Und: lässt sich solch Gedanke abtrainieren?

Ich glaube das ist ein Problem mit der Leistungsgesellschaft, wir haben Alle gelernt, dass wir mehr gemocht werden wenn wir leistungsfähig, jung und sportlich sind, am besten auch noch gutaussehend…

Da ist es in meinen Augen normal, dass man sich “minderwertig” fühlt, und Anderen nicht zur Last fallen möchte, aus Angst sie zu überfordern und zu verlieren.

In meinen Augen gibt es keine Menschen erster oder zweiter Klasse, wir haben Alle einen Wert der sich nicht an Leistungsfähigkeit messen lässt… Man sollte versuchen seinen Freundeskreis nach diesen Kritzerien zu sortieren, finde ich, nicht nach Leistung.

Aber ein Patentrezept gegen diese Ängste kenne ich auch nicht…

Wir sind Alle wertvoll!

Menschen, die man verliert, weil man Ihnen zur Last fällt, sind eh die Falschen, um die ist es nicht schade…

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Ich kenne das Gefühl auch nur zu gut, war früher für jeden da, habe nie Nein gesagt, meine Bedürfnisse zurück gestellt, damit ich nicht zur Last falle… Mittlerweile weiß ich, dass man mich auch mag, wenn ich mal Nein sage, meine Bedürfnisse ausspreche. Habe das mit Menschen, denen ich zu 100 % vertraue, bewusst “geübt”. Tatsächlich ist es mir jetzt sogar egal, was andere von mir halten. Mich gibt es nur einmal, mit allen Macken, die ich habe. Wem das nicht passt, kann wegbleiben

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Ist nur schwierig, wenn man als Kind von seinen Eltern kein Selbstvertrauen mit auf den Weg bekommen hat - dann muss man versuchen das mühsam zu erlernen - das schafft bestimmt nicht jede/r…

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Ich war immer ein sehr selbstständiger Mensch, hab alles, was für mich umsetzbar war, selbst erledigt. Mittlerweile brauche ich immer öfter die Unterstützung meines Mannes.
Es fällt mir nicht immer ganz leicht zu sagen: könntest du mal für mich…
Schei… MS, nimmt einem die ganze Selbständigkeit
Grüße

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Ja, früher habe ich immer alles selbstständig geregelt. Das ist auch schlimm für mich, dass es jetzt nicht mehr geht. Früher habe ich mir immer die Probleme der Anderen angehört. Ich versuche alle Telefonate und Mails noch selber zu erledigen. Mit Pausen halt. Mit der alten Haushaltsagentur hatten wir auch Ärger. Das hat alles mein Mann geregelt. Doch ich weiß, ich muss andere um Hilfe bitten. Klappt mal mehr oder weniger. Bei Einladungen und Feiern, kann ich klipp und klar sagen, schaffe ich nicht.

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Um Hilfe zu bitten fällt mir leichter, seit ich mir klar gemacht habe, dass andere mich ja auch bei manchen Sachen um Hilfe bitten. Zum Beispiel, wenn etwas korrektur gelesen oder gephotoshoppt werden muss.

Wenn ich bei sowas um Hilfe gefragt werde, halte ich die Person nicht für weniger wert oder weniger kompetent. Warum soll ich das bei mir selbst tun?

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Du hast es perfekt auf den Punkt gebracht! @Puisa
:hugs:

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Ja, mein Mann muss bei mir auch oft Korrektur lesen. Eigentlich ist die Sprache nicht so sein Ding. Doch ich brauche jetzt seine Meinung. Ich vergesse schon mal Dinge. Formulierungen sind schwieriger für mich. Doch mein Mann fragt mich auch immer noch nach Dingen.

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DAS ist ein toller Satz!!!

Was ist mit Menschen, die den Kontakt abbrechen, weil sie die fixe Idee haben, sie selbst könnten einem mit ihrem So-Sein zu viel werden?

Eine sehr schwierige Frage… Zum einen wünsche ich diesen Menschen Kontakte, denen sie so wichtig sind, dass sie es nicht zulassen, um ihnen zu vermitteln, dass sie dennoch sehr wertvoll sind. Zum anderen, und das ist als Hilfestellung gemeint, würde ich diesen Menschen eine Psychotherapie empfehlen, damit sie lernen, sich selbst zu wertschätzen. In meinen Augen würde eine Gefahr von Depressionen bestehen, wenn man sich dann abnabelt… Ich war in einer ähnlichen Situation, meine beste Freundin hat es nicht zugelassen und mit Hilfe meines Therapeuten habe ich viel gelernt und mich entsprechend ändern können.
Ich bin immer noch ich, und habe gelernt, dass mein Gegenüber mir schon sagt, wenn etwas zuviel wird, was ich zum Glück tatsächlich nie erfahren habe!
Zu lernen, dass man sich auf andere verlassen kann, ist schwer, aber nicht unmöglich!
Ich wünsche diesen Menschen von Herzen, dass sie begreifen, wie wertvoll sie sind, dass sie viel mehr ausmacht als körperliche Gebrechen!

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Meinst Du jetzt die gesunden, oder die kranken…die abbrechen???

Ich verbessere mal meine frage:
Was ist mit MS-kranken Menschen, die den Kontakt abbrechen, weil sie die fixe Idee haben, sie selbst könnten einem mit ihrem So-Sein zu viel werden?
Ist mir so ergangen mit einem MS-Freund, der meinte, ich hätte schon genug an der Backe. was auch stimmt, aber ich bestimme dennoch gerne selbst, wenn mir was/wer zu viel wird.

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Kenn ich keine(n).

Hallo danke für die Antwort,

Ich kenne auch keinen kranken Menschen, MS oder nicht was auch immer jetzt, der den Partner sozusagen weggeschickt.

Im Grunde sind es immer die gesunden Partner die gehen.
Die von selbst gehen.

Die gesunden verlassen die Kranken nicht die Kranken die gesunden.

:pensive: