Hallo,
meine Erfahrungen mit dieser Krankheit sind nicht wirklich so schlimm.
Meine Diagnose ist nun 15 Monate alt, ich habe Extavia bekommen und wurde auf Copaxone umgestellt. Extavia hat mich fertig gemacht.
Ich arbeite trotzdem in einer leitenden Position, trotz meiner 5 Schübe in der Zeit. Ich musste nur mein Leben ein wenig umstellen.
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Rauchen aufgehört: Dafür hätte ich meine Neurologin am liebsten mit einer Bratpfanne erschlagen, aber die Arme kann ja nix dafür. Die 150 € im Monat spende ich nun für bedürftige Familien in Rumänien.
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Mehr Pausen in der Arbeit. Ich gehe 3 - 4 mal am Tag 10 Minuten spazieren (was meinen Raucherpausen entspricht, dann geht das)
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Ich schlafe in meiner Freizeit bewusst viel. Ich hole mir die notwenidige Energie, bevor der Körper sie fordert.
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Ich mache keine anstrengenden Tätigkeiten, ich lasse mir vieles abnehmen, arbeite nie körperlich.
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Meine Hobbies habe ich umgestellt. Mehr DVDs sammeln und schauen, statt die Abende in einem doofen Club den Frauen beim Tanzen zuzusehen.
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Ich bin viel ruhiger und entspannter geworden. Mein Lebensmotto hat sich gewandelt, das wichtigste ist das “Vergeben” von Fehlern anderer, und das Vergeben, mir selbst, und meiner eigenen Fehler.
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Ich schlucke keine Ibus mehr, egal wie sehr es weh tut. Weil man es ertragen kann und muss.
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Ich entwickle ein Gefühl für meinen Körper. Was geht? Was geht nicht?
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Freunde wieder gewinnen. Es tut mir gut, darüber zu reden.
Und ich lebe, ich arbeite jeden Tag (Bürojob), und ich bin stolz darauf, in dem Bewusstsein zu leben, dass man trotz der Krankheit mehr in der Arbeit reisst, als ein Gesunder…Dieses Gefühl von Stolz und Erfüllung droht schon fast, in Arroganz abzurutschen (Punkt 6 hilt mir, mich zu bremsen).
Eigentlich hätte es mich schlimmer erwischen können…auch wenn es immer weg tut.