Im Schlimmsten Fall führt so eine Hypothese dazu, dass sich die Betroffenen und / oder deren Angehörige auch noch schuldig fühlen…

@Salomischa: Stress hat einen nachweislich negativen Einfluss auf die Gesundheit – das ist ein medizinischer Fakt, keine Esoterik oder etwas auf dem Bereich Alternativmedizin. Wenn der Körper unter Dauerstress steht, schüttet er ständig Cortisol und Adrenalin aus. Das kann zu Bluthochdruck, Schlafproblemen, Entzündungen und einem geschwächten Immunsystem führen.

Gerade chronischer Stress ist problematisch, weil der Körper nie richtig runterfährt. Es gibt unzählige Studien dazu, also nichts, was man einfach abtun sollte. Deshalb ist es wichtig, Stress ernst zu nehmen und Wege zu finden, besser damit umzugehen.

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Selbstverständlich!
Stress ist ein unspezifischer krankmachender Faktor. Es ist sicherlich hilfreich mit Stress besser umzugehen, aber damit kann man meist nur einen kleinen Teil davon ausgleichen.

Es geht aber normalerweise um ein allgemein erhöhtes Risiko für Autoimmunkankheiten - trifft für manche zu und für andere nicht - und nicht um irgendeine kausale Verkettung von „Stress = Schubgefahr“ wie manche hier immer wieder versuchen zu suggerieren.

Es ist auch Quatsch zu suggerieren, dass eine MS Diagnose die Folge von Stress ist. Kann also genausogut auf Lupus, Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, etc. hinauslaufen. Mehr gibt die Studienlage nicht her…

Mir ist das passiert, aber ich fühle mich nicht schuldig.
Bei einer für mich sehr hilfreichen Psychologin habe ich den Leitsatz gehört: Nicht Schuld, sondern Schule. Ich habe durch das alles viel gelernt, lernen müssen.

Stress und psychisches Unwohlsein sind wesentliche Krankmacher. Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich wissenschaftlich mit den Zusammenhängen zwischen Psyche, Nervensystem und Immunsystem. Immunsystem und Nervensystem, passt doch… :thinking:

Ich denke, man kann lernen und üben, mit stressigen Ereignissen und Lebensphasen besser umzugehen. An dem Thema bin ich tagtäglich dran.

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@marc: Ich glaube schon, dass ein hormonelles Ungleichgewicht das Risiko für einen Schub erhöhen kann. Stress als direkte Ursache für MS sehe ich allerdings nicht.

Mir persönlich geht es mit negativem Stress richtig schlecht. Sobald der Stress zu viel wird, kommen alle Symptome wieder hoch. Offiziell gibt es aber kaum einen Zusammenhang zwischen Schüben und Stress. Wie auch immer, Stress ist nie gesund und sollte vermieden werden. Stressreduktion kann stark zum Wohlbefinden beitragen.

Lieber @Marc696

Nur weil die Studienlage es derzeit gerade nicht hergibt, eine kausale Verkettung von Stress und Schub zu untermauern, heisst das nicht, dass es bei verschiedenen Individuen nicht doch so sein kann. Und da fällt mir besonders chronisch negativer Stress ein. Dass dies, besonders unter Studienbedingungen und ohne Definition, was denn chronischer negativer Stress eigentlich ist und jeder anders mit Stress umgehen kann, heisst noch lange nicht, dass es so nicht s2in kann.

Und das hat nichts damit zutun, dass das hier jemand versucht zu suggerieren, wie du es oben suggerierst.

Meine Myelitisschübe (keine MS) folgten sehr negativem Stress beinahe auf dem Fuße. Und das negativer Stress das Immunsystem beeinflusst, hast du doch sicher schon einmal irgendwo gehört. Oder?

Mein Statement sollte aber keine Lanze für die Esoterik sein.

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Genau da sind wir bei offiziell.
Ich hatte über sechs Jahre lang Schübe während ich noch gearbeitet habe. Es waren immer extrem stressige Zeiten.
Seit dem ich das lasse mit der Arbeit, keine Schübe mehr.

@Paule: Sehe ich genauso. Meiner Meinung nach können hormonelle Schwankungen das Risiko eines Schubs erhöhen, auch wenn ich dafür keine Studien habe. Stressreduktion gehört nicht in den Bereich der Esoterik oder Alternativmedizin – das ist ein wichtiger Aspekt, den jeder berücksichtigen sollte. Erklärung weiter unten

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@Paule: Interessanterweise hat mein Körper keinen Unterschied zwischen positiven und negativen Stress gemacht. Zwei Mal war ein Umzug Schuld (sehr positive Ereignisse) und einmal ein sehr emotional einschneidendes Erlebnis (negativ) aber das ist nur meine Vermutung, das kann auch Zufall sein. Achtung: Persönliche Erfahrung

Will auch niemandem die persönliche Einschätzung wegdiskutieren solange der Konjunktiv „kann“ verwendet wird. Man sollte sich aber immer die Datengrundlage der persönlichen Theorien gegenwärtigen.

Wenn hier im Forum mal 20 Leute mal aufschreien:“ „ja, mir geht’s genauso“, dann gibt’s da draußen aber noch mal 200.000 mit der gleichen Diagnose in Deutschland, die das vielleicht ganz anders sehen aber ihre Ansichten garantiert nicht hier beisteuern werden.

Daraus nun eine „persönliche Theorie“ herzuleiten und diese permanent wiederzugeben ist recht selbstgefällig.

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@Marc: Ich glaube, dass muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich reagiere nur empfindlich, wenn aus dem Wort ,Stressreduktion" die Bezeichnung ,Energieheilung" wird. Vermeidung von Stress sowie Sport und eine gute Ernährung kann niemanden schaden. Ich bin minimalistisch unterwegs, ich habe weder Zeit noch Lust mich durch zig Bücher und Lebensweisheiten durchzulesen. Ich lese lieber einen guten Roman oder Autobiografie, dann ist mein Gehirn happy.

Die besten Ratschläge kosten nichts, wer dafür bezahlen muss, sollte lieber Abstand halten. Das ist nur meine Perspektive, ich will niemanden beleidigen oder verbal Gewalt antun

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Yesssss da bin ich sowas von bei dir :heart:

Off Topic

Genau.

Gut, Note 1

Schlecht, Note 4-5

Lassen wir zu dem Thema doch mal die Fachleute sprechen. Ich zitiere aus der S2k-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der MS, NMOSD und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen: Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie © DGN 2024 |

Verlinkt in diesem Beitrag von Shitman:

Dort heißt es im Abschnitt “Mentale Gesundheit und Stress”:

“Menschen mit MS sind eine vulnerable Gruppe in Hinblick auf mentale Gesundheit und Stress. Deshalb muss die mentale Gesundheit ab Diagnosestellung besonders berücksichtigt werden. Traumatische Lebensereignisse und posttraumatische Belastungsstörungen sind ein Risikofaktor für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und auch für die MS (Review bei von Drathen et al. 2024). Für Stressbelastungen als Auslösefaktor von Schüben liegt eine gewisse Evidenz vor. Erste Kohortenstudien zeigen ferner, dass traumatische Lebensereignisse sich möglicherweise auf die Progression der Erkrankung auswirken (von Drathen et al. 2024).”

Es gibt also nicht nur eine gewisse Evidenz für Stressbelastungen als Auslösefaktor für Schübe, sondern größere Stressbelastungen (hier als traumatische Lebensereignisse und posttraumatische Belastungsstörungen) können sogar zum Ausbruch von Erkrankungen und auch der MS beitragen.

Na also …

Ich verstehe deinen Punkt und bin mir bewusst, dass persönliche Erfahrungen keine wissenschaftlichen Beweise ersetzen. Gleichzeitig gibt es aber durchaus Hinweise darauf, dass hormonelle Veränderungen – wie in der Schwangerschaft, den Wechseljahren oder dem Menstruationszyklus – einen Einfluss auf den Verlauf von MS haben können. Studien zeigen zum Beispiel, dass das Schubrisiko während der Schwangerschaft oft sinkt, aber nach der Geburt wieder ansteigt. Auch in den Wechseljahren berichten einige Betroffene über Veränderungen im Krankheitsverlauf, was zumindest den Verdacht nahelegt, dass Hormone eine Rolle spielen könnten.

Mir geht es nicht darum, eine allgemeingültige Wahrheit zu formulieren, sondern einfach um den Austausch über mögliche Zusammenhänge. Dass nicht jeder Betroffene die gleiche Erfahrung macht, ist klar – aber das bedeutet ja nicht, dass solche Überlegungen von vornherein unbegründet sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse entstehen oft auch aus der Sammlung individueller Berichte, die dann genauer untersucht werden. Mit Hilfe von AI erfasst, damit der Beitrag nicht als selbstgefällig aufgefasst wird.

Meinst Du mich?

Ich habe für mich den Eindruck, dass ich ab einen gewissen Punkt in diesem Thread meine Personality abgegeben habe und nur Stile nachahme. :wink:

Da bin ich 100% bei Dir.

Richtig. Dabei verwechseln aber manche offensichtlich regelmäßig den wissenschaftlichen Härtegrad von Ansätzen. Eine vorläufige Theorie, für welche es ggf. erste empirische Bestätigungen gibt, hat einen anderen Härtegrad als eine, die durch randomisierte kontrollierte Studien oder Metaanalysen bestätigt wurde.

Wäre so, als ob jemand regelmäßig abends den Wetterbericht hinterfragt weil man eine Bauernregel kennt, laut welcher es am nächsten Tag eigentlich anders kommen sollte.

Ist ein anderes Thema. Dazu gibt’s aber tatsächlich fortwährend Forschung, die etwas zielgerichteter ist…

Leider ist das Verhältnis von Lesern zu Schreibern hier sehr hoch. Bei solchen Diskussionen wundert es einen auch nicht. Neue Foristen wären jedenfalls immer willkommen damit AMSEL nicht wieder auf die Idee kommt, das hier abzuschalten…

Ich bin überzeugt davon, dass diese Kausalität am Ende nüchtern betrachtet in der Realität nicht haltbar ist. Passivität ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Aber ja, manche Sachen braucht man sich nicht geben.