Ich möchte gerne mal was loswerden.
Seit kurzem bin ich viel in Foren unterwegs, um mir mal Meinungen über Tysabri anzuhören.
Was mir aufgefallen ist, ist das die Meinungen für und gegen Tysabri doch deutlich abgegrenzt sind-leider werden auch einige, die Tysabri erhalten, in Zweifel gestürzt bezüglich dieses Medikaments.
Ich habe im Oktober 2004 die Diagnose MS erhalten.
2005 erhielt ich Copaxone, was ich noch im gleichen Jahr wegen Unverträglichkeit absetzen mußte.
2006 hatte ich dann einen erneuten Schub.
Dann habe ich erst einmal bis 2008 keine Medikamente genommen.
Habe meinen Neuro gewechselt, da ich mit meinem bisherigen nicht so auf gleicher Ebene war. Bekam dann 2008 Betaferon-wieder absetzen, auf Grund von Nebenwirkungen.
Daraufhin schickte mich mein Neuro, Ende 2008, zum Schädel MRT-Ergebnis neue Entzündungsherde, trotz Einnahme von Betaferon.
Jetzt, Ende Januar, erneuter Schub, der mit einer Kortison-Therapie, 5Tage 1000mg, behandelt wurde. Leider keine komplette Rückbildung der Beschwerden, schwere Beine, kribbeln in Armen und Beinen, Gelenkschmerzen, Verschlechterung der Fatique, Sehschwäche rechts.
Dann MRT der HWS-neuer Herd zwischen dem 3-4 Wirbel.
Das Gespräch mit dem Neuro mußte ich dann erst einmal verarbeiten.
Lage der Entzündungsherde schlecht, Copaxone und Betaferon ohne Wirkung, bzw. mit Nebenwirkungen, Frage \“wollen Sie noch ein bis zwei Schübe abwarten, und dann evtl. Beeinträchtigungen davontragen?\”-nicht empfehlenswert.
Dann kam was kommen mußte-Tysabri!
Das steht jetzt seit ca. zwei Wochen im Raum, und ab 15. April soll`s losgehen.
Ich habe seitdem soviel gelesen, daß ich mir die Entscheidung nicht gerade leicht mache.
Warte ich die nächsten Schübe ab, und habe die Hoffnung, daß es gut ausgeht?
Was ist, wenn ein dritter, vierter,… kommt?
Oder setzte ich mich dem Risiko PML aus?
Leberschäden, allergische Reaktion…?
Ich denke, die Nebenwirkungen die bei Interferonen, Tysabri…auftreten können, sind mit Aspirin, Paracetamol usw. nicht zu vergleichen.
Will ich mich dem relativ kleinen Risiko an PML zu erkranken, oder dem Risiko bleibende Beeinträchtigungen durch einen Schub zu behalten, aussetzen?
Ich muß euch ehrlich sagen-ich weiß es nicht!
Heute denke ich so, und morgen wieder so.
Ich höre immer öfter, mit Tysabri ist man so gut wie…
Dann frage ich mich, was wäre es für mich für ein Leben, mit extremen Beeinträchtigungen?
Jeder geht anders mit so einer Situation um.
Ich bin 32 Jahre und habe 3 Kinder, für die meine Entscheidung auch von Bedeutung ist.
Das Wichtigste, was ich mitteilen wollte ist,
jeder sollte für sich selber Entscheiden, und egal wie die Entscheidung ausfällt- sie beweist verdammt viel Mut.
Jeder sollte mit Respekt behandelt werden, ich bewundere diejenigen die mit MS leben, und sich gegen Tysabri entscheiden, genauso wie diejenigen die sich für Ty entscheiden-beides ist kein leichter Weg.
Wie ich mich nun entscheide-ich weiß es nicht…aber vielleicht morgen.
Viele Grüße an euch alle
Tanja