Guten Tag!

Ich hoffe daß mir jemand weiterhelfe kann. Es ist mir noch nicht so deutlich was jetzt genau der Nutzen von Cortison ist. Ich weiß daß es beim Akutschub eingesetzt wird, und entzündungshemmend wirkt. Ich hab mich da schon reingelesen. Was mir aber unklar ist, ist daß immer gesagt wird, daß Cortison zwar die Dauer des Schubes verkürzen kann, aber nicht die Rückbildung der Symptome. Wenn man den Schub also aushalten kann könnte man darauf vezichten.

Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann finde ich das so widersprüchlich, daß manche Neurologen sehr schnell schon mit der Infusion winken, während andere lieber nichts geben. Wie ist da der Consens in der Medizin?

Auch finde ich es verwirrend, daß man sagt daß so schnell möglich mit Cortison behandelt werden sollte wenn man einen aukuten schub hat, ich das aber auch mit 6 monatigen Verspätung angeboten bekomme für meinen Schub. Ich verstehe das nicht.

Wie habt ihr das verstanden und erfahren? habt ihr auch widersprüchliche Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße

cortison verhindern bzw. reduziert die entzündung. bei einem schub wird deshalb so schnell wie möglich cortison in höchstdosen gegeben um die entzündung so früh wie möglich zu stoppen und zu bessern- also damit sie nicht noch schlimmer wird, man kennt ja ihre spitze nicht. beim abwarten könnte es ja friedlich immer schlimmer werden.

diesen “widerstreit”

über die “wirkung des cortis” bei ms findet man ja auch innerhalb der ärzteschaft…es gibt sogar EINEN (mit eigenem forum) der recht skeptisch dazu steht,…schau mal hier:

http://f27.parsimony.net/forum67937/messages/2043.htm

ICH SELBST WEISS ES EINFACH NICHT!

ob z.b., wie man lesen kann, eben “ödeme” das sind ansammlungen von gewebewasser während entzündungen…schneller verschwinden und dadurch eben “nur” schubauswirkung quasi gedämpft wird, nicht aber die verbleibende narbe im myelin…

eines scheint schon klar, dass eben dann mit den hohen corti-stössen behandelt wird, wenn die schub-auswirkungen eben schneller abklingen sollen und ohne corti eben schwer-nicht tragbar wären…

günni

Also, soweit ich von meinem Neurologen erfahren haben, ist die Medizin derzeit auf den Trichter gekommen, dass nur bei einer akuten Sehnerventzündung die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Remission deutlich steigt, wenn möglichst frühzeitig Kortison gegeben wird. Falls beim ersten Mal 5x1000mg nicht der gewünschte Erfolg erzielt wurde, sollte nach ca. 10 Tagen mit 5x2000mg weiterbehandelt werden.

Bei akuten Lähmungen oder anderen gravierenden Einschränkungen wird Kortison frühzeitig gegeben um eben die Dauer der Schübe zu verringern und somit das “Leiden” zu verkürzen. Ebenso wie bei Sensibilitätsstörungen hat es aber keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Rückbildung, so wohl die neusten Forschungsergebnisse.

Ob´s wirklich so ist weiß ich leider auch nicht. ich vertraue meinem Arzt jedoch sehr und er meinte, dass dies auch die Behandlungsvorschlöge der DMSG seien.

Viele Grüße, Anne

Mir wurde erklärt, dass das Imunsystem duch das Cortison quasi einen mit dem Hammer bekommt und somit die Antikörper, die ja das falsche angreifen - in ihrer arbeit behindert werden. Das so früh wie möglich damit bekonnen wird, soll meines wissens gemacht werden um ein stärkeres Angreifen bzw. Beschädigen der Nervenbahnen zu verhindern

Hallo Nomi,

ja mit Kortison ist das so eine Sache. Es soll die Entzündungen unterdrücken. Aber das tut es nicht immer so wie es soll. Wenn der Herd in der Halwirbelsäule ist, schlägt das Kortison auch schlechter an. Warum weiß man noch nicht. Kortison ist auch offziell nicht für MS zugelassen. Es gibt ein Zeitfenster in dem man mit Kortison nach einem Schub anfangen sollte. Aber ein halbes Jahr ist zu lange, dann wirkt es nciht mehr. Es wirkt auch nur kurzfristig. Nach einem Jahr ist es egal ob du Kortison genommen hast oder nicht.

Da ich Kortison schlecht vertrage, nehme ich es nur, wenn ich ohne nicht mehr leben kann.

Gruß Heike

Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten.

Es scheint keine einheitliche Meinung zu geben bei den Neurologen.

Die Webseite von Günni macht dies auch nochmal deutlich.

Ich finde es sehr anstregend, daß man als Betroffene selber anfangen muß zu lesen und zu suchen und sich nicht einfach auf die Meinung des Arztes verlassen kann. Und wenn man sich entschieden hat bleibt einem die Angst, daß man sich für das falsche entschieden hat.

Und im Falle Cortison finde ich das auch sehr schwierig, der eine Neuro sagt es hilft, ein andere (WW) es schadet, der eine verschreibt es nur als akutbehandlung, und der Meinige sogar nach 6 Monaten. Wie soll ich mich da noch entscheiden? Ich wünschte ich könnte meinem Kopf davon abhalten zu hinterfragen und zu denken. Dann wäre vieles einfacher. Aber das ist jetzt leider schon zu spät.

Ich weiß nicht wie es euch damit ergeht…?

Liebe Grüße

tja, nomi

ich selbst hatte es da “einfacher” denn ich hatte keine schübe…sondern sowas wie nen “dauerschub” über ca. 15 jahre…ohne sichtbare entzündungszeichen…zumindest im schädel…

günni

Hallo, es gibt ja auch unterschiedliche Anwendungsformen. 2mal habe ich 1000mg ohne Infusion an 3 Tg., direkt mit einem Butterfly, eingespritzt bekommen. Das war ambulant und man sagte mir das Cortison würde dadurch besser wirken, würde mehr in das Gehirn gelangen (oder sowas ähnliches). Was die Nebenwirkungen betrifft, fande ich das anstrengender, kann aber auch sein, weil ich bei Infusion nur 500mg/5Tg hatte.

Gruß
An.

Hallo,Nomi,
Ich finde es gut ,daß du dich so viel informierst und nicht einfach alles ohne Hinterfragen übernimmst was die Ärzte so sagen.
Ich für meinen teil habe nach der diagnose auch Unmengen gelesen und bin z.B. für mich so weit,daß ich Cortison-Infusionen oder Spritzen nur bei schweren Schüben nehme ,auf keinen Fall mit Tabletten “ausschleiche” und eine Basistherapie begonnen habe,um meinen schubförmigen MS ein wenig zu trotzen.
Aber das ist nur meine Schlußfolgerung aus allem,was ich gelesen habe,jeder muß sich eine eigene Meinung bilden.
Die Ärzte haben einfach nicht genug Zeit alle Eventualitäten zu erläutern.Mein Neuro hat mir z.B. fürs erste eine Broschüre über MS zur Eigeninformation gegeben… Ich habe ihn dann selbst nach einer Basistherapie gefragt und sie dann auch bekommen.
Also: einfache Antworten wird es wohl bei MS vorerst nicht geben…

Guten Morgen,
Was versteht man den unter einer Basistherapie? Habe seit 10 Jahren MS und nehme Azathioprin und soll jetzt auf irgenwelche Spritzen wechseln.
Liebe Grüße
aus Hamburg
malossi