hallo,
ich hatte vor kurzem hier meine sorgen wegen dem wandertag von meinem sohn beschrieben und wollte nun mal bericht erstatten, wie alles geklappt hat.
nachdem ihr mir ja alle so viel mut gemacht habt bin ich tatsächlich mit meinem sohn und meiner freundin zum wandertag gegangen (bzw gefahren).
in der woche vorher war ich bei meinem sohn im unterricht und habe erzählt über meine ms. das fiel mir unheimlich schwer weil ich gerne wollte, dass die kinder die krankheit als nicht so schlimm empfinden. ich war aber ziemlich emotional und konnte nur mit mühe gelassen über ms sprechen. aber ich habe euch ja schon geschrieben, dass die lehrerin von meinem sohn toll ist. das hat sich bestätigt. sie hat sofort gemerkt wie schwer es für mich war und dann selber viel erklärt und den kids den rollstuhl gezeigt und mich überwiegend bestätigen lassen. das war nicht leicht aber für mich und meinen sohn sicher richtig.
beim ausflug waren die kinder alle sehr locker und wollten unbedingt den rolli schieben. das war für mich sehr merkwürdig und ich habe mich dabei nicht gerade wohl gefühlt, weil ich eigentlich so viel wie möglich selber machen wollte. aber auch da griff die lehrerin ein und erklärte den kindern, dass ich es sagen würde, wenn ich hilfe brauche. TOLL!!!
die kinder hatten fast alle zu hause erzählt dass ich mit meinem rollstuhl kommen würde so dass die eltern beim ausflug schon bescheid wussten und nicht erschrocken waren. trotzdem habe ich gemerkt, dass sie irgendwie anders waren.
sie konnten sich wohl nicht so richtig vorstellen, dass ich das ding wirklich brauche, weil ich ja sonst auf ebenem gelände und wenn es nur ein paar schritte sind noch ganz gut laufend klar komme.
aber mit einzelnen eltern habe ich mich ganz gut unterhalten und als wir gegrillt haben und alle saßen, war es für mich fast wie “normal”.
also:
so richtig wohl gefühlt habe ich mich nicht und wirklich entspannt war der ausflug trotz der unterstützung durch meine freundin nicht.
aber:
ich habe meinen ersten öffentlichen auftritt mit rolli überlebt und besonders meinem sohn hat der ausflug gut getan. er war anfangs recht angespannt aber dann zum schluss sehr locker und fröhlich.
es war also ganz sicher richtig hinzugehen.
liebe grüße
mari

Halllo Mari,

ich freue mich für Dich, dass Du den Wandertag halbwegs gut über die Runden gebracht hast. Für Deinen Sohn war es sicher sehr wichtig, dass Du daran teilgenommen hast.
Beim nächsten mal geht es Dir dabei bestimmt schon besser.

Ich wünsche Dir und Deinen Sohn auch weiterhin alles gute.

YvonneW(bisher Yvonne, aber ich habe bemerkt, dass noch jemand unter den gleichen Namen schreibt)

Hi Mari
schön, dass du noch Rückmeldung gibst Danke.
Hey, ich finds echt stark, dass du das gemacht hast.
Ist doch klasse, dass dein sunnyboy jetzt so gut klar kommt, das erleichtert dir bestimmt auch einiges.
Hut ab vor der Lehrerin, die scheint großartig zu sein.

Mach´s gut!

Tilia

  • ist mein botanischer Name!
    vormals Tilli

hi
hast du auch erzählt,damit man an ms medikamten millionen über millionen scheffelt und deswegen keiner deine erkrankung heilen oder bekannt geben will und man noch leute bei schering entässt,weil da welche den hals mit geld nicht vollkriegen.
wäre doch vieleicht interessant für die kids und der lehrerin.
reinhard

Ach Reinhard,
Du hast wohl keine Kinder, sonst hättest Du es Dir verkniffen.
B.

Hallo B
Mari hätte dann auch noch erwähnen können,damit die kleinen Pipels auf den Arbeitsämtern oder Angestellten der Pharmas auch nicht sozialer und ehrenwürdiger oder mitfühlender oder besser sind,als deren Bosse mit den Millionengewinnen pro Monat.
Kein Stück besser oder humaner oder sozialer mit den Entlassenen oder Spritzern oder Mitmenschen allgemein.
Wie kann eine Bank eigentlich funktionieren,wenn die Gehältermit z.T. 12 Millionen im Jahr höher sind als die Einnahmen an Zinsen.
Ich glaube,da nutzen den Banken dann irgendwann selbst die Scheringgewinne an der Pharmabörse nichts mehr.
R

Liebe Mari,

Ich bewundere dich für deine Stärke dies alles so durchgezogen zu haben für deinen Sohn.
Mutterliebe ist eben stärker als alles andere auf der Welt.

hallo yvonne, tilia und lillifee,
herzlichen dank für eure antworten.
ich glaube auch, dass das ein großer schrittt für mich und auch für meinen sohn war.
lieber r.
lies dir doch noch mal durch, was ich unter den thema " wer ist denn nun anna?" geschrieben habe, nachdem du gefragt hast, was mir an dir aufgefallen ist!
ich meinte genau das hier: ich mag keine egozentriker - noch weniger als die pharmaindustrie!!!

liebe grüße an euch alle
mari

Schrecklich, schrecklich R! Nicht nur, dass die lieben Kleinen durch die Selbstbeweihräucherung einer MS-Mami zugequalmt werden und “Wer klaut ihr den Rolli unterm A* weg” spielen…
…jetzt kommst du noch zum Wandertag und bietest den Kindern Arbeitsplätze in der Pharma an: "Ätsch, meine Mami spritzt REBIF und sorgt damit für meinen zukünftigen Arbeitsplatz als Pharmareferent!
Ich finde es schon peinlich, wenn deutsche Politiker im Bundestag rumrollen. In öffentlichen Schulen sollte die Rollstuhlbenutzung verboten werden! Eine Ausnahme: Wenn der Rolli deutlich als Werbeträger gekennzeichnet ist - Banner des Herstellers, Werbeaufdruck des Lieferanten des BasisMedis - beidseitig!
Millionengewinne in Milliardenhöhe würden so erzielt…und die Kleinen werden es dir danken!

Sorry, fangen wir an über die aktuelle Finanzkrise an zu diskutieren?
Unqualifizierte Kommentare von jmd d keine Ahnung von wirtschaftl Zusammenhängen hat und alles durch seine exkommunistische Brille sieht. Es lebe der Sozialismus wie er hätte sein sollen genauso nicht funktionsfähig wie der Liberalismus… Beides nur Theorien, die beide an der menschlichen Gier gescheitert sind und uns in die schlimmste Krise seit 1929 stürzen… Vielleicht steckt ja auch noch die böse Pharma dahinter… Kleine Zwischenfrage wer bezahlt Deine Rente? All die Arbeitslosen die Du am liebsten verursachen würdest??? Die Zukunft die Du ihren Kinderen ruinierst??? Die Bildungsmöglichkeiten die Du ihnen verbaust? Es lebe der Kiez und dessen unbeschreibliche Sprache…

Hallo Mari,
da ist ein Gedanke, der mich in deiner Angelegenheit mit deinem Sohn schon länger beschäftigt, Nico hatte es schon angesprochen, ich will es jetzt anhand meiner eigenen Erfahrung noch mal ausführen.

Meine jüngste Tochter ist nur wenig älter als meine „MS“. Sie war immer ein ängstliches Kind, wollte immer bei mir im Bett schlafen. Die Versuche, sie an ihr eigenes Bett zu gewöhnen, waren mühsam und nie von Erfolg gekrönt, spätestens um Mitternacht war sie wieder unter meiner Bettdecke. Ich selber hatte gar keinen Raum, mich selber wahrzunehmen, ich war so um Strudel dessen - was alles noch getan werden musste, was nicht getan war, wie ich zu sein hatte - gefangen.

Dann kamen Jahre, da war sie 10, 11, 12 Jahre, ich hatte es aufgegeben, sie an ihr Bett zu gewöhnen. Abends im Bett, wenn sich bei mir eigentlich Entspannung hätte ausbreiten können, schafften sich immer schlagartig Panikattacken Platz. Äußerlich hat sich bei mir nichts verändert, ich habe das nicht irgendwie geäußert, ich kannte es vielfach aus frühren Zeiten. Es dauerte keine 30 Sekunden, dann sagte die Kleine: Mama, ich habe Angst!“

Da ich selber welche hatte, könnte ich sie nicht beruhigen, nur in den Arm nehmen. Diese Gleichzeitigkeit der Gefühle fiel mir immer öfter auf, ich habe das beobachtet und auch angesprochen, viel geändert hat sich dadurch nicht. Irgendwie hat es uns beide in diesen dunkeln Sog der Angst gezogen.

Als sie 13 war - immer noch das allnächtliche „Mama ich habe Angst!“ – hatte ich an unseren Lebensumständen soviel geändert, dass ich mir ein Herz fassen konnte und entschieden sagte: „ Diese Angst ist nicht Deine Angst, es ist meine Angst: Du musst jetzt in Deinem Zimmer schlafen, damit du nicht mich, sondern du DICH selber besser spüren kannst!“

Es hat sofort funktioniert. Sie hat ab sofort in ihrem Zimmer geschlafen und keine Angst mehr gehabt.

Ich habe mich manchmal dabei ertappt, wie ich mich einer Situation ohnmächtig ausgeliefert fühlte und irgendwo der Gedanke auftauchte, vielleicht könnten die Kids das regeln - wenn ich’s gemerkt habe, dann hab ich auch Initiative ergriffen und es selbst in die Hand genommen, denn das wollte ich ihnen nicht zumuten.

Und andersrum kann ich rückblickend feststellen, dass ich meinen Eltern unglaublich viel Müll abgenommen habe, aus dem kindlichen Bedürfnis, zu helfen, die Situation zu stabilisieren, ein Verhaltensschema, das sich eingeschliffen hat.

Vielleicht spielt so was ja auch bei dir und deinem Sohn mit? Deine Angst vor dem Wandertag – und er hat, weil er das gespürt hat, dich schützen wollen und ne Krankmeldung abgegeben?

Falls dich das Thema mehr interessiert, mir fallen 2 interessante Bücher dazu ein:

Delegation und Familie. Beiträge zum Heidelberger familiendynamischen Konzept von Helm Stierlin von Suhrkamp Verlag KG

Warum ich fühle, was du fühlst: Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone von Joachim Bauer von Heyne

Ich hoffe sehr, dass du Dich nicht angegriffen fühlst – Wissen, ein Verständnis für das was passiert, macht oft handlungsfähig!
Liebe Grüße
Tilia