Die fehlende Wirkung der CD20 Therapien auf die Abnahme vom Hirnvolumen ist bekannt.
Beunruhigt mich aber nicht sonderlich solange Hirnvolumen als klarer Biomarker für Progression noch nicht klar etabliert ist. Offene Fragen wären da z.B. welcher Teil ist wichtiger? Graue Substanz oder Weiße? Spielt der Ort der Abnahme vielleicht eine Rolle? etc.
Wie dem auch sei, es ist sicherlich so daß im Laufe der Jahre unterschiedliche pathogene Prozesse eine Rolle spielen werden bei einer chronischen Krankheit wie die MS und daß wahrscheinlich unterschiedliche Medikamente besser wirken werden als andere.
Prof G hat neulich erst seine frühere Stellungnahme zu Aubagio nach der Kesimpta Zulassungsstudie ergänzt. Die Evobrutinib Phase III Studie soll seine Logik von damals also mehr oder weniger bestätigt haben…
*„…Eine weitere interessante Beobachtung in Bezug auf Teriflunomid ist, dass es wirksamer ist, wenn es als Zweit- oder Drittlinientherapie eingesetzt wird, als wenn es als Erstlinientherapie bei DMT-naiven Patienten eingesetzt wird. Diese Beobachtung ist robust, und es ist das einzige DMT, das dies tut. Was geschieht mit der Biologie der MS im Laufe der Zeit, so dass Teriflunomid wirksamer wird?…“
„…Diese Beobachtung ist wichtig, weil in den heutigen klinischen Studien der Phase 3 immer mehr Patienten nicht naiv für DMTs sind. Daher ist Teriflunomid wahrscheinlich wirksamer als in der Phase-3-Studie mit Teriflunomid angenommen. In einer kürzlich durchgeführten französischen Praxisstudie wurde beispielsweise kein Unterschied in der Wirksamkeit zwischen Dimethylfumarat und Teriflunomid festgestellt.…“*
Ich weiß nicht, ob aus so einer Meinung mal eine Patentkombination aus Therapien mal entstehen wird. Dazu sind m.E. die individuellen Verläufe zu unterschiedlich. Wäre aber zumindest mal ein nützlicher Startpunkt für Therapieentscheidungen zu gegebener Zeit.