Was mich an meiner MS-Diagnose stört, ist die Annahme, dass es einem damit immer schlecht geht. Viele Ärzte und Neurologen behandeln mich, als stünde ich kurz vor dem Ende – dabei geht es mir die meiste Zeit über eigentlich ziemlich gut. Mit meinen Symptomen komme ich weitgehend klar.
Gerade deshalb fühle ich mich oft missverstanden. Ich werde kränker eingeschätzt, als ich mich tatsächlich fühle. Und was mich besonders ärgert: Meine Allergien schränken mich im Alltag viel stärker ein, aber dafür interessiert sich kaum jemand so richtig.
Diese Arztbesuche ziehen mich psychisch runter. Ich gehe rein, fühle mich okay – und komme raus, als wäre ich schwerstkrank. Diese ständige Übervorsicht, dieses Getue geht mir langsam richtig auf den Keks.