Hallo liebe Forenmitlglieder!

lang habe ich mir ja eingeredet, daß ich eigentlich gar nix habe. 23 Jahre MS.

  • ESS 15

  • EDSS 2-3

  • kognitive Fatigue (Blei und Nebel im Kopf)

  • motorisch alles ok (beim imaginären Drahtseillauf auf einer Linie kippe ich mit geschlossenen Augen um, bei geöffneten Augen geht es sehr wackelig mit viel balancieren über die Arme

  • nach der Arbeit war der Schlafdruck immer so groß, daß ich in der S-Bahn nach 2 Haltestellen schon am Schlafen war

  • in Besprechungen fällt es mir sehr schwer, den Faden zu halten. Ich ertappe mich immer wieder dabei, daß ich geistig abschweife. Oft kann ich in Besprechungen nicht mehr folgen.

  • neuropsychologische Testung mehrfach gemacht, fällt nicht wirklich gut aus, mit absteigender Tendenz

  • meine Neurologin schickt mich in Reha, hat ohne Tests nur anhand meiner Aussagen “schwere Fatigue” auf den Reha-Antrag geschrieben

  • meine Partnerin hat mich nach 13 Jahren verlassen, habe einen 8jährigen Sohn

  • bin für die “Karriere” (die nie stattgefunden hat) weit weg gezogen von meinem Elternhaus (400km), stehe jetzt ohne soziales Netz da.

  • jede tolle Versicherung abgeschlossen, aber eine BU habe ich nicht. MS mit 27, Studium erst später vollendet.

  • arbeite seit 3 Jahren wegen starker Störanfälligkeit und Geräuschempfindlichkeit nur noch im Homeoffice

  • mache oft und ausgedeht Pause (laufe dann durch den Park)

Mein Chef hat mir gesagt, daß meine Leistung im Büro so nicht mehr reicht.

Mache dann bald eine Reha in Bad Wimpfen.
Wird wohl auf einen Teil Erwerbsminderung hinauslaufen.

Goldige Aussichten… :slight_smile: (Ironie aus.)

Gruss

Matthias

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Hi Matthias,

die Aussicht auf eine eventuelle Erwerbsminderungsrente klingt aus meiner Sicht sehr gut. Wenn Du weniger arbeitest, kannst Du auch den Stress reduzieren und Dich bestimmt wieder besser konzentrieren!

Beim blinden Drahtseillauf bin ich auch gegen die Wand gefallen 🫣 Und eine Überforderung bei Informationsüberflutung kann ich gut nachvollziehen.

Ich wünsche dir, dass die Reha Dir gut hilft! Und dein EDSS Wert ganze 23 Jahre nach deiner Diagnose klingt doch so, als ob da bestimmt noch viel Raum für Verbesserungen ist. Ich habe den gleichen EDSS wie du schon 1 Jahr nach meiner Diagnose. Was ich damit sagen will: bitte nicht die Hoffnung aufgeben!

Alles gute und viele Grüße

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Hallo Matthias,

zu deiner jetzigen Entfernungsangabe zum Elternhaus kommt mir eine Frage in den Sinn, hast du einige Zeit in Bretten gewohnt?

Viel Erfolg bei der Reha. Auf einer Reha war ich nach einer Covid 19 Infektion trotz aller Corona-Impfungen auch. Damals war ich dem Tod näher als dem Leben.

Warum denn in Bretten?
Ich verstehe diese Frage nicht. Ich habe doch gar keine Ortsangabe gemacht?

Freue mich auf Antwort.

Ich kannte einen Matthias, der in Bretten gewohnt hat und die große Entfernung zum Elternhaus hat mich auf den Gedanken kommen lassen.
Es war ein Arbeitskollege aus der Forschung. Selbst über das Internet habe ich nichts über seine Zukunft gefunden.
Das war nur ein Versuch.

Einen schönen Abend.