Meine Meinung ist, dass das Gute an einer CAR-T-Therapie wäre, dass sie wahrscheinlich Bereiche im ZNS abdecken kann, die mit gängigen CD19/20 Therapien nicht erreichbar sind.
Aktuell müssen Patienten ja mit dem Ansatz leben, einerseits B-Zellen schon im Blut zu beseitigen, damit keine weiteren ins Gehirn gelangen und andererseits hoffen, dass diejenigen B-Zellen, die es doch ins Gehirn schaffen sollten, innerhalb weniger Wochen absterben, weil sie sich nur noch in Plasmazellen und/oder langlebige Plasmazellen verwandeln können, die auch kein CD20 mehr exprimieren könnten.
Anderseits kommt der Ansatz mit den CD19 CAR-T Therapien, bei dem CD19-B-Zellen auch im ZNS mit synthetisierten T-Zellen abgetötet werden, aus der Krebsforschung. Die Frage für MS Patienten ist dann halt, ob die synthetisierten T-Zellen nicht einfach auch ein paar Monate oder Jahre länger im Blut und ZNS bleiben könnten, um dort B-Zellen permanent weiter abzutöten.
Für Krebskranke, deren Alternative wäre, an infizierten kanzerogenen B-Zellen zu sterben, ist das Problem halt nicht so dramatisch - einen Tod muss man immer sterben - aber für MS Patienten mit einem etwas längeren Lebenshorizont könnte das ggf. bedeuten, dass sie ein Leben lang intravenöses Immunglobulin erhalten müssten, um sich vor Infektionen zu schützen.
Soweit ich es aber verstanden habe, gehen CD19-CAR-T-Zellen nach einer Weile doch noch kaputt so dass B-Zellen sich allmählich wieder erholen können. Ich würde sowas aber wirklich sicher bestätigt haben wollen, bevor ich das selber machen würde…