Hallo @Hope_K,
das klingt wirklich sehr ähnlich zu dem, was mir passiert ist — nur, dass ich eben seit ein paar Jahren eine Diagnose habe und daher (vermutlich) die Ursachen der Sehnverventzündung besser einordnen kann als du.
Den Verlauf bis zur Plasmapherese kann man ja eh bis hier her in meinen Posts ganz gut nachvollziehen, denke ich. Daher knüpfe ich direkt beim letzten Post an.
Ich hatte in Summe 5 Plasmaseparationen (also genau so viele wie bei dir vorgesehen sind). Ich habe alles sehr gut vertragen, keine Nebenwirkungen gespürt und war auch gut bei Kräften (direkt danach aufgestanden und ganz normal rumgelaufen, hab mich sogar recht fit gefühlt).
Ich habe während der Zeit im Krankenhaus auch nur leichte Verbesserungen bemerkt. Mein Visus war ja bei 5 % (nur rechts, Gott sei Dank keine Beeinträchtigung beim linken Auge). Ich habe morgen Kontrolltermin bei meiner niedergelassenen Neurologin. Zum Augenarzt werde ich ebenfalls demnächst gehen, daher kann ich dir nicht genau sagen, bei wie viel % ich aktuell stehe. Gefühlt würde ich ca. 20 % schätzen. Mein Gesichtsfeld ist im Vergleich zu vorher wieder vollständig da (ich konnte vor ein paar Wochen in der oberen Hälfte fast gar nichts sehen, nur grau und verschwommen). Aktuell ist immer noch alles sehr verschwommen und leicht grau. Es wirkt fast so, als ob ein „Rauschen“ (winzige Körnung wie bei alten Fotos) über dem Bild wäre, das ich sehe. Ich kann mit dem rechten Auge kaum etwas lesen, allerdings kommen die Bildinformationen langsam zurück — glaube ich zumindest. Ich tu mir sehr schwer, den Fortschritt zu benennen, denn Ich kann nicht genau sagen, was sich konkret tut, ich habe allerdings das Gefühl, DASS sich etwas tut, nur eben leider seeeehr langsam.
Ich bin auch hin und her gerissen und weiß nicht genau, was mich erwartet. Die Ärzte im Krankenhaus haben mir kurz nach dem letzten Durchgang der Plasmapherese etwas den Mut genommen, weil sie meinten, wenn sich nach den Blutwäschen keine direkt nachzuvollziehende Besserung einstellt, soll ich mich darauf einstellen, dass ich vermutlich einen tiefgrefenderen Schaden zurück behalten werde. Meine niedergelassene Neurologin, die ich seit 6 Wochen morgen zum ersten Mal sehe, meinte während meiner zweiten Cortisonbehandlung, dass gerade Sehnerventzündungen schwierig sind und oft sehr lange dauern werden. Ich bin gespannt, was sie morgen sagen wird, wenn sie von ihrem (extrem langen) Weihnachtsurlaub zurück in der Praxis ist und meine Akte liest.
Ich bin für meinen Teil trotzdem sehr schnell wieder auf die Beine gekommen, weil ich tief in mir das Gefühl habe, dass sich beim Auge noch einiges tun wird. Ich bin natürlich realistisch und gehe davon aus, dass in irgend einer Weise das Sehen anders sein wird, als vorher (leider)… aber ich glaub dennoch fest daran, dass es nicht so schlecht bleiben wird, wie es jetzt noch ist.
Bei meinem Schwager (Mann meiner Stiefschwester) wurde letztes Jahr zu Weihnachten ebenfalls MS diagnostiziert. Er hatte auch ein schwere Sehnerventzündung mit Doppelbildern. Er bekam auch hohe Cortisoninfusionen (allerdings keine Plasmapherese) und er hat fast 6 Monate doppelt gesehen. Bei ihm konnte das durch eine spezielle Folie in der Brille allerdings korrigiert werden, bis er wieder normal sehen konnte. Ich habe viele solche Geschichten online verfolgt, auch hier im Forum, daher glaube (oder hoffe) ich, dass ich in ein paar Monaten ebenfalls wieder ordentlich sehen kann.
@Liese danke auch dir für deinen Beitrag — was bedeutet denn „langsam viel besser“? Wie lange hat es bei dir gedauert und wie gut kannst du heute sehen?
Liebe @Hope_K ich drücke dir ganz fest die Daumen. Ich hoffe, dass du kein MS hast und du hoffentlich bald wieder ordentlich sehen kannst und dir wegen MS auch in Zukunft keine Sorgen smachen musst. Selbst wenn du die Diagnose bekommen solltest, würde ich mir darüber nicht all zu viele Gedanken machen. Es gibt gute Therapien, mir gehts (bis auf die sch**** Sehnerventzündung) sehr gut und ich vertraue auf meine Basistherapie.