herzlichen Glückwunsch

In D sieht das in der Praxis leider anders aus.

– Erfahrungen Schwiegereltern

LG

Uwe

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Schade, zu den eigenen Leuten wird nicht
geschaut, das ist sehr traurig.

Hallo MSB,

so ähnlich wie du dir alles arrangiert hast, läuft es bei mir auch.

Statt Gehwagen habe ich einen Einhandrollator, den ich aber zunehmend als wacklig empfinde.

Hast du einen richtigen Gehwagen? Bietet der auch Sicherheit, wenn nur ein Arm funktioniert? Auch hier würde mich ein Link sehr interessieren, kannst du den bitte schicken?

Hinsichtlich der Regelmäßigkeit der Aktivitäten kann ich dir zustimmen, mein Körper macht am liebsten jeden Tag das gleiche Programm - klappt aber leider nicht immer;)

LG Winter

Danke für die Antworten

Reha habe ich mir nun definitiv abgeschminkt.
Zu Beginn heißt es immer "ja wir helfen und unterstützen Sie bei Kleidung Bad etc. (grundlegend halt)

  • Kommt dann der Anwendungsfall wird es sehr mühsam (… wir sind hier kein Krankenhaus)

LG
Uwe

Lieber Uwe,

hast du schon einmal an eine persönliche Assistenz gedacht? Ich komme aus Ö und habe miterlebt wie ein junger Mann mit PASS zur Reha kam. Er hat jede Hilfe unabhängig von der Klinik erhalten.

Gibt es so etwas auch in D?

Liebe Grüße,
Beate

Hallo Winter,

ich brauche einen Gehwagen mit Unterarmauflage und hab mir vor Jahren mit 3 Pfennig 50 - Zuschuss der Krankenkasse einen eigenen gekauft.

Diesen TOPRO Taurus H Premium Gehwagen - topromobility.de

Lange war er irgendwann eingemottet. Mit meiner neuen PT muss ich den jedesmal in der Therapie benutzen. Auch wenn es nur zwei Meter sind. Es sei denn, “ich heule :wink:, dass es heut nicht geht.”

Früher ging ggf. auch nur dran stehen.Aber dafür habe ich jetzt die Stangen. Das ist ergonomisch natürlicher, sicherer und einfacher.

Viele Grüße
MSB

PS: Den hatten die auch öfters in der Reha. Meine Ausführung lag vor Jahren um die 1000€.

Ich komme zum Stehen und gehen (schlurfen) am besten immer noch mit meinem Topro Rollator zurecht. Die Wagen mit den Unterarmstützen sind gar nichts für mich.Und fest montierte Stangen sind mir zu statisch.

So hat halt jeder seine ganz individuellen Bedürfnisse die sich auch immer wieder ändern.

Alles Gute

Uwe

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Damit habe ich mich noch nicht befasst. Das war auch noch nie ein Thema der Sozialarbeiterin im Krankenhaus die die Reha angemeldet und vorbereitet hat. Ich war für Phase B zu gut und für Phase C zu schlecht. Kam dann in Phase B und bekam einfach nicht die für mich nötigen Mobilisierungshilfen .Die meisten lagen in B fast immer im Bett und wurden dort betreut.

Nach Verlegung in C dann wie gesagt die Antwort nach Frage zur individuellen Unterstützung

"wir sind kein Krankenhaus "

LG

Uwe

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Hallo Uwe,

die Stangen sind nicht montiert, sondern geklemmt.

Natürlich geht nicht mehr als Schritt vor /zurück bzgl. gehen. Dafür kann ich mich darauf konzentrieren, dass die Bewegung sauber ausgeführt wird und die PT kann vernünftig Hilfestellung geben. So wie man es in der Reha machen würde.

Aber übungstechnisch geht damit natürlich noch viel mehr.
“Frei stehen”, “Gleichgewicht”, “Sidesteps”, “Quasi - Kniebeuge”, “Hände zum Himmel” (jedenfalls eine während ich mit der anderen Festhalte), Vibrationsplatte, Arm- und Rumpftraining mit Theraband, ???

PS: Bis auf die Vibrationsplatte (aus sicherheitstechnischen Gründen) kann ich die Übungen auch selbstständig und alleine machen. Wobei ich die Vibrationsplatte schon alleine nutzen kann. Nur halt aus dem Rollstuhl heraus.

Hallo MSB,

wenn ich richtig gelesen habe, kann der Topro also mit nur einer Hand gebremst werden und steht dann richtig fest?

Ich will versuchen, wieder eine aufrechtere Haltung beim schlurfen einzunehmen, mit meinem Leichtrollator habe ich da aber nicht mehr die Sicherheit, wenn mich das Gleichgewicht verlässt. Deshalb meine Überlegung, mir etwas stabileres zuzulegen.

Kann der Gehwagen auch wie ein Rollator während der Schwungphase des Beins gebremst und dann unkompliziert während des Schritts freigegeben werden?

Ich war nie in einer Reha und habe mit solchen Geräten keine Erfahrung.

Gut, dass deine neue PT dich so traktiert ;), wie oft hast du das Vergnügen in der Woche?

VG Winter

Nein der Topro Troja Rollator wird ganz normal auf jeder Seite separat gebremst.

Man muss beide zusammen bedienen.

ACHTUNG !
Ich spreche von diesem faltbaren Rollator
Topro Troja 2G

LG

Uwr

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Hallo Winter!

Ich zerpflücke mal Dein Posting.

Ja! Ich habe den Brems(-hebel)e auf der rechten Steite. Die Bremse kann außerdem über einen gut zugänglichen Hebel an der Bremse pauschal festgestellt werden. Lösen kann man die Bremse indem man den normalen Bremshebel leicht zieht.

Die hinteren Räder lassen sich in ihrer Lenkfunktion feststellen, so dass man nur über die Vorderräder den Richtungswechsel einleitet (Meine Normaleinstellung; Skateboardfahren auf einem Möbeltransportbrett war mir früher schon zu gefährlich. :wink:)

Wenn Du “darin” stehst ist das sicher, wenn Du über Deine Unterarme Dein Gewicht stabilisieren kannst.
Durch die hohen Armauflagen fühlt sich das Aufrechte unnatürlich an, finde ich. Aber im Gegensatz zu einem normalen Rollator ist es aufrechtes Stehen!

Einen Gehwagen mit Unterarmauflage selbstständig zu besteigen, ist je nach Einschränkung schwierig / gefährlich, da die Unterarmauflagen erstmal im Weg sind.
Am besten ausprobieren. Es gibt auch “Modell der Krankenkasse”.

Wenn Du den Bremshebel ziehst, blockieren die Räder. Sobald Du loslässt drehen sie wieder. Allerdings ist der Gehwagen so leicht, dass ich den bei blockierten Rädern mit einem ordentlichen Ruck (bei festen Stand) über Fliesen ein paar Zentimeter drücken kann. Auch in einer engen Kurve im Haus kann ich so “manuell nachjustieren” :wink: .
Ich denke schon, dass Du Deinen Bewegungsablauf so realisieren kannst.
Meiner geht:

  1. Gehwagen nachvorne schieben
  2. Bremse ziehen
  3. Schritt nach vorne machen
  4. Bremse loslassen

Da bin ich echt froh. So ein Feeling - auch zwischenmenschlich - kenne ich sonst nur aus der Reha.

Lange hatte ich 3x die Woche. Da mir das sehr gut tut, habe ich jetzt knapp seit einem Jahr 4x die Woche.

Viele Grüße
MSB

PS: Kleinen Schwank aus der Jugend noch:

Wegen der Bremsituation (linke + rechte Hand nötig) ist übrigens bei mir Albers Zugmaschine E-Pilot durchgefallen. Die können nur beidseitig und bei einem Umbau im Motorradgeschäft erlischt die Gewährleistung. Armseelig!

Egal, der Optimus, wenn auch langsamer (beides in Maximalgeschwindigkeit), ist eh mehr was für mich. Mal eben in den Wald - auch mit Wegen, die ich nur 1x benutze - das geht damit.

Hallo MSB,

da haben wir ja beide eine sehr ähnliche Gehbewegung, wenn nicht gar die gleiche ;)).

Danke für deine ausführliche Beschreibung, ich habe jetzt auch mal bei der Tube geguckt, ja, da hilft nur ausprobieren. Erstaunt bin ich, dass du schreibst, der Wagen ist so leicht, ich dachte eigentlich, er hätte ordentlich Gewicht.
Letzte Frage: Benutzt du ihn auch als Aufstehhilfe?

Das freut mich, dass deine PT so häufig kommt. Da kann dein Training ordentlich etwas bringen.
Und dann stimmt auch noch die Chemie - besser geht es ja kaum.

Dann ergänzt der Optimus jetzt also deine Ausstattung? :slight_smile:
Da kann ich auch aus der Jugend berichten :sweat_smile:

VG Winter