Auch wenn ich bisherigen Studien allein wegen der undurchsichtigen Abbrecherquote und der Unmöglichkeit bisherige BT zu verblinden für absolut nicht überzeugend halte, und damit Basistherapie für ein recht nebenwirkungsreiches Placebo einschätze, könnte ja diesmal am Tysabri nun wirklich etwas dran sein. Es könnte sein, daß es nachhaltig den Verlauf der MS von vielen bremst und somit sehr hilfreich sich bei der Behandlung erweist.

Die veröffentlichten Studien-Ergebnisse sind erstens weit besser und zweitens glaube ich, macht Tysabri jetzt auf die Schnelle meist nicht so drastische Nebenwirkungen, die man gleich bemerken muss (wie z.b. Betaferon oder Copaxone (geschwollene Lymphknoten…). (Selbst wenn, würde dies diese sehr viel höheren Zahlen nicht erklären).

Insofern verstehe ich absolut, daß man in Tysabri Hoffnungen setzt, gleichwohl mir Wunderberichte (gestern totkrank - morgen wieder Skifahren - dank Tysabri) so gar nicht überzeugend scheinen.

Nunh ist Tysabri allerdings auch keine ungefährliche Sache. Niemand weiß so genau, was passiert, wenn man mehrere Jahre lang Tysabri sich in die Adern laufen läßt, zumindest im Zusammenhang mit Avonex glaub ich, hat es sehr hässliche Todesfälle gegeben und wer jetzt schon auf den Zug aufspringt, der sollte wissen, dass er mit seiner Gesundheit und vielleicht sogar mit seinem Leben spielt.

Nun glauben MS-Betroffene gerne, sie hätten nichts zu verlieren und schlimmer könnte es eh gar nicht mehr kommen. Mit MS träumt man wohl regelmässig schon im Anfangsstadium von einem eigenen Tod als Erlösung, aber ich bin sicher: es kann noch wesentlich schlimmer kommen und noch schlimmer und noch viel schlimmer und so schlimm, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen wollen.

Tysabri ist eine Chance und Tysabri-jetzt ist nicht nur eine Chance, sondern auch ein sehr hohes Risiko. Zudem ein sehr teueres Geschenk an die Pharmazie, sich als lebendiges Versuchskarnikel zur Verfügung zu stellen, den Seiltanz zu wagen ohne Falschschirm ohne Netz. Geht es gut, dann werden bald viele auf diesen Zug aufspringen und genauso profitieren. Geht es schief, dann zieht die Karawane weiter, aber jene, die sich darauf eingelassen haben, bleiben vergessen als Opfer ihrer Ungeduld zurück. Die Liste solcher Opfer ist bereits lang. Die Liste jener, die bislang von alten oder neuen Theapien der MS nachweislich profitiert haben ist noch nicht einmal begonnen und steht aktuell bei 0.

“Ich habe aber keine zwei Jahre zum Warten” wird sich mancheR denken, und die Verzweiflung kriecht langsam am eigenen Nacken hoch. Zwei Jahre sind eine ewig lange Zeit, in der sich schreckliche Nebenwirkungen könnten zeigen. Wöchentlich wird sie nun länger werden, die Liste der Vermutung, was Tysabri alles zerstört, der Beipackzettel mit den Kontraindikationen und unerwünschten Folgen. In zwei Jahren wird man es genauer wissen, dann haben sich genug Lemminge in die vorderste Reihe gedrängelt und wir alle werden erfahren, welche Erfahrungen sie damit machen. Tagtäglich wird man ihnen ganz genau auf den Körper schauen, und suchen nach Veränderungen und Zerfall. Alleine dies scheint mir eine “Nebenwirkung” zu sein, die nur jene für gering erachten können, die gerne sich die Geschichte des eigenen Heldentums erzählen und stolz auf sich sind mit ihrem Selbstzerstörungstrieb.

Nuin denn, mutig voran, ich bin gespannt. Ich möchte nicht ausschließen, daß ich auch selbst in ein paar Jahren gerne mich für das Tysabri entscheide und selbst die wohl auch weiterhin unbeweisbare Hoffnung für mich wähle, daß es meine MS dann vielleicht auch bremst. Bitte jedoch seit so frei und tretet vor, “nach ihnen” - “Gestatten Sie junger Mann, daß ich Ihnen den Vortritt lasse”, Frauen und Männer vor, der vodoo zuletzt.
Ich bin so frei auch wenn auch meine MS mich tagtäglich quält und einschränkt, ich würde eine Menge tun, bevor ich mich jetzt dafür opfern würde, das Tysabri mir in die Venen zu schießen.

Toi Toi Toi

Liebe Grüße

stefan

Wenn ich mich nicht irre ist das jetzt der zweite Beitrag den ich von Dir lese und ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Als ich letzte Woche mal wieder einen Kurzurlaub im Kankenhaus gemacht habe lag ne Broschüre von Tysabri aus. Hört sich gut an aber für mich kommt jetzt erst AVONEX als individueller Therapieversuch dran. Gegen Mitox habe ich mich gut verteidigt (noch ne Chemo brauch ich gerade nicht) Jeder muß in Absprache mit den Ärzten die für Ihn richtige Therapie finden. Ein Teil ist auch die Psyche. An der arbeite ich seit meinem Nervenzusammenbruch im vergangenen Jehr. (BK, MS, Beziehungsstress und Arbeitsstress waren a bissele viel). Allerdings habe ich auch gelernt, daß das Leben lebenswert ist auch mit MS.
Zum Versuchskaninchen eigne ich mich nicht weil ich zu viele Risikofaktoren habe. Ich lese viel und informiere mich dann bei einem Prof der weiß von er redet. Wir können mit unserem Halbwissen vielleicht die Nicht-Spezialisten beeindrucken aber nicht jemand der Ahnung hat.
Natürliche hoffe ich auch daß die Forschung einen Durchbruch erzielt. Das kostet die forschenden Unternehmen viel Geld. Wenn sie Erfolg haben sollen sie auch damit Geld verdienen. (Der Spiegel hat mal einen Artikel zum Thema Chemo. Man hat gemerkt, daß der Artikel von jemand geschrieben war der keine Ahnung hatte.) Ich bin bestimmt niemand der alles gut findet was Pharmaunternehmen machen aber ohne Sie würde wir alt aussehen.
Antje

Es wird langsam zu blöd mit dem Schmarrn.

Schmarrn WAS ???
Die Aussage von Stefan ??? Die Antwort von Antje ???
Tysabri ???
Bring mal was genaueres rüber !!

Andy

Diese selbsternannten Retter der MS-Kranken
gehen mir sowas von auf den Geist.

“Die Liste jener, die bislang von alten oder neuen Theapien der MS nachweislich profitiert haben ist noch nicht einmal begonnen und steht aktuell bei 0.” Mann informier dich mal.

“Wöchentlich wird sie nun länger werden, die Liste der Vermutung, was Tysabri alles zerstört, der Beipackzettel mit den Kontraindikationen und unerwünschten Folgen.” Hallo ?
Immer schön irgendwelche Vermutungen anstellen.

"Tagtäglich wird man ihnen ganz genau auf den Körper schauen, und suchen nach Veränderungen und Zerfall. Alleine dies scheint mir eine “Nebenwirkung” zu sein, die nur jene für gering erachten können, die gerne sich die Geschichte des eigenen Heldentums erzählen und stolz auf sich sind mit ihrem Selbstzerstörungstrieb. "
Haste schon mal daran gedacht psychologische Hilfe in anspruch
zu nehmen.

Hallo Antje,
das allerschönste an diesen abstrusen Beiträgen, die gerade extrem überhand nehmen, ist mal wieder von Dir zu lesen ;-))) Liebe Grüße Andrea

:-)))
Fange heute mit AVONEX an. Bin a bissele nervös. Obwohl ich mir schon wieder einrede , daß ich was super leckeres bekomme, was mir gut tut. :slight_smile: Die Chemo hab ich so auch ohne massive Nebenwirkungen geschafft. hab von Dir schon bei Natalis beitrag gelesen. Eigentlich hat sich das Forum immer damit hervorgetan, daß hier so normale Leute waren. In letzter Zeit nimmt aber die Anzahl der seltsamen Beiträge massiv zu.
Schade. Liebe Grüße und drück Dich
Antje

Hallo Andrea,
ich hab überlebt :-))) Mein Psychologe hat mir meine Angst genommen und sich über mfeine Formulierungen amüsiert. (Club der Hoppelhasen = habe Angst, Kurzurlaub im KH = kurzer stationärer KH-Aufenthalt wegen Darminfekt und Ausfall der Beine, Hausurmel = Hausfrau)
Bis denne, muß kochen :slight_smile:
Liebe Grüße
Antje

Ist ja prima, daß Du Deine 1.Avonex-Anwendung gut überstanden hast!
Ich wünsche Dir, daß es von mal zu mal einfacher wird! Und irgendwann fast wie Zähneputzen. Das mit den seltsamen Beiträgen ist mir auch schon unangenehm aufgefallen, eigentlich fehlt bloß noch Patrick und seine Schokoladentheorie - kennst Du den? Der Beitrag bei Natali - hmm - wie war denn der Titel, könnte sein, daß ich das garnicht war, seit einigen Wochen schreibt noch eine Namensvetterin von mir. Hast Du Deine Darminfektion gut überstanden? Wie gehts Dir denn als Hausmurmel? Was ist denn aus dem Streß mit Deiner BUZ geworden ?Fühl Dich auch ganz doll gedrückt und liebe Grüße Andrea

Naja gestern Nacht hab ich Jan mal wieder in Angst und Schrecken versetzt weil ich so gefiebert habe gestern war ein Tag wie mit dem Vorschlaghammer. Vermutlich Schlafmangel gepaart mit AVONEX. Von der Darmgripppe spür ich nix mehr. Morgen muß ich zur Kontrolle zum Onko-Doc. Das ist Bauchsono, da kann er ja nachschauen. Meine Leukos sind immer noch beleidigt mit mir. Als ich im KH war meinte der Doc sie haben leicht erhöhte Leukos, darauf fragte ich was verstehen Sie darunter und er meinte 11000
darauf mußte ich lachen und meinte 3000 ist bei mir seit der Chemo normal :slight_smile: Die leichte Erhöhung war dann doch etwas stärker.
Als Hausurmel geht es mir im Moment nicht schlecht, weil ich die Begrenztheit meiner Kräfte erkennne und auch inzwischen respektiere. Aber es wird besser :-))). Asterixine läßt sich nicht unterkriegen. Meine EU-Rente wurde erst mal bis Ende 2008 verlängert. Die BUZ-Geschichte ist in der Endphase. Mal schaun. Ich hoffe immernoch, daß das Pendel zu meinen Gunsten ausschlägt.
Wie geht es Dir? Umzug und Co gut überlebt???
Liebe Grüße
Antje

hallo an alle… ich bin 23 und weiß seit nun fast 3 jahren (inoffiziell seit ca. 5 jahren- da schon schub gehabt nur ich wusste es nich(taubheit in den beinen. bin nich zum arzt. dachte “geht von alleine weg” was es dann auch war)das ich ms habe… 2 jahre AVONEX- seit 10 monaten Rebif. anfangs 22er, dann 44… NICHTS hat geholfen. ich habe 3 schübe in einem jahr unter rebif… empfindungstörungen. laufe zum teil wie auf eiern, bin deprissiv. habe flecken und entzündungen auf meinem bauch wel sich rebif mit meiner hautoberfläche nich verträgt… alles zum ***… beide behandlungen fehlgeschlagen… als nächstes soll ich nun Tysabri bekommen… sicher hab ich bisschen “bedenken” WEIL 2 Todesfälle. die aber unter avonex bzw chemo auftraten… das ding ist- ich merke, wie immer mehr meinem körper der krankheit nachgibt. mein Dad ist vor 2 jahren gestorben mit 48 jahren. hatte auch MS. ich kämpfe so weit es geht. und ich habe zu Tysabri mein ok gegeben. ob ich nun oft untersucht werden muss oder ob 2 oder 3 MRT dazukommen ist mir egal. bei meiner vorgeschichte will ich nichts ausschliesen. und wenn ich- was ich hoffe- irgendwann auf heilung hoffen kann… DAS ist es mir wert!

Hallo Antje,

ich spritze auch Avonex, daher kenn ich die Situation mit den Nebenwirkungen. Ich habe für mich herrausgefunden, dass es besonders heftig ist wenn im Körper ein Infekt ist. Dann bekomme ich Schüttelfrost, manchmal (meistens) Angstzustände und Panikattacken. Darauf hab ich keine Lust und dann lasse ich das Avonex, nach Rücksprache mit meinem Arzt, in der Woche weg. Du solltest es beobachten, vielleicht ist es bei dir ähnlich, da du eine Darmgrippe gehabt hast.

Liebe Grüße
shaira

Halli Antje
Mir geht es genauso wie dir habe auch auf alles allergisch reagiert mir bleibt auch keine andere Alternative mehr werde es versuchen und hoffen das es mir irgendwann wieder besser geht LIEBE GRÜßE SILVIA

Hallo ihr Lieben vielen Dank für Eure Tipps und aufmunternden Worte. Ich glaube mein Mann hat mehr Horror vor nächsten Dienstag als ich. Durch die BK-Geschichte durfte und darf ich Antihormone nehmen. Hitzewallungen kannte ich schon. Mein Onko-Doc hat zugestimmt, daß ich Tamoxifen an dem Tag an dem ich AVONEX bekomme weglassen darf. Mal schaun.
Im übrigen BEIßEN. Wir lassen uns doch net unterkriegen. Auch wenn ich den Spaziergang heute mal wieder ernüchternd fand.
Liebe Grüße
Antje

Hi Antje nimmst du Avonex pur oder -anfangs -Kombiniert mit Paracetamol oder IBuprofen? ein Arzt der mich einstelltemeinte dass es ganz wichtig ist anfangs so etwas zu machen um keinNebenwirkungs “gedächtnis” aufzubauen. 2Std vor der Spritze 2tbl zur Spritze 2Tabl 2Std nach der Spritze 2TablBraucht man ein Paar Wochen bis ca 3Monate.Je nach Reaktion langsam abbauen wenn mann ca 3 Wochen beschwerdefrei Spritzen kann. Hört sich nach viel Tabletten an ist aber ja nur vorübergehend,brauchte relativ bald keine Tabletten mehr-nur wenn ich einen Infekt beim Spritzen habe.Grüße Rosemarie

Hallo Rosemarie,
bei der ersten Spritze habe ich davor 1 400er Ibuprofen, 3Stunden später nochmal eine und aud die Nacht eine am nächsten Morgen noch ein. Gestern hab ich davor eine 400 Ibuprofen genommen und später auf Rat meines Onko-Docs später eine 500er Paracetamol auf die Nacht und heute morgen noch eine. Er meinte er hätte mit Paracetamol bessere Erfahrungen. Außerdem sollte man immer wieder die Leukos überprüfenlassen (meine sind nach der Chemo immernoch beleidigt mit mir und sin immer am unteren Ende).
Schön zu hören, daß Du die Spritzen gut verträgst. Ich habe fast immer nur das Gegenteil gelesen… Nachdem ich die Hammerchemo geschafft habe werde ich auch das schaffen :-)))
Liebe Grüße Antje