Hallo, ich habe mal eine Frage:

hat jemand gehört , ob man eine Therapie in Tablettenform machen kann oder muss man unbedingt spritzen ???

hallo lukas,

die therapie in tablettenform gibt es schon viel länger als die spritzen. soviel ich weiß, seit dem ende der 60er jahre. das mittel ist ein immunsuppressivum und heißt azathioprin (imurek). seit es die interferone gibt (seit den 80er jahren) gilt es als zweitklassig und veraltet, auch, weil es wenig das krebsrisiko erhöht.

die niedergelassenen neuros verschreiben es in letzter zeit aber wieder ganz gern, um die für ihr fachgebiet vorgeschriebene tagestherapiekostengrenze einzuhalten, da sie sonst mit maluszahlungen bestraft werden. ein kassenpatient, der ein teures medikament haben will, wird bald kaum noch einen arzt finden, der es verschreibt. aber imurek ist sicher kein problem, das kostet nur ein zehntel einer moderneren therapie.

hallo Ralf, vielen Dank für die Infos.

Aber gibt es auch schon bei den neueren Therapien Tabletten wie z.b. Copaxone, Interferone, Avonex etc. ???

Ich habe über sieben Ecken etwas gehört und bin mir aber nicht sicher. Es soll schon in der Endstudie sein. Wann käme es dann auf den Markt ?

gruß Lukas

Hallo Lukas
In frühestens 3 Jahren gibt es die neuen Tablettentherapien.

http://www.ms-gateway.de/scripts/pages/1091.php

Gruß
Steffen

hallo lukas,

interferone wird es sicher nie in tablettenform geben. interferone sind proteine, und wenn man sie oral aufnimmt, werden sie einfach verdaut. vielleicht meinst du fingolimod / fty 720. es sollte ein immunsuppressivum für die transplantationsmedizin werden. da hatte es aber zu viele nebenwirkungen. so testet man jetzt, ob es sich für ms verwenden lässt.

http://www.sclerose-en-plaques.ch/global/downloads/artikel/artikel_d/artikel_2007/forte_2007-1_fty702_ein_neuer_weg.pdf

ich glaube, es ist zur zeit in phase III.

lg ralf

Ich nocheinmal weil hier keine links funktonieren kopier ich Dirs.

Teilnahme an Studien
Behandlung der Multiplen Sklerose mit Tabletten – Studienteilnehmer gesucht
02.03.2007 - Im Dezember 2006 startete eine internationale multizentrische Studie bei Patienten mit schubförmig-remittierender MS mit dem Wirkstoff SB-683699, der als Tablette eingenommen wird (TIME-Studie)
SB-683699 entfaltet seine Wirkung dadurch, dass aktivierte Immunzellen, die die Entzündung bei der MS verursachen, daran gehindert werden, in das Gehirn zu gelangen.

SB-683699 wird in drei unterschiedlichen Dosierungen im Vergleich zu Placebo (Scheinmedikament) getestet. Die Behandlungsdauer in der Studie beträgt sechs Monate. Während der Studie ist zweimal täglich eine Tablette einzunehmen. Außerdem sind regelmäßige Besuche im Studienzentrum für Untersuchungen erforderlich.

Ziel der aktuellen Studie ist es, die Wirkungen dieses Medikaments auf die Krankheitsherde im Gehirn und auf die Schubrate zu untersuchen, damit die beste Dosierung herausgefunden wird, die auch in zukünftigen, größeren Studien eingesetzt werden wird.

An der Teilnahme interessierte Patienten können sich an eines der folgenden Studienzentren wenden:

Dr. med. Katrin Bachus-Banaschak
Ärztin für Neurologie und Psychiatrie
Mehringdamm 43,
10961 Berlin-Kreuzberg
Tel.:(030) 695 07 170 oder 0173 9184156
(Ansprechpartner: Frau G. Stern Klonsdorf)
e-mail: g.stern@neuroberlin.de

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Herr Dr. med. Norman Putzki
Neurologische Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Essen, MS Center Essen
Hufelandstr. 55,
45211 Essen
Tel.: (0201) 723-2363 oder -2588
(Ansprechpartner: Frau S. Koelzer, K. Gartzen)
e-mail: kontakt@ms-center-essen.de
Internet: www.ms-center-essen.de

PD Dr. med. Volker Limmroth
Neurologische Klinik, Klinikum Köln-Merheim
Ostmerheimerstr. 200,
51109 Köln
Tel.: (0221) 890 73775
(Ansprechpartner: Frau Dr. med. S. Kuckert)
e-mail: sabine.kuckert@kliniken-koeln.de

Dr. med. Wilfried Lüer
Facharzt für Neurologie
Albrechtstr. 36a,
12167 Berlin-Steglitz
Tel.: (030)790 899 0
(Ansprechpartner: Frau K. Kirchner)
e-mail: dr.w.lueer@t-online.de

Prof. Dr. med. Martin Stangel
Neurologische Klinik, Med. Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1,
30625 Hannover
Tel.: (0511) 532-3122
(Ansprechpartner: Frau Dr. med. C. Trebst)
e-mail: Ms-ambulanz@mh-hannover.de

Dr. med. Florian Then Bergh
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Leipzig
Liebigstr. 22a,
04103 Leipzig
Tel: (0341) 9716294 oder -24302
(Ansprechpartner: Frau E. Boxhammer, Herr Dr. med. F. Then Bergh)
e-mail: elfi.boxhammer@kksl.uni-leipzig.de

PD Dr. med. Klaus-Peter Wandinger
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1,
D-10117 Berlin
Tel.: (030) 450 560-343
(Ansprechpartner: Frau I. Shami, Frau Dr. med. A. Beyer)
e-mail: ines.shami@charite.de

Dr. med. Tjalf Ziemssen
Klinik und Poliklinik für Neurologie – Multiple Sklerose Zentrum, Universitätsklinikum Dresden
Fetscherstr. 74,
01307 Dresden
Tel.: (0351) 458-4457 oder -7450
(Ansprechpartner: Herr Dr. med. T. Ziemssen)
e-mail: MS@uniklinikum-dresden.de

Prof. Dr. med. Thomas Weber
Neurologische Klinik, Marienkrankenhaus
Alfredstr. 9,
22087 Hamburg
Tel: (040) 2546- 2613/ -2615/ -2616
(Ansprechpartner: Frau Dr. Cramer, Frau Dr. Popova, Herr Dr. Merkel)
e-mail: merkl.neurologie@marienkrankenhaus.org

Prof. Dr. med. Uwe Zettl
Klinik für Neurologie,Universität Rostock
Gehlsheimer Str. 20,
18147 Rostock
Tel.: (0381) 494-9517
(Ansprechpartner. Frau I. Kell, Frau S. Dilk)
e-mail: iris.kell@med.uni-rostock.de

Redaktion: DMSG, Bundesverband e.V. - 02. März 2007

Hallo Steffen,

vielen Dank für Deine Infos. Schade , dass es noch so lange dauert. Eine Tablette zu nehmen ist viel angenehmer. Vielleicht kann man es ja drei Jahre herauszögern.

Gruß Lukas

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Infos und Hinweise. Leider scheint es doch ein paar Jahre dauern bis man einfach eine Tablette einnehmen kann.

Gruß Lukas

Hallo Steffen,

vielen Dank für die ausführlichen Hinweise. Da kann man nur hoffen, dass das Medikament wirkt und nicht soviele Nebenwirkungen hat.

Wenn man an dieser Studie teilnimmt hat man zwar Risiken , aber auf der anderen Seite wird man gründlich untersucht. Aber ich persönlich gehe nicht gern zum Arzt. Klingt irgendwie blöd, aber dann fühle ich mich richtig schlecht.

Am liebsten wäre es mir , wenn der Spuk einfach vorbei wäre. Aber das wünschen sich ja alle hier.

Also vielen Dank und vor allen Dingen viel Freude bei den Dingen, die man machen kann-.

gruß Lukas

Hallo Ralf,
wie kommst Du bitte auf die Annahme, dass diverse Medikamente aufgrund ihrer Kostenintensität bald kaum noch verschrieben werden? Das ist natürlich Unfug. Es mag ja einige Neurogen geben, die ihre Kosten senken möchten, der Großteil verschreibt natürlich die zugelassenen und wirksamen Medikamente nach Bedarf. Mit Imurek ist mir noch überhaupt keiner gekommen. Mit so einer Äußerung wird nur Angst geschürt. Mit dem Verschreiben diverser Sorten von Interferonen und aktuell Tysabri hatte ich noch nie ein Problem. Sollte es sowas doch mal tatsächlich geben, sucht man sich halt einen Neurologen, der es tut.

Grüße
Maik