Gemäß einem britischen Forscher ist die Multiple Sklerose sexuell übertragbar (ärztliche Praxis Nr. 78 / 27.September 2002)
Ein britischer Forscher glaubt, entsprechende Indizien gefunden zu haben (JNNP 73 [2002] 439-443). Demnach hat sich Christopher Hawkes vom Institute of Neurology in London unter anderem das Verteilungsmuster der MS-Prävalenz angesehen. Seine Schlussfolgerungen hieraus stehen in krassem Gegensatz zur herrschenden Lehre, wonach genetische oder immunologische Mechanismen das Nervenleiden verursachen.
Analysiert hat Hawkes beispielsweise die Daten über gehäufte MS-Fälle und Epidemien auf den Faröer-Inseln, auf Island sowie auf den Orkney- und Shetland-Inseln. Er entdeckte, dass die MS-Erkrankungszahlen jedes Mal stiegen, wenn auf einer der Inselgruppen militärische Truppen stationiert gewesen waren. „Der MS-Inzidenzanstieg im Zusammenhang mit dem Kontakt zu Militärpersonal lässt an ein übertragbares Agens denken“, folgert Hawkes. Zugleich verweist er darauf, dass primär progressive MS und tropisch-spastische Paraplegie (TSP) sehr ähnlich verlaufen.
TSP werde hauptsächlich sexuell übertragen und stehe in Beziehung zu Infektionen mit dem Retrovirus HT-LV-1, argumentiert Hawkes. Des Weiteren hat der Forscher festgestellt, dass die MS-Rate unter jungen, sexuell aktiven Menschen höher ist.
Dies deckt sich mit meiner Auffassung, dass die MS primär durch Bakterien (evtl. auch zugrundeliegenden Viren) übertragen wird und dass der primäre therapeutische Ansatz in einer Behandlung der bakteriellen Superinfektion oder der alleinigen Bakterieninfektion durch Langfristantibiose und Immunomodulation und Immunostimulation bestehen muss und bestehen sollte.
September 2002
Quelle: http://www.julius-hellenthal.de