Hallo zusammen,

ich verfasse aktuell meine Masterarbeit zum Thema “Auswirkungen der Unternehmenskultur auf das Erleben von Menschen mit Multipler Sklerose im Arbeitskontext und ihre Rolle beim Erhalt der Arbeitsfähigkeit” und suche hierfür weitere Interviewteilnehmende. Die Fragen werden rundum die Arbeitsumebung, Kommunikation im team, Unterstützung auf der Arbeit sowie Führung und Inklusion gestellt.
Das Interview wird digital über Teams geführt und dauert maximal eine Stunde.

Ich würde mich freuen Interviewteilnehmende hier zu finden. Voraussetzung ist lediglich eine diagnostizierte MS und eine aktuelle Berufstätigkeit.

Ich freue mich auf euer Interesse.

Liebe Grüße
Annalena

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Ich hatte damals beim AG erst dann mein “coming out” als es unvermeidlich war.
Und das war gut so.

Die ganzen Sprüche von “Inklusion” etc. sind gerade bei kleineren Firmen reine Theorie.
Da hat sich nicht wesentlich etwas verändert.

So long
Uwe

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…auch bei großen Firmen / Konzernen ist die Inklusion kein Selbstläufer. Zumindest in meinem Fall. :wink:

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Ich kann da leider auch nix Positives berichten. Entweder wollten Firmen nur Zuschüsse nutzen, ohne dass es für den Mitarbeiter Entlastung und Unterstützumg gibt oder sie pfiffen auf Regelungen und entledigten sich der Handycap-Mitarbeiter mittels aller Tricks, auch über besonderen Kündigungsschutz hinweg.

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Das kann ich leider auch nur bestätigen.
Bei mir war der erste Schub leider in der Firma erkenntlich, und die wussten schnell Bescheid da ich davon ausging das wir doch ein so gutes Verhältnis haben. Da es ja die Wahrscheinlichkeit gibt,öfters krank auszufallen oder Fehler passieren können wurde bei mir auch versucht mich loszuwerden.
Am Gehalt konnte nichts gemacht werden,also wurden Zulagen gestrichen und die Position genommen die ich hatte. Sie wollten erstmal sehen wie zuverlässig ich bin und ob ich es noch bringen kann. Nach knapp 15 Jahren.
Nachdem ich es wagte zum ersten Mal auf Reha zu gehen wurde ich nach dem vierwöchigen Aufenthalt beurlaubt für weitere drei Wochen,hatten uns gestritten und es wurde mit Rauswurf gedroht.
Wir bekamen ie wieder ein Verhältnis zustande, inzwischen ist die Firma pleite gegangen.

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Eher gegenteilig zu den anderen Vorposter:

Habe die MS beim Bewerbungsgespräch gleich erwähnt und arbeite dort jetzt schon das 9te Jahr. (7 andere Bewerber ausgestochen, trotz Erwähnung meiner Krankheit, meiner Behinderungseinstufung von 60%, und dass ich mind einmal im Monat meine Therapie im Krankenhaus machen muss. Es ist ein großer Konzern in der Privatwirtschaft)
Home-Office kein Problem, und wenn ich 1Monat von daheim arbeite no Problem.

Ich erfahre Verständnis und Rücksicht.

@Anna13 Wenn du Interesse hast bzgl deiner Masterarbeit kannst du mich gerne anschreiben.

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Korrekt
Beim Integrationsamt hat man mir klar gesagt, dass es bei kleinen Firmen ohne Betriebsrat immer Möglichkeiten gibt sich “betriebsbedingt” von Mitarbeitern zu trennen.
Einen besonderen Kündigungsschutz gäbe es in der täglichen Praxis defakto nicht.

Uwe

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Das ist etwas ganz anderes.
In kleineren Firmen läufts anders…
Da kenne ich einige Beispiele.

Alles Gute weiterhin
Uwe

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Ja klar.

Auch hängt es von der Ausbildung + Tätigkeit stark ab. Ich bin Informatiker, da ist es kein Problem von wo auch immer zu arbeiten.

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Ich hätte das bei meinem Job locker auch machen können.
Es war ein MEGA Kampf bis das teilweise geklappt hat.
Und so ganz nebenbei war die “Karriere” beendet…

Aber ich hatte vor dem “coming out” auch viele erfolgreiche und schöne Jahre…

So long
Uwe

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Ja ich weiß :slight_smile:

Es hängt von so vielem immer ab. Wie sozial ist die Firma, was erfordert der Job, wie kompetent ist das Management/dein Lead, wie fit ist man noch, usw usf

(Bei mir wurde zb es sehr geschätzt, dass ich es gesagt habe obwohl ich es nicht musste. Würde sogar sagen es war ein ausschlaggebender Grund, dass ich die Position bekommen habe)

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Ich war 20 Jahre im Betrieb, immer hoch gelobt, in allen Arbeitsgruppen - ob ich wollte oder nicht.
Großer christlicher Arbeitgeber.
Dadurch dass ich in der Pflege im Akutkrankenhaus gearbeitet habe, meine Kollegen gute Freunde waren und mich im KH besucht haben, war allen schnell klar was los war.
Neurologie, aufsteigende Lähmung, Dialysekatheter, Cortison - da konnte man eins und eins zusammenzählen. Meine Kollegen waren nicht das Problem, wohl aber die obere Riege.
Mobbing, kein Entgegenkommen was Schichtdienst, Versetzung irgendwas anging. Ich wurde von oben nur getreten und hätte nur zu gerne geklagt. Ich sei zu oft krank, zu teuer, eine Zumutung für die Kollegen, alle leiden unter mir, ich würde auf meine Rechte aufgrund des SBA´s bestehen. Dann habe ich auch noch ein Nachtwachenattest eingereicht.
Der kirchliche Arbeitgeber hat sich so unchristlich wie irgendwas verhalten. Ich habe gelitten und habe nur immer gesagt: Ich kündige nicht - es gibt eine Fürsorgepflicht vom Arbeitgeber.
Dann wurde ich immunsuppremiert auf die Infektionsstation versetzt - ein weiterer Schritt um mich mürbe zu machen.
So blöd Corona war: es kam mir arbeitstechnisch entgegen, denn dadurch musste ich, betriebsärztlich verordnet, meinen Arbeitsplatz verlassen und ich habe Glück gehabt mit meinem neuen Job, aber auch da gibt es gelegentlich Probleme und kein Verständnis für Probleme wie Fatigue, Konzentration, Gedächtnis und schlechtes laufen.

Anne

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Hallo in die Runde,

spannendes Thema. Obwohl ich viel im Forum lese, schreib ich selbst eher selten. Aber bei diesem Masterthema kann ich zumindest zum 2. Teil „Auswirkungen der Unternehmenskultur auf die Arbeitsfähigkeit“ was sagen.
Mein Erleben geht dahin, dass alle im Unternehmen im direkten Gespräch sehr betroffen, interessiert und rücksichtsvoll wirken, aber dann zur Tagesordnung inkl. normaler Leistungsansprüche zurückgekehrt wird. Gleichstellung/Schwerbehinderung wird gern genommen, um die Lohnkostenzuschüsse mitzunehmen, wie schon meine Vorredner anführten. Ansonsten wird weiterhin normale Leistung erwartet, die für MSler oft Überforderung mit sich bringt. Und was Überforderung für MS- Erkrankte bedeutet, weiss jeder Betroffene. Ist oft der sicherste Weg zur weiteren Verschlechterung des Krankheitsbildes. Gelobt seien die Ausnahmen, die es sicherlich geben mag. Mir scheint, mit der Inklusion ist´s wie mit der Nachhaltigkeit - alle finden es gut, aber es soll bitte nicht selbst wehtun oder bremsen.

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Ja davon gehe ich schon aus. Wenn die Leistung nicht stimmt, dann bist du auch nicht mehr nützlich für die Firma.

Für mich logisch

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Nun ja, immerhin wird der Lohnkostenzuschuss Firmen erst gewährt, wenn mehr als 30% Leistungseinbusse besteht. Den Zuschuss nimmt man mit, aber die Leistungseinbusse wird ungern hingenommen, gleichwohl sie ausgeglichen wird. Macht für die Firma im besten Fall ne preiswerte volle Kraft. Zumindest wird dem Arbeinehmer trotz Ausgleichszahlung verbal und nonverbal gern immer mal wieder unter die Nase gerieben, dass er nicht mehr voll funktioniert.

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OK da kenne ich mich nicht wirklich aus.

Bin gsd nicht mehr dort, dass nix mehr geht.

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Liebe/r Daumenhoch,

das freut mich für Sie/Dich - ich Gott lob auch noch nicht. Aber leider muss ich persönlich die Erfahrung machen, dass genau dies das Problem ist. Wenn man noch recht gut dabei ist, kann man doch eigentlich auch ganz ´rangenommeń´ werden, wie in besseren Zeiten.

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Hmm naja …

Ich mach schon ein paar Sachen nicht, bzw bin ich befreit, wo die Firma dann Abstriche machen muss. (Zb Bereitschaft; obwohl laut meinem Arbeitsvertrag es eine Anforderung ist)

Wenn ich sage ich kann nicht, ist es auch kein Problem.

Reha jedes Jahr auch kein Problem.

5h Arzt jedes Monat auch kein Problem.

Verschlafen auch kein Problem

Kurz absagen dass man heute nicht kann/keine Kraft hat, auch kein Problem. (Wird dann natürlich anders ausgeglichen, mit zb VAZ oder Urlaub)

Ich bin mir sicher es funktioniert nicht so wie man es sich erwünscht/vorstellt. Erst Recht wenn man leicht ersetzbar ist (was in meinem Fall für die Firma sehr sehr kostspielig wäre)

Für mich ist es klar, kann ich nicht mehr gehe ich Krankenstand (was ich aber sehr sehr ungern mache, da muss ich schon auf allen 4 herumkrabbeln), kann ich überhaupt nicht mehr gehe ich in IP (war ich ja schon).

Werde keine Stunden minimieren oder sonst was …

Kündigungsschutz gibt es nur in großen Firmen, das ist leider Fakt.

Und bzgl dem Ersparnissen der Firma:
Was interessiert eine Firma die paar Euro wenn sie Millionengewinne haben. Finde das immer etwas lächerlich, sind das ja nur Peanuts was die dafür erhalten.

(Kleine Firmen wieder anders, die kennen sich ja meistens garnicht mit dem Recht und den Pflichten aus)

Bzgl Betriebsrat:
Unser Betriebsrat ist der Vorstand :rofl:

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Hallo DaumenHoch,

ich würde mich freuen, wenn du an meinem Interview teilnimmst. Leider finde ich die Funktion für eine private Nachricht gerade nicht :smile:
Meine Termine starten ab dem 19.08. Schreib mir sonst gerne, wie du in den darauffolgenden Tagen zeitlich aufgestellt bist und was dir am besten passen würde.

Liebe Grüße
Annalena

Liebe MiaH,

danke für deinen Einblick. Hast du auch Interesse an meinem Interview für ca. eine Stunde teilzunehmen?

LIebe Grüße
Anna