Hallo Steffen,
ja, ich kann mit 10 Fingern tippen. Da fällt’s nicht so schwer, mal einen etwas längeren Beitrag zu verfassen. 
Zu den 140.000 MS-Patienten, für die du sprechen möchtest, hat Christine wohl das Nötige gesagt.
Dass Vielen in den vergangenen 15 Jahren die Basistherapie nichts gebracht hat, ist nicht wirklich verwunderlich, wenn man sich die auch damals schon vorhandenen Studienergebnisse der Interferone und von Cop anschaut. Die Wirkquoten sind einfach nicht überragend - wenn auch vielleicht besser als nichts. Und die Nebenwirkungen sollten bei den Interferonen ja auch nicht gerade unterschätzt werden.
Orientiert man sich aber nur an den Studienergebnissen, wird schnell klar, dass Tysabri in einer ganz anderen Klasse spielt als die bisherigen Medis. Die Studien zu RTL 1000 und all den anderen gerade in der Forschung befindlichen Medis habe ich mir noch nicht oder nur ganz flüchtig angeschaut, aber zumindest die Daten aus der Phase-II-Studie zu Fingolimod haben ziemliche Ähnlichkeit mit denen aus den Tysabri-Studien. Die nächsten 10, 15, 50 Jahre werden dann zeigen, ob diese Medis tatsächlich halten, was die Studien versprechen. Aber im Moment sieht es zumindest so aus als wenn diejenigen, bei denen die MS heute erstmals zum Vorschein kommt, in 15 Jahren nicht ähnlich verbittert auf die Basismedikamente zurückschauen müssen wie du und wahrscheinlich viele derjenigen das tun, die den Interferon-Hype mitbekommen haben. Ich finde, du solltest zumindest in Betracht ziehen, dass sich da innerhalb von eineinhalb Jahrzehnten etwas getan haben könnte, was MS zwar nicht heilt und auch nicht alle Probleme löst, aber zumindest den Titel “Basismedikament” verdient. Wobei du natürlich auch recht behalten könntest und die Spätfolgen von Tysabri und Co. mich eines Besseren belehren werden - was ich aber nicht hoffe. Ist schon klar, dass das denen nichts oder nicht viel bringt, die heute schon einen hohen Grad an Behinderung erreicht haben. Aber hier sind eben auch Leute aus meiner Generation unterwegs, die mit den heutigen Medis vielleicht mehr Glück haben könnten. Ich fände es gut, wenn du so fair wärst, das auch für möglich zu halten und nicht von deinen Erfahrungen auf die zukünftigen Erfahrungen anderer zu schließen.
Zitat:
Deine Freundin ist erkrankt,was soll das?
Das frage ich mich auch: Was zum Teufel soll das, scheiße nochmal! Aber eine Antwort wird’s darauf wohl niemals geben …
Irgendwie finde ich es jedoch seltsam, dass DU in diesem Zusammenhang diese Frage stellst. Klingt für mich ein bißchen so als würdest du dich eher danach erkundigen, warum ich mich in die Diskussion hänge, wo doch nicht ich betroffen bin, sondern nur meine Freundin. Wenn du’s so gemeint haben solltest, fände ich das sehr seltsam, weil’s dir dann ja offenbar nicht um Inhalte gehen würde, sondern nur um die vermeintliche Einigkeit einer Gemeinschaft der 140.000 unmittelbar Betroffenen - was ohnehin eine ziemlich große Illusion ist. Dem Meckerle jedenfalls müsstest du’s dann ähnlich vorhalten wie mir.