Mitte Juni habe ich bei einer Projektwoche im Rahmen einer Fortbildung ‘Universität für Frauen’ KI ausprobiert. Da ich durch einige Beiträge von Euch dazu angeregt wurde, möchte ich gern kurz hier zusammenfassen, was für mich dabei rausgekommen ist.

Zusammen mit einer Partnerin, habe ich aus einer Liste von 43 Chatbots auf Wikipedia, 5 bekannte ausgesucht, die wir näher untersuchen wollten: ChatGPT, Perplexity, Claude, Google Gemini und Meta AI.
Unsere Vorstellung war, bestimmte Begriffe bzw. Fragen einzugeben, die Ergebnisse zu vergleichen und die Unterschiede in einer Tabelle darzustellen.

Auch aufgrund von Beiträgen hier, wo KI Antworten kopiert wurden, wollte ich Antworten auf medizinische Fragestellungen vergleichen. Als ich das unserer Dozentin vorgeschlagen habe, meinte sie dazu, man könne die Antworten nur schwer bewerten. Mich hat das trotzdem weiter interessiert und so bin ich darauf gekommen, dass das genau einer der Unterschiede ist zwischen einer KI und mir.

Nein, Sunny_Yellow, es ist nicht so, wie du heute in einem Beitrag schreibst, ‘Die KI hat leider öfter gravierende Wissenslücken’, sondern ich habe Ahnung von manchen Dingen und kann sie einschätzen, die KI hat kein Wissen. Sie generiert Antworten aufgrund von Wahrscheinlichkeiten, die meistens nicht falsch sind. Wenn ich einem Chatbot die gleiche Frage in 5 Minuten stelle, bekomme ich eine andere Antwort mit anderen Quellenangaben, wo dann einige Aspekte fehlen können, dafür andere hinzukommen.
Deshalb kann man nicht die Antwort eines Chatbots hier reinkopieren und als ‘die Anwort der KI’ darstellen.

Da ich mit MS etwas auskenne, habe ich u.a. 2 Fragen aus diesem Bereich gestellt.

1.‘Wenn ich meinen Kopf nach vorne beuge, bekomme ich einen Stromschlag in den Beinen. Was ist das?

Alle 5 Chatbots gaben die richtige Antwort. Bei allen kam das Stichwort Lhermitte Zeichen, mögliche Ursachen und als häufigste MS mit der Aufforderung, einen Arzt zur Abklärung aufzusuchen.

  1. ‘Wie gut wirkt Ocrevus und was sind die Nebenwirkungen?’

Die allgemeinen Angaben dazu waren im Prinzip nirgends falsch, unterschiedlich präzise, teilweise mit der Wirkweise und Ergebnissen von Studien, bei Meta AI wenig konkrete Informationen.

Ein interessantes Detail bei Google Gemini unter Nebenwirkungen, als ich zum 1. Mal diese Frage gestellt habe:

‘Vor der Behandlung sollte der Impfstatus überprüft und Impfungen (insbesondere Lebendimpfstoffe) gegebenenfalls verschoben werden.’

Der 1. Teil ist richtig, es wird aber nicht erklärt, warum, der 2. Teil ist Quatsch und ein Mensch, der Wissen dazu hat, würde das so nie schreiben.
Als ich die gleiche Frage zum 2. Mal gestellt habe, kam nichts zu Impfungen.

Ich habe noch einige Artikel zu KI gelesen, z.B. ob es nötig ist, weiter selbst zu denken oder dass bei einer Untersuchung rauskam, dass KI empathischere Antworten gab als ein Mensch. Auf die Empathie eines Chatbots kann ich verzichten.

Ein Autor schrieb, ChatGPT gebe geniale und unbrauchbare Antworten. Ich denke, deshalb ist es gerade, wenn man KI befragt, wichtig, selbst zu denken um geniale von Schrott-Antworten zu unterscheiden.

Ich bevorzuge nach wie vor Googlen und mich anhand von seriösen Quellen zu informieren, auch wenn ich dann keine fertige Antwort vorgesetzt bekomme.

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Gute Erkenntnisse. Wie schon woanders geschrieben, ein KI für fundierte Antworten zu speziellen medizinischen Fragen müsste zunächst eine eigenständige Datenbank haben und dann die Ergebnisse ggf. mit aktuellen Informationen aus dem Web einreichen.

Das ist beispielsweise in der Rechtsberatung schon üblich. Die, die das mittlerweile nicht wissen riskieren sich zum Clown zu machen…

Im Vergleich dazu wirken Antworten von öffentlich verfügbarer KI bei schlechter prompt Eingabe wie die von einem intelligenten Dummschwätzer. Und diese sind eigentlich schon schädlich, weil sie dem Fragesteller nur ein falsches Gefühl von Sicherheit geben…

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Das Fatale ist, dass die Antworten meistens nicht offensichtlich falsch sind. Fehler, Ungenauigkeiten oder fehlende Aspekte bemerkt man nur, wenn man vorher schon Wissen zum Thema hat. Die Quellenangaben nützen einem da auch nicht so viel, weil man, wenn man die gleiche Frage dem gleichen Chatbots mehrmals stellt, verschiedene Antworten mit ganz unterschiedlichen Quellenangaben bekommt.

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KI + blindes Vertrauen = Idiotisch

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Und dann noch die Auswirkungen von unsocial Media…
Verlust von analoger Kommunikationsfähigkeit, Steigende psychollogische Probleme, Überforderung aller Orten….
Weil Großeltern Zeit und Fähigkeiten haben, sich in diese Dinge hinein zu Arbeiten. Viele begreifen nicht wie das bei älteren auswirkt Ü 70 beginnt es oft…
Meine Mami ist Ü80 ganz banal sie ist Linkshänderin wurde auf Rechts umerzugen…. Mobilitätsprobleme der Feinmotorik…
Dann noch Geschichten wie Online Sprechstunden?!? ….Aer GBT löst ja alles…

Ich benutze KI u.a. mein neues Badezimmer zu planen. Ich lade meine Fliesenfarbe hoch und KI sucht mir die passende Wandfarbe aus oder sagt mir, was geht und was nicht. Klar, ich kann mich durch Googelei in Punkto Farbenlehre schlau machen, aber dazu fehlen mir gerade die Zeit und die Nerven. KI ist für mich ein besseres Google mit exzellenter Textverarbeitung. Nichts weiter.

Klar ist KI für manche Dinge vorteilhaft, aber gerade dein Beispiel verstehe ich nicht.
Wenn ich eine Wandfarbe aussuche, gehe ich nicht danach, was KI für passend hält und auch nicht nach der Farbenlehre, sondern nach meinem Geschmack, was mir gefällt.

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Wieso wertest du dieses Beispiel ab? Andere sehen darin eine Wissenschaft.

Das persönliche Vorgehen bei so ziemlich jedem Thema hängt komplett von den eigenen Kriterien und Standards ab.

Wenn jemand beispielsweise viel wert auf Farben und Einrichtung legt, dann kann AI, korrekt eingesetzt, durchaus einen teuren Innenarchitekten ersetzen.

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Nein, ich finde es schon sehr wichtig, dass die Farbtöne nach der Farbenlehre zueinander passen. Ich bin Perfektionistin :smiley: Ich will ein perfektes Badezimmer. Mit perfekten Lampen, perfekten Boden und perfekten Kacheln. Ich habe leider nicht so viel Ahnung, daher ist mir KI eine sehr grosse Hilfe. Allein wie viele verschiedene Weisstöne bei Farrow and Ball zu kaufen gibt und Blau ist nicht gleich blau. Uff…

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suum cuique

Ich werte nichts ab. Ja, natürlich ist das eine Wissenschaft, aber für mich ist das nicht relevant. Ich bin nicht so perfektionistisch und brauche auch keinen Innenarchitekten. Mir reicht es, wenn die Farbe den Bewohnern gefällt.

Man kann ja für alles mögliche KI zu Hilfe nehmen, aber
ich sehe darin schon auch eine Gefahr.
Bei dem Beispiel von FujurFujur liefert KI die perfekte Farbzusammenstellung und ich muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, was passt und mir gefallen würde, bis ich es dann vielleicht irgendwann gar nicht mehr weiß.

Oder Übersetzungs Apps, sie erleichtern einem sicher manche Situation, z.B. im Urlaub, aber sie können einen auch davon abhalten, mühsam eine fremde Sprache zu lernen, wenn ich auch mit einer App klarkomme.
An dem Kurs für Integrationslotsen, den ich im letzten Jahr gemacht habe, nahmen auch 3 Ukrainerinnen teil. Sie folgten dem Kurs mit Hilfe einer Übersetzungs App auf ihrem Handy, aber man konnte sich nicht mit ihnen unterhalten, weil sie nicht genug Deutsch sprachen. Die Unterhaltung hätte von beiden Seiten über eine App laufen können, aber ich denke, das ist nicht das Gleiche.

Auch bei diesem Projekt, von dem ich in meinem 1. Beitrag geschrieben habe, habe ich die Erfahrung gemacht, wie sie in dem Zon Artikel beschrieben wird. Ich habe erst Mal nur rum probiert ohne konkrete Vorstellung, was dabei rauskommen sollte bzw. mit einer anderen, als nachher das Ergebnis war. Und plötzlich hatte ich dann die Idee.
Ich hätte die Aufgabe auch gleich einem Chatbot übergeben können, mit wahrscheinlich einem anderen, schnelleren und perfekteren Ergebnis. Aber hätte ich so wirklich etwas gelernt und die Erfahrung gemacht, mir selbst etwas zu erarbeiten, gesehen, wo die Probleme liegen?

In meinem speziellen Fall gibt es schon viel, was mir im ersten Augenblick gefällt aber bei näherer Betrachtung gar nicht geht.

Ich wollte zB. Porzellanfliesen für den Boden haben aber ich habe das noch einmal mit KI ueberprueft. Gottseidank! Denn mein Boden ist gar nicht stabil genug und bei solchen Fliesen würde ich über kurz oder lang Risse in den Kacheln bekommen (mein Haus ist sehr alt und bewegt sich stark, zudem Holzfussboden).

Ich habe nach Alternativen gefragt und habe mich nun für behandeltes Holz entschieden. Das gleiche mit meinem Badezimmerspiegel. Ich wusste nicht, dass man nur spezielle Spiegel einbauen darf, da sich das Material durch die hohe Feuchtigkeit verzieht.

Bez. Farbe: Ich wollte ein blau, dass weder zu kalt, noch zu warm ist. Möglichst hell aber dennoch weich und entspannend. Mit Hilfe von KI habe ich eine perfekte Wandfarbe gefunden.

Ich denke schon seit 3 Monaten über die Planung nach, noch mehr denken will ich nicht mehr :frowning:

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Hauptsache, das Ergebnis passt und gefällt dir, egal wie du dazu gekommen bist.

Bei speziellen Materialien ist es natürlich schwierig als Laie.
Ich wäre bei Holz skeptisch in einem Feuchtraum.
Hast du gefragt, wie das Holz behandelt ist und welche Schadstoffe es evtl. ausdünstet?

Wir haben damals als wir unsere Studentenbude renovierten uns ganz banal auf weiße Wände und einen Eichenboden geeinigt. Höllisch empfinde ich inzwischen unsere weißen Fußleisten schrecklich… Es muß alles gereinigt werden und der Staub ist höllisch. Dann gibt es da ja noch Bobby als kleiner Hund fand er Fußleisten spannend :face_with_spiral_eyes:….
Als MSler sollte man sich bewußt sein, das mit dem Gleichgewicht ist so Sache….
Als ich gestern über mein Küchenchaos stöhnte sagte meine Haushaltshilfe, jetzt reg Dich ab, in einer Küche, die immer ordentlich und perfekt aufgeräumt ist wird nicht gekocht… Italien läßt grüßen…
Wir haben viele Bilder… wenn man unterschiedliche Künstler hat wirds schwierig…Unterschiedliche Stil…. Ich stehe auf Surrealien mein Mann eher auf Klassiker…

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Hmm… Was für mich beim Lesen nicht ganz klar wurde:
Wurden dabei eigentlich die Bezahlmodelle verwendet?

Gerade bei medizinischen Themen unterscheiden sich die Antworten zwischen Gratis- und Bezahlversionen teils massiv. GPT-4 (also die Plus-Variante) liefert oft viel differenziertere, besser abgesicherte Antworten. Einfach weil es mehr Kontext hält und komplexere Wahrscheinlichkeiten verarbeitet.

Das ist auch kein Wunder. Die Modelle sind leistungshungrig und OpenAI muss inzwischen Investoren bei Laune halten. Kurz gesagt wer mehr will, zahlt.

Dazu kommt:
GPT (und andere) geben dir auf Wunsch auch Wahrscheinlichkeiten oder strukturierte Kontexte aus. Aber dafür muss man das Modell oft erstmal „nackig“ machen.
Sprich: Richtlinien, Sympathie-Filter und PR-bedingtes Weichspülen deaktivieren oder gezielt umgehen (legal & clever).

In meinem Fall hat sich z. B. gezeigt:
Wenn ich präzise frage, mit MS-spezifischem Vokabular, klinischem Schema und funktionellem Fokus, dann bekomme ich Antworten, die jenseits des typischen Oberflächen-Geplänkels liegen.

Ich arbeite inzwischen mit mehreren spezialisierten GPT-Chats parallel, manche davon rein MS-bezogen, andere gezielt zur Neuro- oder Pharmarecherche. Und ja, einer davon ist so eingestellt, dass er „nackt“ antworten muss.

Klingt vielleicht albern, aber KI ist nicht gleich KI.
Und was du bekommst, hängt stark davon ab, wie du fragst, wo du fragst und wie sehr du bereit bist, das System zu verstehen.

Auf die Fragestellung kommt es auch bei ganz normaler Internetrecherche an…
Hinzu kommt das Wissen um den Ursprung einer Seite… rechter Hintergrund z.B. Pseudowissenschaft… haben hier im Fotom oft einige Tipps bekommen….

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Nix gegen Google, aber Kontext übergreifend? Ich meine, ließ den Beitrag von @FujurFujur. Kann Google das auch? Ich denke, zeitgleich nimmt Sie auch dortbei etwas mit.

Das Thema Einrichtung ist bei mir abgeschlossen…
Das Thema Lisa und Bobby ist erledigt die zwei sind gerade rumgehüpft auf dem früheren Landesgartenschaugelände…
Der unerzogene Bobby hat ganz brav auf den Rückruf reagiert… Er kann wenn er will
Könnte GBT den kurz Kreislauf steigern, die Darmprobleme mal kurz beseitigesie hatte ua Darmkrebs…. Der Prof, der sie vor 25 Jahren operierte hatte meinte nach der Op zu ihr… Rechts haben wir alles erwischt. Links haben sie einen unsichtbaren Krebs, der immer irgendwann irgendwo aufploppen. Prima Lunge, Darm etc. Die erste Chemo hat gut funktioniert bei Darm und Lunge haben sich reduziert…. Demnächst wird mal wieder gecheckt….

Es gibt gerade Wichtigeres als sich mit GPI zu kümmern…
Stichwort Proritätenliste

Ich weiß, dass KI nicht gleich KI ist.
Eine Fachdatenbank ist auch nicht gleich Google.

Ich habe nur die kostenlose Version von 5 verschiedenen Chatbots benutzt, die für jeden frei zugänglich sind.

Bei Google muss ich oft in mehreren Schritten vorgehen, mich von einem Ergebnis zum nächsten hangeln um das zu finden, was ich suche.
Bei KI meinen viele, sie bräuchten nur die richtige Frage zu stellen um die perfekte Antwort zu erhalten. Das ist nach meiner Erfahrung, zumindest bei den kostenlosen Versionen, nicht so.

FujurFujur schreibt, sie habe sich mehrere Monate mit dem Thema befasst. KI war wohl nur ein Baustein.
Ich würde mich bezüglich des Materials noch einmal in einem Fachgeschäft oder Handwerksbetrieb beraten lassen von Menschen, die damit arbeiten und mich nicht auf eine theoretische Recherche, egal ob KI oder Google, verlassen.

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