Gestern - immer Dienstags - gibt es Sendungen zu speziellen Themen bei arte.
Diesmal über die Selbstoptimierung und der Zwang zum Glücklichsein.
Wenn man sich die drei Sendungen alle anschaut, wird hier das positive Denken und der Zwang zur Selbstoptimierung in den Kontext der neoliberalen Wirtschaftssystems und des Turbokapitalismus gestellt. Alles wird optimiert und als letztes müssen sich die Menschen noch selbst ausbeuten. Deshalb ist die Schuldfrage, wenn man versagt, immer auf das Individuum zurückgeworfen. So sind gesellschaftliche, politische Gründe nicht angreifbar, weil man sich nicht genügend optimiert hat und damit sich das Außen aus der Verantwortung entzieht. Sich auch bei einer Krankheit und Behinderung selbst zu optimieren und glücklich zu sein, dient eigentlich nur dem Versuch der Realität zu entfliehen. In dem Kontext wurde die Positive Psychologie erfunden.

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Das ist ja nichts Neues mit der "Selbstoptimierung"

Ich kann nur schreiben, wie ich damit umgehe
Solche Sendungen, Reportagen etc. schaue ich mir schon lange nicht mehr an.
Ich versuche auf eine zum Teil ganz “unwissenschaftliche” Art meine Lage zu stabilisieren und zu verbessern.

Dabei lasse ich mich in ganz verschiedene (zum Teil auch kuriose) Richtungen treiben.
Immer nach dem Motto "try and error"

So long
Uwe

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Dabei lasse ich mich in ganz verschiedene (zum Teil auch kuriose) Richtungen treiben.
Immer nach dem Motto "try and error"

Danke Uwe,

deine Worte tun gut, so weiss ich: ich bin nicht der einzige…
Du sagst in ein paar kurzen Sätzen das, wofür ich wieder eine halbe Seite schreiben müsste.

Ich wünsche dir und allen anderen alles Gute und frohes Gelingen beim “try and error”

LG
MO

Ja, man muss sich das nicht anschauen. Für mich ist das auch nichts Neues. Aber bei den vielen Diskussionen auch hier im Forum, finde ich, dass der Hintergrund für Schuldgefühle auch aus diesem Weltbild kommt. Da ich viel mit Psychologie, Psychoananalyse zu tun hatte, hat mich die Sendung eben interessiert. Schuldgefühle und Versagensängste, weil trotz Schul- oder Alternativmedizin keine Verbesserung der Krankheit in Sicht und die Verschlechterung nicht aufzuhalten ist. Try and error ist nicht so meins. G. Jakobine

Was ist denn dann Deins??

Uwe

Alles ist sowieso try and error, halt implizit. So wie ich es bei Dir verstanden habe, sind Deine Versuche gezielter, näher an der wissenschaftlichen Erkenntnis, eben zumindest versuchsweise. Da Du schon vieles ausprobiert hast und sich bei Dir die Grenzen des Möglichen durch Deine Verschlechterung gezeigt haben, geht es um die Suche, was könnte unter diesen Bedingungen noch erfolgsversprechend sein. Und damit grenzt sich das Ganze ein. Grüße Jakobine
Ps. Ich halte es so, dass ich Aktivitäten wie u. a. QiGong beibehalte, das mir seit mind. 5 Jahren gut tut. Diesem ganzen Hype mit den Nahrungsergänzungsmittel folge ich nicht.

Die rein wissenschaftliche Ebene habe ich (Naturwissenschaftler) schon länger verlassen.
Für mich kommt eine Heilung inzwischen aus dem “geistigen Bereich”
Und da gibt es trotz meiner gravierenden Einschränkungen keine Grenzen.

Es bleibt spannend.

Uwe

Die Naturwissenschaften haben natürlich nicht - wie es so ab und an heißt - immer eine Antwort. Also begibst Du Dich in die Esotherik (?), ein breites Feld. Schamanen, Wiedergeburt, Homöopathie, Canneling, Klangschalen u. a. Ich finde es interessant, da ich auch mit einem Naturwissenschaftler verheiratet bin, so ein Vorgehen wäre für ihn undenkbar. Jedenfalls viel Erfolg auf der Suche. G. Jakobine

Der Begriff “Esotherik” ist inzwischen leider verbrannt.
Dabei täte etwas “Innenschau” so manchem Naturwissenschaftler gut.

Von den von Dir genannten Bereichen verfolge aber auch ich nicht alle…
.
LG
Uwe

Fehler machen erlaubt, bedeutete bei mir
über Jahre, Versuche erlaubt.

Ob die 95% Fehlversuche Fehler waren,
verneine ich.

Das Prinzip der Ausschlussdiagnose als
Ausschlussbehandlung.