Hallo an alle
Ich habe pflegegrad 3 und bin 100% schwerbehindert und sitze im rollstuhl mit allerhand gravierenden einschränkungen.
meine frau pflegt mich 36 std die woche . .Das wurde mir auch so von der kk bestätigt .
Ich gehe 15 std die woche arbeiten im homeoffice. Könnte sofort in rente mit meinen einschränkungen. Will aber so lange es geht noch ein paar stunden arbeiten.
Ich erhalte zusätzlich noch teilrente.
Ich bekomme eine sehr kleine teilrente . Weil das geld nicht reicht bekommt meine familie noch bürgergeld .
Jetzt ist es so das mir beim letzten termin im jobcenter gesagt wurde das meine frau einer arbeit nachgehen soll oder eine umschulung machen soll.
Das meine frau mich 36 std die woche pflegt . 7 tage die woche . Vor allem auch nachts. Blasenschwäche . Muss mindestens 2 mal die nacht auf toilette . Ich komme nicht allein aus dem bett . Brauche die hilfe von meiner frau . Kann mich auch allein nicht im bett drehen . Brauche da hilfe , hat die mitarbeiterin im jobcenter vollkommen ignoriert .
Wir haben ende nächste woche wieder einen termin wo wir vorsprechen sollen.
Ich kann ohne die hilfe von meiner frau fast nichts mehr alleine machen . Ohne sie müsste ich ins pflegeheim . Habe blasenschwäche, stuhlgangschwäche . Da geht auch ab und zu was in die hose weil ich die entleerung nicht mehr kontrollieren kann . Dann kommt immer viel arbeit auf meine frau zu.

Jetzt meine frage. Kann das jobcenter ihr so einfach eine arbeit aufdrücken . Sie pflegt mich ja schon 36 std die woche. Ich bin ja ein pflegefall mit pflegegrad 3 .
Kennt sich da jemand mit aus.
Wie sollte man da im jobcenter argumentieren ? Es ist sehr traurig , das beim jobcenter die pflege des hilfebedürftigen mannes so eine schlechte wertschätzung hat .

Freue mich auf eure antworten.

Jetzt mal ganz praktisch

Ich habe auch Probleme mich im Bett zu drehen.
Aber mit dem Bettgalgen am Pflegebett und den halb versenkbaren Geländern rechts und links klappt das ausreichend.

Und zu den nächtliche Klogängen.
Als Mann habe ich meine Urinflasche am Bett und kann da in Seitenlage (Bettgalgen !) reinpieseln.

Damit solltest Du nachts ohne Unterstützung klarkommen.

Alles Gute
Uwe

Du kannst doch auch bei voller Erwerbsminderungsrente 15 Stunden (maximal 3 Stunden täglich) pro Woche arbeiten. Da ist ganze EWR kein Hinderungsgrund bzgl. Arbeiten.

Bei der anderen Problematik kann ich nur mutmaßen. Die 36 Stunden scheinen mir rechtlich bei Pflegegrad (?) 3 zuviel und ein Ersatz für einen Job ist das nicht.
Ich würde mich da beraten lassen.

Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, dass wenn Du 15 Stunden arbeitest, Uwes Tipps bei Dir funktionieren und Du auf einigen Komfort verzichten kannst und/oder andere Wege zur Lösung von Problemen findest, Deine Frau halbtags vielleicht arbeiten könnte.

PS:

Redest Du hier von Pflegegrad 3 oder Pflegestufe 3?

Ich habe pflegegrad 3 . Ich kann zu hause fast nichts allein machen . Überall brauche ich hilfe . Die 36 std pflegeaufwand wurden mir so von der kk bestätigt . Meine frau pflegt mich ja 7 tage die woche . Muss sich noch um unser kind kümmern . Den haushalt allein schmeissen . Einkaufen . Bei allen kann ich nicht helfen . Alles muss meine frau allein machen . Das reicht ihr dann auch . Möchte sich deshalb auf die pflege konzentrieren . Das reicht ihr dann auch . Ich brauche sie auch immer als begleitperson wenn ich arztbesuche mache . Oder behördengänge . Überall brauche ich hilfe .

Dazu, was das Jobcenter kann oder nicht, kann ich nichts sagen.

Ich kann voll verstehen, dass du so lange wie möglich ein paar Stunden arbeiten willst, geht mir (in einer besseren Situation) auch so.

Die Frage ist für mich, unabhängig davon, was das Jobcenter will, wie deine Frau ihre Lage sieht.
Würde sie gerne (in Teilzeit) arbeiten um rauszukommen und sich mit anderen Dingen befassen zu können? Für mich war es damals Erholung, als ich in einer schwierigen Situation nach langer Pause wieder angefangen habe zu arbeiten. Dann müsstet ihr nach machbaren Lösungen für dich suchen.
Oder wäre deine Frau damit völlig überlastet? Wie du geschrieben hast, habt Ihr ein Kind, um das sich wahrscheinlich hauptsächlich deine Frau kümmert.

P.S. Meine Antwort hat sich, wie ich jetzt sehe, mit deinem Beitrag überschnitten.
Also ich denke, deine Frau muss entscheiden, was sie will und leisten kann, und danach solltet Ihr euch über Möglichkeiten informieren, wie Ihr das umsetzen könnt.

Ich kann Deine Situation nachvollziehen und habe sie selber irgendwo durchgemacht. Wenn ich hier etwas distanziert rüberkommen sollte, liegt es daran, dass ich möglichst keine Signale geben möchte von denen ich nicht überzeugt bin.

Ein Psychiater, dessen Kundin die Pflegeperson war, hat mal gesagt, wenn sie überfordert sind holen sie sich Hilfe.

Dafür gibt es Pflegegeld, Entlastungsleistungen (125€ pro Monat), (stundenweise) Verhinderungspflege (bis 1612€ pro Jahr),??? .

Wenn Du noch halbtags arbeitest, kannst Du auch Anträge bei der Rentenversicherung bzgl. Sicherung Deiner Arbeitskraft stellen. Allerdings können die Dich auch zur vollen Rente verdonnern.

Nutzt Du auch alle Hilfen, welche Dir bei Pflegegrad 3 zustehen?

Mir fällt spontan ein

Bei uns gibt es die “Nachbarschaftshulfe” die inzwischen von der Caritas übernommen wurde.

Du hast ab Pflegegrad 1 Anspruch auf Entlastungsleistungen von € 125 pro Monat.
Das kannst Du für die Alltagshelfer der Nachbarschaftshilfe einsetzen und Deine Frau damit effektiv entlasten. (Die begleiten auch zum Arzt, Behörden etc.)

Und Du hast noch das monatliche Pflegegeld von € 545,-

  • Lass Dich da mal dringend beraten.
    Hierzu würde ich im Rathaus anrufen, die nennen Dir Beratungsstellen vor Ort die das auch telefonisch machen.

LG
Uwe

Meine Frau ist mit der pflege nicht überfordert . Aber alles muss ja erledigt werden . Deshalb hat uns ja die kk den pflegeaufwand von 36 std bestätigt . Das ist nicht das problem .
Wir bekommen jetzt aufstocke bürgergeld . Da mein lohn und die teilrente nicht zum leben reichen .
Jetzt soll meine frau zusätzlich einen job annehmen . Das möchte sie aber nicht . Der pflegeaufwand ist ja schon die wöchentliche arbeitszeit . Sie muss sich ja auch sonst noch um alles selbst kümmern weil ich nicht mit helfen kann .
Deshalb war ja meine frage . Kann das jobcenter sie zu einer jobaufnahme trotz pflege drängen ?

Du mußt mich nicht überzeugen. Aber ich denke, dass Deine Argumentation in einer Auseinandersetzung an geeigneter Stelle Dir auf die Füße fallen wird.

Frag halt bei der Pflegekasse nach wieviel sie noch zusätzlich zur Pflege arbeiten darf. Das wird die Zeit sein, die das Jobcenter ihr auflegen kann, imho.

Ich glaube, bin mir aber unsicher, dass das bei Pflegegrad 3 - Pflege 6 Stunden pro Tag sein können.

Naja, drängen können sie schon, das weiß ich von meiner Familie. Das Jobcenter will am liebsten, dass jeder, der aus deren Sicht arbeitsfähig ist, in einem Vollzeitjob arbeitet und hat wenig Verständnis dafür, dass nicht jeder das schafft. Und mit reduzierter Arbeitszeit zu arbeiten bringt oft finanziell keinen großen Vorteil gegenüber gar nicht.

Ich würde mich Mal informieren, ob und welche Leistungskürzungen möglich sind, wenn deine Frau dem Drängeln nicht nachkommt und mich dann ggf. nicht weiter davon beeinflussen lassen, wenn das, was sie wollen für mich nicht leistbar ist.

So wie ich es verstanden habe, soll sich durch das Bürgergeld einiges ändern. Mehr Förderung statt Forderung der noch arbeitsfähigen “Klienten”. Obwohl die CDU hier der Ampel in ihre Planung des Bürgergeldes reingefuscht hat und wieder einige “Strafen” beim Nicht-Mitspielen durchgesetzt hat.
minifratze Was hat Deine Frau für einen Beruf? Ist sie vermittelbar und noch aktuell in ihrer Profession? Wenn nicht, dann könnte sie eine bezahlte Weiterbildung (Teilzeit) machen, um in ihrem Berufsleben wieder aktuell zu werden. Die Pflegeleistungen für Dich und die Kindererziehung sind erstmal naheliegend. Aber perspektivisch ist eine eigenständige Absicherung Deiner Frau ebenso wichtig. Auch für das eigene Selbstbewußtsein.
Ansonsten schließe ich mich Uwe an, Beratung ist hier wichtig, der VDK wird hier häufig genannt, kostet allerdings einen Beitrag oder die Beratungen über die Kommune, Kreis etc., die sicher kostenlos sind.
Es ist immer besser, gut informiert zum Amt zu gehen bzw. zu fahren und somit cooler zu sein, was in diesem Kontext unbedingt wichtig ist. Grüße Jakobine

Meiner frau ist die doppelbelastung zu viel . Job und pflege . Kommt ja noch mehr dazu . Ich kann ja praktisch nichts mehr allein machen . Alles muss meine frau allein machen . Ich kann nicht mal einen rucksack voll lebensmittel die treppe hoch bringen . Muss auf halber strecke den rucksack absetzen weil das treppensteigen dann nicht mehr geht . In unregelmäßigen abständen entleert sich mein darm unkomtrolliert . Dann wirds lustig und meine frau hat viel arbeit mit mir . Das muss man ja alles in die pflegezeit mit reinrechnen . Ich möchte mir gar nicht vorstellen wenn mir so was passiert und ich bin allein zu haus , ohne meine frau wäre ich ein fall fürs pflegeheim . Das ist leider so . Deshalb möchte sich halt meine frau um mich kümmern . Aber pflege steht halt nicht hoch im kurs und findet wenig anerkennung .

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Dir Dein jetztiger Zustand unveränderlich erscheint und Du Dich darin eingerichtet hast? So meine Vermutung.
Es ist sicher keine Notwendigkeit, dass Deine Frau arbeiten geht und so die Pflege von Dir, den Haushalt und die Kindererziehung übernimmt. Allerdings müsste es auch dem Amt gegenüber auf ein besseres Fundament gestellt werden. So könnte man von Deiner Frau nicht verlangen, eine Arbeit/Teilzeitarbeit aufzunehmen. Wenn der Rahmen gesichert ist, dann können keine Forderungen vom Amt kommen und Du musst Dich hier nicht “beschweren”.
Beratung, wie ich schon schrieb von kompetenter Stelle bezogen auf Eure Situation wäre dringend, so dass man noch genauer rausfinden kann, was geht. was nicht.
Wie ich hier schon gelesen habe, gibt es Assistenz, auch einen Reha-Aufentalt, wo Du bezogen auf Deine Situation Verbesserungspotentiale finden kannst? Denn Du bist erst 40 J., so steht noch eine lange Zeit der MS mit all den Folgen im Raum.
Auch eine Ehe/Beziehung muss das aushalten. Grüße Jakobine