Habt ihr Empfehlungen für Orthese bei Knie- und Fußheberschwäche?
Eine Fußschiene bis zum Knie, die dem Knie Stabilität gibt und den Fuß mit der Sohle anhebt habe ich schon probiert. Für ein System mit Elektrostimmulation brauche ich erst die Erlaubnis vom Kardiologen. Ich habe vor einiger Zeit mal ganz kurz ein Go 300 am Bein gehabt, fand die Impulse sehr unangenehm. Es hieß, man würde sich dran gewöhnen. Wie sieht es aus mit Hautreizungen?
Gibt es Probleme mit der Genehmigung durch die Kasse?
Hat jemand Herzrhythmusstörungen und trotzdem Elektrostimmulationssystem?

Hallo,

Also mit Herzrhythmusstörungen habe ich nicht zu kämpfen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese elektrischen Impulse eines Go 300, die direkt und nur am zu stimulierenden Nerv Impulse abgeben, irgendwas an deinem Herzreizleitungssystem anrichten können. Das wirkt ja wirklich nur lokal.

Ich selber verwende eine “Push ortho Fußheberorthese AFO” und komme damit sehr gut klar. Sie passt in jeden Schuh (den man schnüren kann) und dadurch, dass die Ferse frei ist, wird man dort auch nicht wund (ist mir mit meiner alten Orthese passiert - da ist die Ferse in einem starren Plastikbett gestanden und das hat für mich gar nicht funktioniert).

Vll einfach mal durchtesten

Mir würde sich vorab eher die Frage stellen, wie stark die Knieschwäche ist…

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Es gibt viele Beiträge, auch von mir.

Uwe
:man_running:

Ich hatte im Kopf, daß du ein paar Jahre den Bioness hattest und habe gestern die Beiträge gelesen. Bei ging es gut, aber ich habe mich gefragt, ob es auch Personen gibt, die im Alltag dann nicht davon profitiert haben und aus welchen Gründen.

Ich habe ursprünglich wenig profitiert.
Bekam die Impulse gefühlt immer im falschen Moment. Konnte nicht gut damit umgehen.

ABER heute bin ich extrem froh, dass ich das Bioness habe. Habe es früher nur hin und wieder getragen, weil ich immer panische Angst davor hatte, in weiterer Folge davon „abhängig“ zu werden (also dann ohne Bioness gar nicht mehr laufen könne).

Ein User hat mir hier - und ich kann ihm nicht genug dafür danken - mal gesagt, ich solle es besser ständig tragen (und den Peroneus dann separat trainieren).

Und was soll ich sagen: Beste Entscheidung ever. Es gibt zwar noch Momente, wo ich damit kämpfe, aber grundsätzlich hat es mir das Laufen deutlich vereinfacht und die Gehstrecke mind. verdoppelt (eher verdreifacht).
Also mein Körper musste sich einfach erstmal an die neuen (richtigeren) Bewegungen gewöhnen.

Derzeit verwende ich es auf der Straße immer in Kombination mit zwei Walkingstöcken, aber durch die deutlich bessere Hebung des linken Fußes schaffe ich es in Zukunft vllt. wieder mit nur einem Gehstock. (Ist zwar ein sehr herausforderndes Ziel, aber ev. machbar, vor der ordentlichen Bioness-Nutzung war allein der Gedanke illusorisch).

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Das heißt, man muß mit der Elektrostimmulation eingespielt sein, nur ab und zu für Spaziergang zur Streckenerweiterung funktioniert nicht optimal. Gut zu wissen.
Verwendest du den Bioness komplett immer, also auch daheim?

Bei mir ist das jedenfalls so, ist aber nicht unbedingt allgemeingültig.

Ich trage es ausschließlich draußen auf der Straße , nicht im Büro oder zuhause.

Ich habe die “Walk on” Carbon, von Otto Bock.
Sie steht im Schuhschrank und verstaubt.
Ja, ich habe eine Fußheberschwäche und stolpere zeitweise mehr oder weniger über meinen Fuß.
Die einfachen Bandagen mit Zug am Schuh waren zu wenig. Der Zug war am vorderen Mittelfuß und ich hätte die Unterstützung im Zehenbereich benötigt.
Eine vom Sanitätshaus verordnete Orthese mit “Sohle” hatte in der Fußfessel einen Metallring und der hat so auf den Knöchel gedrückt, dass es nicht tolerabel war.
Die Walk on ist im Prinzip gut, aber durch die Starre des Carbons kann man im Gelände den Fuß/Schritt nicht ausgleichen und ich benötige das Ding für unebene Böden und nicht für das Haus.
Meinen Vorfuß trainiert es, dass ich die Schiene nicht trage. Für Biones bin ich zu gut, dass wird von der Kasse nicht übernommen.
Mein Fazit: probiere dich in einem guten Sanitätshaus durch verschiedene Modelle. Reicht der Zug von oben, oder besser Hilfe von der Sohle ausgehend. Erkundige dich im Netz was es gibt, und sprich deinen Versorger ggf. darauf an.
Gruß Anne

Der Körper muss genauso auf eine elektronische Orthese „eingestellt“ werden wie auf eine mechanische. Beim Laufen stehen mit Nutzung wahrscheinlich die Füße beim Aufsetzen anders, die Schrittlänge ist unterschiedlich etc…. je nachdem wie man das Gerät eingestellt hat.

Das führt zu einen Unterschied bei der Körperhaltung, Timing der Schritte etc.
Man muss sich nunmal an diese Änderungen gewöhnen. Und wenn man die Orthese seltener nutzt, kann so eine „Einstellung“ vermutlich länger dauern.

Wenn man sie jedenfalls nicht nutzt, wird der Körper beim Laufen einfach in alte Muster zurückfallen. Ob „Nichtnutzung“ dann ein Vorteil ist?

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Ich darf den Bioness 300 testen. Erhoffen würde ich mir natürlich eine längere Gehstrecke. Beim ersten Versuch im Sanitätshaus sah das Gangbild besser aus und hat sich auch gut angefühlt. Daheim und beim Streckentest ist es nicht so eindeutig.
War bei dir der Vorteil gleich von Anfang an erkennbar?

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Hatte ziemlich dieselbe Erfahrung wie du: Der erste Versuch im SH war phänomenal, weil es so unerwartet war, wie locker ich auf einmal ging. Zuhause war es dann nicht mehr ganz so.

Aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, hat sich das eingependelt. Trotzdem funktionieren manche Tage deutlich besser als andere.

Das beruhigt mich.
Eigentlich verständlich, Marc hat es oben ja schon geschrieben, daß man sich vom Bewegungsablauf erst auf die Orthese einstellen muß.