Und das ist leider die wohl beliebteste Verallgemeinerung, um sich weiterhin ausschließlich auf defizitären Immuntherapien zu konzentrieren, ohne die eigentlichen Ursachen anzugehen. Die da wären:
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EBV-Infektion, EBV-Reaktivierung oder EBV-Reinfektion gilt nunmehr als gesichert. Kann mit Virostatika behandelt werden.
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Dysbiose Nr. 1 = zu wenige gramnegative Bakterien im Darm und/oder in der Lunge = zu wenige Lipopolysaccharide, die das ZNS-Immunsystem dämpfen. Kann teilweise mit N-Acetyl-Glucosamin ausgeglichen werden, ggf. auch mit Bakterien-Lysaten.
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Dysbiose Nr. 2 = Candida-Infektionen und Mykotoxine = die große Leerstelle in allen Betrachtungen. Da helfen z.B. Pro- und Prebiotika in Verbindung speziellen Diäten.
Platz 2 nach “Verallgemeinerung” geht an “wir brauchen (mehr) Studien”. Brauchen wir nicht für Medikamente, die seit über 30 Jahren im Einsatz sind. Mit ärztlicher Begleitung kann jeder sein eigenes Experiment starten. So wie ich das mache.
Für “Experte” @Marc696, der hier immer so charmant die Position der “forschungsorientierten” Pharmaindustrie vertritt, habe ich einen weiteren über 15 Jahre hinweg dokumentierten HIV + MS Fall:
Zur statistischen Prävalenz für MS + HIV habe ich bereits weiter oben geäußert.
Außerdem braucht es erst einmal engagierte Neurologen, die eine solche Langzeitbeobachtung vornehmen und publizieren. In den hiesigen MS-Ambulanzen bin ich bisher nicht auf solche engagierten Neurologen getroffen.
In jedem Fall gilt weiterhin der Merksatz: Wer HIV hat und mit moderner HAART behandelt wird, entwickelt so gut wie nie MS. Und wer sich als MS-Patient im äußerst seltenen Fall mit HIV infiziert, dessen MS verschwindet auf “magische” Weise nach Beginn der HAART. Jeder Versuch, diesen Merksatz zu zerreden, kann getrost als Propaganda, Irreführung und Vernebelung verstanden werden.
Eigentlich wollte ich hier gar nichts mehr schreiben. Aber es ist einfach nur traurig, mit ansehen zu müssen, wie hier die Leser manipuliert werden.
Tschüss.