Hallo alle zusammen,
ich bin jetzt 40 Jahre und habe seit 10 Jahren MS.
Leider ist mein schubförmiger Verlauf in einen sekundär progredienten übergegangen, wobei mein Laufen schleichend schlechter wird. Copaxone Therapie hilft gar nichts, es wird seit 2 Jahren trotzdem schlechter. Das Bürgerhospital rät mir seit 1,5 Jahren zur Mitox Therapie, doch ich bin sehr kritisch, ob das mir hilft und ob ich das meinem Körper antun will. Kann mir jemand diesbezüglich etwas über das Krebsrisiko schreiben? Ich bekomme nie so richtige Antworten darauf.
Vielen Dank und liebe Grüsse
Anke
Hallo Anke,
ich hatte Brustkrebs mit 34. Hatte einen hormonell bed. Tumor. Hab ne Chemo nach dem FEC-Schema bekommen. Von Mitox weiß ich, daß es bei Brustkrebspatientinnen urspr. eingesetzt wurde. Meine Chemo war noch ne Stufe härter. Eine Freundin von mir bekommt wg ihrer MS seit Jahren Mitox und verträgt es gut und hat das Gefühl, daß ihr Zustand stabil ist.
Ich hab damals gestreikt Mitox nach einer anderen Chemo zu nehmen. Mir war es einfach zuviel. Obwohl ich meine Chemo im Vgl zu vielen Mitpatientinnen die ich bei der Bestrahlung kennengelernt hab gut vertragen hab. Stell Dir einfach vor Du bekommst ne Runde Blue Curacau Das funktioniert wirklich
LG Antje
Vor der Mitoxantron-Therapie musst du eine Einwilligungserklärung unterschreiben, daß du über die möglichen Nebenwirkungen des Zytostatikums informiert wurdest: Die Möglichkeit an K. zu erkranken, ist eine davon - abhängig von der Körperoberfläche und dem Zeitraum der Behandlung.
Wie auf den berüchtigten Beipackzetteln: die Möglichkeit besteht, muß aber nicht - Das prozentuale Risiko einer K-Erkrankung wird, kann nicht angegeben werden - deshalb “nie so richtige Antworten”…
…also eine Frage deines Abwägens, Anke. Als sehr kritische Patientin kannst du zusätzlich die Meinung deines Allgemeinarztes einholen. Von Foren würde ich diesbezüglich abraten…
Meinung deines Allgemeinarztes
Sorry pb in demPunkt muß ich Dir widersprechen. Die meisten Allgemeinärzte und Neuros sind mit Zytostatika überfordert. Ich hab meine Aufklärung direkt vom Onkologen bekommen. Auch die Helferinnen waren eine große Hilfe, weil man mit einer Krebsdiagnose steht man zu dieser Zeit tierisch unter Druck.
Guckst du hier:
http://www.download.ms-netz-hamburg.de/download.php?downloadfile=mitoxantron_info_110106.pdf
“Bei 56 von 100 Patienten tritt eine therapiebedingte Übelkeit auf, bei 18 von 100 kommt es zu einem teilweisen Haarausfall. Bei 35 von 100 Patientinnen kommt es therapiebedingt zu Zyklusstörungen. Das Krebsrisiko liegt bei Mitoxantron vermutlich zwischen einer Krebserkrankung auf 100 Therapien bis zu einer auf 1.000 Therapien. In der Behandlungsgruppe kam es bei jeweils 2 von 100 Patienten pro Dosierungsgruppe zu Funktionsstörungen des Herzens im Ultraschall.”
Das Risiko einer Herzschädigung durch das Mitox ist deutlich höher als das Risiko, dadurch Krebs zu bekommen. - Mich wundert, dass du bei SPMS Cop bekommst, das ist doch dafür gar nicht zugelassen?
LG Ute
Apropos Zyklusstörungen ich habe währen der Chemo u zwei Jahre in Folge Zoladex bekkommen um meine Eierstöcke zu schützen. Ich war während dieser Zeit plus Tamoxifen in die Wechseljahre geschossen.
Wenn Du noch einen Kinderwunsch hast solltest Du deinen Gyn kontaktieren.
Hallo Ute,
vielen Dank für Deine Info.
Bekomme noch Copaxone von damals, da ich ja die schubförmige MS hatte. Ein Neurologe rät mir jetzt auch, das weiterhin zu spritzen und auf neue Medikamente zu warten, wenn ich kein Mitox nehmen will. Er sagt das Risiko mit Krebs steht 1 zu 400…das finde ich sehr hoch. Aber wie gesagt, die meisten halten sich mit einer Aussage bedeckt.
Liebe Grüsse
Anke
Bei Fragen an meinen Allgemeinarzt geht es mir nicht um Krebserkrankungen noch um den Wirkungskreis von Curascao blau, der blauen Brühe Mitoxantron. Sondern er kennt meinen gesundheitlichen Allgemeinzustand seit Jahren und kann mich beraten bei der Entscheidungsfindung: Ja oder Nein.
Weder Onkologen noch deren Helferinnen können das leisten. Das mag bei dir als Krebspatientin anders sein - tierisch unter Druck zu stehen: das scheint mir bei Anke nicht der Fall zu sein…
Ds Problem ist, daß kein Arzt der Welt kann Dir definitiv sagen daß Du nicht an Krebs erkranken wirst. Eine Freundin von mir hat genau über diese Frage massive Depressionen bekommen. Sie hatte eine klasse Prognose aber kein Arzt wollte Ihr definitiv zusichern, daß sie nie wieder an Krebs erkranken wird, da spielen einfach zu viele Faktoren rein und jeder ist für sich ein sehr komplexes Wesen.
Was wäre die Alternative zu Mitox?
PS auch wenn manche mir das vielleicht unterstellen, so bin ich net von der Pharma, sondern nur jmd der innerhalb kürzester Zeit von mehreren Hammerdiagnosen überrollt wurde. Über Prozentzahlen konnte ich mir keine großartigen gedanken machen nur über Leben und Tod. Ich wollte definitiv leben.